Persönlich merke ich es auch. Das WM-Fieber klingt langsam ab. Die Luft dieses fußballerischen Großereignisses ist langsam raus, obwohl noch die wichtigsten Spiele ausstehen. Unser Team tritt heute gegen Portugal mit einer neuen Mannschaft an. Die Ersatzspieler kommen zum Einsatz. Eine noble Geste, wie ich finde, für all diejenigen Mitstreiter, die noch nicht im Rampenlicht standen. Pokale für uns gab es auch schon. Unser Poldi wurde zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt. M. Klose kann noch den Goldenen Fußballschuh als bester Torjäger erringen, und auch für den besten Spieler des Turniers haben auch noch drei Deutsche ein Eisen im Feuer.
Eins kann man aber jetzt schon sagen. Wenn alles gut geht wie bei dieser WM, dann ist Fußball tatsächlich ein völkerverbindendes Fest. Dann gibt es Impulse für die Integration, dann sind Völkerfreundschaft und Internationalität keine leeren Worthülsen. Deutschland sollte den Schwung der Weltmeisterschaft und damit die Weltoffenheit, die Toleranz und die Aufgeschlossenheit gegenüber Unbekanntem in den Alltag hinüberretten. Damit wäre schon viel gewonnen. Ein Vorrat an guter Stimmung für den Herbst und den Winter kann nicht schaden, wenn die Politiker uns weiterhin tief in die Tasche greifen, und wir ihren fantasievollen Begründungen Glauben schenken sollen.
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Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden zu neuem Leben ein.
Christian Morgenstern (1871-1914)
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