Mittwoch, 3. September 2008
Das kommt mir Spanisch vor ...
..., obwohl das Ganze mit einem chinesischen Sprichwort zu tun hat.
Das besagt: Wer viel über sich redet, hat entweder zu viel Kaffee getrunken oder zu wenig Bewegung oder ist ein Mann.
Zugegeben, die Chinesen sind ein weises Völkchen. Es gibt jedoch in meinem Bekanntenkreis Fälle, wo ich mir sicher bin, dass sie gar keinen Kaffee trinken, und das mit der Bewegung trifft auch nicht so richtig zu. Denn manche stehen immerzu auf, fuchteln mit den Armen und schwätzen wild umherlaufend vor sich hin, vor allem dann, wenn niemand sie gefragt hat.
Ein anderes chinesisches Sprichwort besagt übrigens: Ein Gespräch ist eine Sache von Geben und Nehmen.
Männer kommen darin nicht vor! Wisst Ihr jetzt, warum mir die Sache "Spanisch" vorkommt?
Euch allen noch einen charmanten Mittwochnachmittag!
Freitag, 27. Juni 2008
Baumschön
Seit einigen Wochen ziert ein neues Bildhauerobjekt von Roger Löcherbach an der Cranger Straße ein Wohnhaus in GE, das die "Baumblicke"Â der Passanten auf sich zieht. Nach langem Hin und Her wurde der Blutahorn, dessen Wurzeln die umgrenzede Mauern eingerissen hatten und der auch nicht standortgerecht plaziert war, nicht gefällt, sondern zur künstlerischen Gestaltung freigegeben.
Der renommierte Essener Holzbildhauer Roger Löcherbach, 45, der bei einer Museumsausstellung und durch seinen Beitrag im nahen "Skulpturenwald" im Berger Park aufgefallen war, erhielt vom Hausherrn den Auftrag für eine "figurative Lösung".
Das Ergebnis: Vier Personen über- und untereinander drängen sich auf dem knappen Raum, die Skulptur reckt sich über fünf Meter hoch in den Himmel über Buer. Ein Stürzender, ein Mann, der ins Weite blickt, stehend auf einer Frau, die auch die beiden anderen Figuren an sich bindet. "Das Leben ist schön" nennt Löcherbach vieldeutig seine Arbeit ein Hingucker in hellem Holz, ungewöhnlich in der Position. Der Künstler: "Ich wollte eine Ãœbergangssituation von dramatisch zu poetisch schaffen. Mir kam es darauf an, auf engstem Raum vier ineinander verschränkte Figuren zu schaffen. Mit ziemlich freier Aussage." Prompt gab es schon Stimmen, die von "frauenfeindlich" sprechen. Löcherbach: "Baut sich nicht unsere Welt auf den Schultern der Frauen auf?" (vgl WAZ v. 30.05.2008)
Bei dem Objekt handelt es sich um eine "Skulptur auf Zeit" (Lebensdauer: etwa zehn Jahre), die sich in das Gesamtbild von Grün und Architektur vorzüglich einpasst.Â
Aus meiner Sicht ein gelungens Beispiel dafür, dass Kunst im öffentlichen Raum belebend und frisch wirkt. Der Künstler erhielt für seine gegenständliche Ausführung viele Komplimente. Schönster Beitrag von Gästen: "Hier kannze ma kucken, wat 'nen Baum für 'n Blickfang sein kann." Nachahmenswert!
Für uns sind die Stunden in GE gezählt. Morgen um sieben, wo die Welt noch in Ordnung ist, fliegen wir nach Dresden, wo wir dann für die nächsten Tage Quartier im "Deutschen Haus" in Königsbrück beziehen werden.
Natürlich werden wir uns dort auch nicht das Finale entgehen lassen, zumal es nun gegen die Spanier geht. Da wohnen dann zwei Herzen in meiner Brust, ich liebe Spanien und auch seinen Fußball, aber ich gönne auch unserem Team einen grandiosen Abschluss des Turniers und des EM-Unternehmens in den Bergen. Vielleicht scheint in Wien am Sonntag auch wieder mal die Sonne.
Natürlich werde ich immer nach einer Prognose zum Spielausgang gefragt. Nun, die Spanier haben einen alten Opa als Trainer, den 69jährigen Aragonés. Wenn wir da so richtig Gas geben würden, dann könnte uns das vielleicht als "aktive Sterbehilfe" ausgelegt werden (ich mach mal vorsichtshalber ein paar smilies dahinter) ;-)),:-)). Aber mal Spaß beiseite. Die "Selección" ist schon eine tolle Truppe mit sehr guten Mannschaftsleistungen (Prunkstück ist das Mittelfeld). Früher war die Mannschaft auch nie schlecht, bestand aber im Wesentlichen immer aus hervorragenden Solisten. Das ist dieses Mal anders.
Ich tippe mal auf einem knappen deutschen Sieg gegen die Ballzauberer von der iberischen Halbinsel, so ähnlich wie im Portugalspiel. Dann bräuchten sie auch nicht aus Dankbarkeit nach Santiago di Compostela zu pilgern und könnten sich diesen Weg sparen. Auf jeden Fall wünsche ich uns eine tolle Fiesta und ein spannendes Finale.
Ich sage dann vorerst einmal adios, Euch ein zauberhaftes Wochenende und muchos saludos!!!
Im Blog Luckilucki wird es nun in der Ferienzeit merklich ruhiger sein, wir sind nun viel unterwegs (Dresden, Mallorca, Ostsee), und Lucki wird auch versuchen, Möglichkeiten zu nutzen, den einen oder anderen Beitrag zu schreiben, wenn es die Zeit zulässt.
Also macht's gut!! Ich werde Euch vermissen! Olé olé!
Montag, 23. Juni 2008
Feriae
"Ferien" stammt aus dem Lateinischen von feriae (= Festtage, Feste). Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unterschied man zwischen einer Reihe von verschiedenen "Ferien": "feriae sacrae", "feriae profanae" und weiteren Feiertagen, an denen das öffentliche Leben ruhte.
Seit 1521 wird das Wort in der Reichsordnung unter "geschäfts- und verhandlungsfreie Tage" (zunächst im Gerichtswesen) aufgeführt. Ab 1749, mit der Einführung der "Schulferien", werden auch "unterrichtsfreie Tage" damit bezeichnet. (vgl. wikipedia)
Nach der Ãœbernahme in den Sprachschatz von Schülern fand dann eine rasche Verbreitung des Wortes statt. Ferien an Schulen gibt es heute meist zu Ostern oder zu Weihnachten, also meist nur an hohen Feiertagen und im Sommer und im Herbst. Also extrem selten!
Ferien darf man aber nicht mit Urlaub gleichsetzen, auch wenn vom Ende des 19. Jahrhunderts an das Wort auch synonym mit Urlaub (mhd. urloup = Erlaubnis, Erlaubnis zu gehen, Abschied) für die Arbeitsunterbrechung der angestellten Arbeiter verwendet wird. Das ist nur die einzige Zeit in denen Lehrern der tarifliche Urlaub gewährt werden darf.
Gerade deshalb freuen sich Lehrer wie Lehrerinnen so mächtig auf die unterrichtsfreie Zeit, wie hier im Bild auf unserer Abschlussgrillparty zu sehen ist. Dass ich hier gerade in der Mitte sitze, ist wirklich purer Zufall, wahrscheinlich war kein anderer Sitzplatz frei.;-))
Die letzen Tage sind ähnlich wie das Auslaufen nach einem Fußballspiel. Die Zeugnisse werden langsam verteilt und am Mittwoch ist dann erst einmal Schluss bis zum August.
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Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916), österreichische Erzählerin
Donnerstag, 15. Mai 2008
Hochmut
Es könnte etwas mit unseren Politikern und deren Entscheidungen zu tun haben ...
Mittel gegen den Hochmut der Großen
Viel Klagen hör ich oft erheben,
Vom Hochmut, den der Große übt.
Der Großen Hochmut wird sich geben,
Wenn unsere Kriecherei sich gibt.
Gottfried August Bürger (1747-1794)
Bei uns in GE sind es heute 25 Grad und ein bisschen bewölkt. In der Nacht scheint es auch geregnet zu haben, man kann zufrieden sein mit dem Wetter. In den nächsten Tagen soll es etwas kühler werden. Euch noch einen schönen Tag!
Mittwoch, 30. April 2008
WWW wird 15
Eine Notiz ist es schon wert ...
... das Internet feiert heute seinen 15. Geburtstag.
Am 30. April 1993 erhielten Tim Berners-Lee und Robert Cailliau vom Genfer Kernforschungszentrum CERN die offizielle Genehmigung, die freie, unbeschränkte und kostenlose Nutzung der eigenen Erfindung "World Wide Web" freizugeben. Seither hat das Internet unsere Lebensgewohnheiten revolutioniert und ist aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken.
Freitag, 18. April 2008
Baumskulpturen
Schon im Januar diesen Jahres war ich schon mal auf den Spuren der Baumkunst und habe von einigen Projekten der Kunst am Baum des Kunstvereins Gelsenkirchen im Berger Schlosspark berichtet.
Heute stelle ich euch zwei weitere interessante Werke aus dieser Reihe vor.
Das linke Bild zeigt den "Planetenturm" von Gunter Gerlach aus Mecklenburg, die im Jahre 2002 dort aufgestellt wurde. Das 8m hohe bearbeitete Baumobjekt erinnert eher an aneinandergereihte Perlen als an unser kosmisches Modell des Sonnensystems. Die scheinbar endlose Säule lässt weitreichende Assoziationsmöglichkeiten zu und erinnert an Objekte in der Kunstgeschichte der klassisch Moderne.
"Baumfee" so nennt sich die Skulptur im rechten Bild des Künstlers Jörg W. Schirmer, die erst 2007 den Weg in die Berger Anlagen fand. Unter dem Titel: "Der Mensch lebt auf großem Fuß" schieb die WAZ im Juni 2007: "In erotisches Rotorange getaucht grüßt die "Baumfee" im Berger Park "von oben" die Besucher der Grünanlage." Auffallend ist der überdimensionierte große Fuß, der gleichzeitig auch die Perspektive des Betrachters zu beinflussen scheint. Verfremdet, akrobatisch hält sich ein nackter Mann in einer künstlerisch gewollten Balance.
In direkter Nachbarschaft dieser beiden Kunstwerke befindet sich der sogenannte "Schnullerbaum", der weniger künstlerischen als pragmatischen Absichten folgt. Kleinkindern in Gelsenkirchen wird der Abschied von ihrem "Nucki" künftig möglicherweise leichter fallen. Sie können ihre "Lutsche" auf dem Kinderspielplatz der Berger Anlagen in einen öffentlichen Schnullerbaum hängen. Der Schnullerbaum ist ursprünglich auf ein dänisches Brauchtum zurückzuführen. Die Kinder werden mit dem Schnullerbaum an die Natur herangeführt und lernen so den Baum als Tröster und Freund fürs Leben kennen.
Ich hoffe, auch ohne Schnuller kommt ihr gut ins Wochenende, der Frühling soll sich zeigen, sagt man. Wer ihn sieht, der hält ihn einfach mal 'ne Weile fest!
Samstag, 8. März 2008
Gegenwart
Wenn du die Gegenwart als das haben willst, was sie ist, so muss die Vergangenheit soweit bearbeitet sein, dass sie die Gegenwart aufhellen kann.
Virginia Satir
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