Donnerstag, 21. Februar 2008
Nachdenken
Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten.
John Davison Rockefeller (1839-1937), amerikanischer Unternehmer
Ich werde mir die Worte zu Herzen nehmen und nachdenken. Solch einen klugen Ratschlag von einem Multimillionär sollte man nicht leichtsinnig verwerfen.
Euch noch einen schönen Tag! Lucki weiterhin busy ...
Mittwoch, 6. Februar 2008
Ergötzlichkeiten
Wer nicht arbeitet, schmachtet vor Langeweile und ist allenfalls von Ergötzlichkeiten betäubt und erschöpft, niemals aber erquickt und befriedigt.
Immanuel Kant (1724-1804), deutscher Philosoph
Der Herr Kant ist ja eigentlich ein gescheiter Mann, aber nach dem verlängerten Wochenende kann ich ihm dieses Mal nicht Recht geben. Man kann sich nämlich gut daran gewöhnen - ich jedenfalls. Aber am Aschermittwoch ist ja bekanntlich alles vorbei. Schade, wo ich doch mit "Ergötzlichkeiten" so gut in Schwung war.
Mittwoch, 16. Januar 2008
Auf den Spuren von Baum-Skulpturen in GE
1993 wurde das Projekt "Kunst am Baum" vom Kunstverein Gelsenkirchen ins Leben gerufen. Das Projekt zielt daruaf ab, den musealen Raum zu verlassen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, der Kunst in freier Natur rein zufällig zu begegnen. Standort dieser Objekte ist der Park Schloss Berge nördlich des Sees an der Adenauerallee/Spielplatz. Die vielfältige Auseinandersetzung mit Kunst, Mensch und Natur wurde hier angestrebt. Als Material dienten teilweise kranke oder zu fällende Bäume, was nun mehr auch an dieser Stelle deutlich sichtbar wird. Verwitterungen oder Altersschwäche haben so manches Kunstwerk "vergänglich" gemacht.
Heute stelle ich Euch wieder ein paar noch gut erhaltene Werke vor, die die Konzeption und die mannigfaltigen Ideen widerspiegeln.
Links sehen wir das Kunstwerk "Zur Sonne, zur Freiheit" von Roger Löcherbach (1963/Kirchen, Westerwald) aus dem Jahr 2004. Plastisch und figürlich ist diese Baumsäule mit aufwärtsstrebenden, in sich verschlungenen Frauengestalten gearbeitet. Es soll das Streben, den Drang und die Sehnsucht nach Licht in der Natur symbolisieren.
Ein Jahr zuvor, in 2003, entstand die Skulptur "Großer Winkelstand" von Gunther Hülswitt (1947/Eckernförde). Rein nüchtern betrachtet besteht die Figur aus drei Vierkant-Segmenten, die mittels Holzscharnieren verbunden sind und ca. 3 m hoch ist. Sie orientiert sich jedoch an der menschlichen Körperhaltung mit ihrer Spannung und Dynamik. Eine abstrakte auf das Wesentliche reduzierte Körperstudie, was auch durch die Verjüngung der Figur von oben nach unten unterstrichen wird.
"infelix lignum II", unglückliches Holz, so benannte Felix Droese (1950/Singen) sein Baumobjekt (links im Bild), das 2006 im Sulpturenwald entstand. Auf einem ca. 6 m hohen Stamm hat der Künstler ein von allen Seiten gleichgroßes Kreuz geschlagen. Der Titel der Arbeit bezeichnet das Folterkreuz zu Zeiten der Römer. Es ist die bisher letzte geschaffene Skulptur aus dem "Kunst am Baum"-Zyklus.
Wang Shugang (1960/Peking) ist der Erschaffer der Baumskulptur "Blick" aus dem Jahre 2000. Auf einem Sockel steht ein unbekleideter Mann, der ein quadratisches Holz in den Himmel streckt, das durch ein Loch einen eingeschränkten Blick freigibt. An dieser Platte kann man noch eine deutliche rote Farbgebung erkennen, die eine besondere Hervorhebung des Blickes betonen soll, ein Markenzeichen des Künstlers.
Größere Abbildungen oder andere Perspektiven der "Kunst am Baum" findet Ihr in unserer ge.larie.
Faszinierend mal auf den Spuren eines so naheliegenden Kunst-Ensembles zu wandern, das die Verbindung von Natur und zeitgenössischer Kunst offenbart. Eigentlich unverzeihlich, dass ich mich nicht schon eher mal dafür interessiert habe. Der Auslöser für mein spätes Interesse, das will ich meinen geneigten Leser/innen aber auch nicht verhehlen, weil es nämlich ganz lustig ist, war ein ganz anderes. Ich war auf der Suche nach dem "Schnullerbaum", der dort auch beheimatet ist, und Kindern, die ihren Schnuller los werden wollen, die Möglichkeit bietet, ihre "Lutsche" in diesen dafür vorgesehenen Baum zu hängen. Nur ausgerechnet diesen wiederum, habe ich einfach vergessen zu fotografieren. Das andere war einfach zu spannend;-)) Aber durch meine Enkelin Marie werde ich sicherlich noch viele Gelegenheiten dazu bekommen, zumal dort auch ein paar Spielplätze geschaffen wurden.
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Die Kunst ist der Ãœbergang aus der Natur zur Bildung und aus der Bildung zur Natur.
Friedrich HölderlinÂ
Dienstag, 15. Januar 2008
Ärgernisse
Nach der Zeitungslektüre am heutigen Morgen wollte ich im Laufe des Tages zu so vielen Themen Stellung nehmen bzw. hier im Blog aufgreifen. Gut, dass ich dann doch noch so lange ausgelastet war, so dass mein erster Ärger am Abend verflogen war.
Dennoch möchte ich vielleicht mal in Stichworten meinen Ärgernissen Luft machen. Vor Wochen beschworen unsere Politiker, die Arbeitnehmer am Aufschwung teilhaben zu lassen. Die Unternehmen sollten doch mal über Tariferhöhungen nachdenken. Damals sagte ich zu meiner Frau, die Regierung kann doch am Besten mal mit gutem Beispiel vorangehen und die Löhne im öffentlichen Dienst um 10 Prozent erhöhen. Welch ein Aufschrei als Verdi dann auch tatsächlich solche Forderungen erhob und dabei noch unter meinen Vorschlägen blieb. Dabei sind diese mehr als realistisch. Die Ärztegewerkschaft "Marburger Bund" fordert nun auch 10,2 Prozent bei ihren Tarifverhandlungen. Sie werden abgebügelt mit der Begründung: Die Krankenhäuser hätten keine Teilhabe am Aufschwung Deutschland, und sie seien auch nicht mit der Deutschen Bahn vergleichbar. (Pervers übrigens, dass die DB heute nach den Tarifverhandlungen mit Personalentlassungen und Preissteigerungen droht). Ein paar Seiten weiter las ich dann, dass unserer regionaler Wasserversorger die Preise um 10 Prozent erhöhen wird. Da kommt man ins Grübeln, so schnell kann man gar nicht verhandeln wie sich die Preisspirale dreht. Mögliche Lohnerhöhungen sind schon durch Preiserhöhungen bei Strom, Kraftstoff, Lebensmittel etc. verbraucht, bevor die Arbeitnehmer überhaupt einen Cent gesehen haben. Hat man keine wirtschftlichen Begründungen, dann dienen solche Erhöhungen der Investion in eine besseren Schutz der Verbrauchergesundheit (beim Wasser gegen PFT und andere Schadstoffe).
Bei so viel Schutz vor Feinstaub, Schadstoffen, Klimakillern, besserer Erkennung von Gentchnik und solcher Fürsorge um unsere Kraftfahrzeuge, die nur noch mit sündhaft teurem Sprit fahren können, da wird einem ganz schwindelig.
Ähnlich verläuft die Diskussion um Jugendkriminalität und Kopfnoten in Zeugnissen. Je nach Auftraggeber haben wir einen Rückgang, jedenfalls keine gravierende Steigerung der Jugendkriminalität ansich. Sie wird uns jedoch in paparazzihafter Art medienwirksam vorgeführt und bis zum bitteren Ende ausgeschlachtet. Das Prügelvideo wird in einer Endlosschleife präsentiert, um Emotionen zu wecken; von den Tätern die eine ältere Frau in GE am Grab ihres Mannes zur Herausgabe ihres Pelzmantel zwangen, ihr die mit Pelz besetzten Schuhe auszogen und die Tasche stahlen, wird nur am Rande im Lokalteil berichtet. Davon gibt es ja auch kein Video. Die Diskussionen um Verschärfung des Jugendstrafrechts und die Anwendung dieses Gesetztes auch auf Kinder wird förmlich "hochgekocht". Wir müssen uns nicht mit der Justiz in der Türkei vergleichen, wir haben wirksame Instrumente, man muss sie nur konsequent und zügig genug anwenden. Die Ursachen, die zu solcher Gewaltkriminalität führen sind auch nich erst seit gestern bekannt. Erziehungs- oder besser Resozialisierungslager auf Gran Canaria oder auf Bauernhöfen gibt es auch schon lange.
Auch die so viel gepriesenen wie geforderten Kopfnoten zum Arbeits- und Sozialverhalten von Schülern/innen könnte zu einem Bumerang werden, der einem empfindlich auf die Füße fällt. Förderung in jeglicher Hinsicht wäre angebracht, Das liebe Geld fehlt leider für die Umsetzung. Papier ist bekanntlich geduldig, ebenso Lippenbekenntnisse.
Hier wie dort gibt es gemeinsame Nenner für die Ursachen: Milieu, Bildungsmangel, Kinderarmut und Vernachlässigung. Handeln statt palavern, dann wären wir alle auf einem guten Weg.
Stattdessen erschrickt ganz Deutschland und schreit aus dem Fernsehsessel auf wenn ein Eisbär im Nürnberger Zoo sein Junges fallen lässt, weil es auch durch einen Medienaufmarsch, (Höhlen)Fotografen so verunsichert ist, dass es den natürlichen Instinkten nicht mehr folgen kann und falsch reagiert.
Wenn ich Frau wäre, dann würde mich der ganze Käse vielleicht gar nicht interessieren. Ruprecht Murdoch zahlt pro Ehejahr 52 Millionen Dollar (insgesamt 1,7 Milliarden an seine Ex Anna Torv, mit der er 33 Jahre verheiratet war). Den würd ich mir dann angeln ...lach.
Ich höre dann hier mal auf. Ich habe Hals ...smile. Euch noch eine gute Nacht.
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Wie ein Pädagoge behauptete, wäre die beste Kindererziehung - die Erziehung der Erwachsenen.
Otto Weiss, (1898-1944), deutscher Schriftsteller
Dienstag, 27. November 2007
Tag der Offenen Tür
Chancen - war das Motto des diesjährigen Tages der Offenen Tür am heutigen Dienstag an unserem Berufskolleg, an dem auch Lucki versucht, Schüler/innen für die Arbeitswelt und Schulabschlüsse fit zu machen ;-))
In 5 Gebäudeteilen wurden den interessierten Besuchern mit insgesamt 41 Stationen Angebote aus unseren Bildungsgängen gemacht. Ein wesentlicher Schwerpunkt lag wieder in der Beratung der künftigen Schulabgänger, die sich heute nicht nur ein Bild über ihre berufliche Zukunft machen konnten, sondern sich auch hautnah bei Experten und Schülern informieren konnten, welche Chancen ihnen das Bildungsangebot unseres Berufskollegs bieten kann.
Um nur einige beispielhaft heraus zu greifen, so informierten die Erzieher über Bildung im Kindergarten, die Sozialhelfer über Vitalfunktionen und Sinne, das Berufsgrundschuljahr Gesundheit über gesunde Ernährung und die Höhere Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen zeigte, das Physik auch Spaß machen kann und ließ bei ihren Experimenten das Kranwasser waagerecht laufen und die Haare zu Berge stehen.
"Künstlerische Techniken" offerierte die Fachschule für Heilerziehungspfleger/innen, die Berufsfachschule Kinderpfleger/innen backte Löffelkekse.
Das Nahrungsmittelhandwerk und das Gastgewerbe zeigten ihre Präsenz in ihren Werkstatträumen. So gab es appetitliche Snacks im "Café Azubi", die Präsentation aus dem Konditorenwettbewerb mit dem Motto: Film, Szenarien wie "Der gedeckte Tisch" bei den Hotelfachleuten und bei den Köchen konnten die Gäste einen "ultimativen Siebenkampf der Sinne" machen, wo man sich als '"Detektiv" mit der Zunge" outen oder gar sein "Adlerauge" täuschen lassen konnte.
"Ewig locken die Locken" und eine "Chance für die Haut" - das waren die Themen und Schwerpunkte der Friseure/innen und des Berufsgrundschuljahres Körperpflege.
"Bewegt Euch"! war nicht die Aufforderung an unsere Besucher, sich bei uns umgehend anzumelden, sondern das Motto des Auftritts der angehenden Abiturienten mit der gleichzeitigen beruflichen Qualifikation für Freizeitsportler/innen.
Dank einer hervorragenden Logistik und Planung sowie zahlreicher Helfer waren ein reibungsloser Ablauf und eine gelungen Präsentation des Berufskollegs und der Ausbildungsangebote garantiert.
Johann Christoph Friedrich von Schiller, (1759 - 1805), deutscher Dichter und DramatikerNutzen muß man den Augenblick, der einmal nur sich bietet.
Samstag, 10. November 2007
Lehrer verzweifelt gesucht ...
...das war die Headline eines Artikels, die meine Aufmerksamkeit weckte. Unsere Schulministerin in NRW hat einen Brandbrief an alle Personen in NRW geschrieben, die über eine Lehrerausbildung verfügen und darin fleht: " Bitte stellen Sie Ihr Engagement für Vertretungsunterricht zur Verfügung". Denn qualifizierte Lehrkräfte stünden "nicht mehr in dem Maße zur Verfügung, wie dies fachlich erforderlich wäre." Der Arbeitsmarkt für Lehrer sei leergefegt.
Auf die Frage, wie viele Lehrkräfte den rund 6400 Schulen im Land tatsächlich fehlen, kommt eine erstaunliche Zahl: 310!;-))
Ich kam ins Schmunzeln. Wie passt das zu den Erfolgsmeldungen, die die Landesregierung permanent feiert. Die 3000 zusätzlichen Lehrer etwa, eingestellt seit 2005, um die mit Recht kritisierten Stundenausfälle auszubügeln und dass die Ausfallstunden an Grundschulen sogar um stolze 76 Prozent reduziert wurden. Lobenswert!!
Die Realität scheint jedoch eine ganz andere. Wer Pensionäre, Mütter im Erziehungsurlaub oder Lehrer im Sabbatjahr anfleht, doch wenigstens für ein paar Stunden in die Schule zu kommen, der kämpft mit massiven Problemen. Das ist wiederum nicht peinlich, sondern das Resultat von Fehlentscheidungen über Jahrzehnte!
Und ich brauche kein Prophet zu sein, dass sich die Lage ab 2010 noch dramatischer zuspitzen wird, denn dann haben viele der jetzt noch aktiven Lehrer/innen die Altergrenze für eine Pensionierung erreicht. Nachwuchs ist ob des Lehrerbildes in der Öffentlichkeit, des stark gesunkenden Interesses an diesem Beruf, der wenig attraktiv und erstrebenswert erscheint, kaum in Sicht. Daran wird auch die Erhöhung des Pensionsalters auf 67 wenig ändern.
Peinlich finde ich nur die leeren Floskeln, mit denen man versucht, ein alarmierendes Problem zu beschwichtigen. Warum mich derartige Meldungen amüsieren. Nun, wenn man lacht, schüttet der Körper Stoffe aus, die Stress abbauen. Lachen stärkt das Immunsystem. Das funktioniert auch, wenn man glaubt, dass es gleich lustig wird.
Freitag, 9. November 2007
Da war doch was ...
Stichtag 9. November ... der lokale Nachrichtensender vermeldet, dass man heute in GE der Pogromnacht von 1938 gedenkt, jener Nacht vom 9. auf den 10. November als in ganz Deutschland und Österreich jüdische Synagogen von SA- und SS-Truppen geplündert, verwüstet und abgebrannt wurden. Ãœber 1400 zerstörte Gotteshäuser und mehr als 1400 Tote waren das Ergebnis des systematischen braunen Terrors.
Man hätte aber auch an die Novemberrevolution von 1918 erinnern können, als der deutsche Kaiser Wilhelm II. in Berlin abdankte und der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik ausrief.
Sicherlich zwei bedeutende Daten und Ereignisse der geschichtlichen Vergangenheit, die ich aus verschiedenen Medien, aus dem Geschichtsunterricht und von Berichten her kenne. Eine direkte Beziehung vermag ich nicht dazu aufzubauen.
Was aber ist mit dem 9. November 1989, dem Mauerfall in Berlin? Das habe ich noch alles in sehr guter Erinnerung. Das war für mich erlebte Geschichte. Die Ereignisse von damals haben mich emotional bewegt. Für diejenigen, die nunmehr 18 Jahre danach volljährig geworden sind, sicherlich auch ganz weit weg, vergangene Geschichte. Sie kennen es nicht anders als es jetzt ist: Deutschland ist ein Land, die Trennung ist Vergangenheit. Schade, dass die Wiedervereinigung und "die Wende" allmählich in Vergessenheit geraten, weil vielleicht alles zu selbstverständlich geworden ist.Â
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Die Erinnerung beruht auf der Basis des einzelnen Individuums, die Ãœberlieferung auf der der Allgemeinheit.
Miguel de Unamuno y Yugo, (1864-1936), spanischer Philosoph
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