Montag, 23. Februar 2009
Alaaf & Helau
Ein Narr ist, wer glaubt, auch das unlustige Winterwetter sei am Aschermittwoch vorbei.
Trotz Krise wird aber an Rhein und Ruhr im Straßenkarneval gefeiert. Es wird keinen Untergang der Narretei geben. Karneval macht sich über das Leben lustig, nirgendwo wird es deutlcher als in den schmucken Wagen bei den Rosenmontagsumzügen. Da das Wetter hier in GE sich nicht von der heiteren Seite zeigt, werde ich mir den Rosenmontag am TV gemütlich anschauen und mich daran erfreuen wie die Narren mit Konfetti und guter Laune um sich werfen.
Wie die Narren zum Rosenmontagszug, so gehören die "Berliner Ballen" zum Karneval. Für das beliebte Fettgebäck zum Fasching, Karneval oder Fastnacht gibt es regional recht unterschiedliche Bezeichungen: Berliner, Pfannkuchen, Krapfen, Faschingskrapfen, Kreppel oder Fastnachtsküchelchen. Gemeint ist ein in Fett ausgebackenes Hefegebäck mit einer Füllung aus Pflaumenmus, Erdbeermarmelade oder Eierlikör.
Dass auch die begleitende Karnevalsmusik nicht unbedingt schnulzig sein muss, dafür sorgen z.B. Gruppen wie die Brings mit ihrem Titel "Mama wir danken Dir"
Mama wir danken Dir
Bumm Bumm machts Herz bei mir
Du warst immer, immer für uns da
Mama du bist wunderbar
Eine wunderbare rockige Angelegenheit wie ich finde. In diesem Sinne viel Spaß, Helau und Alaaf! Jeck, we can!
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Der größte Narr ist der, der in seinem Leben noch nie eine Torheit begangen hat.
Miguel de Unamuno y Yugo (1864-1936), span. Philosoph
Sonntag, 22. Februar 2009
Jeck im Rän
Heute ist nach dem Karnevalskalender Tulpensonntag. Nun, von Frühjahrsblühern ist aber keine Spur zu sehen, eher von Biertulpen. In vielen Orten finden Karnevalsumzüge statt. In Köln gehen an diesem Tag die Schull- un Veedelszöch.
In Neuss heißt dieser Tag traditionell Kappessonntag. Für den heutigen Sonntag sicherlich passend.
Denn blickt man aufs Wetter, dann kann man nur einen wunderschönen Nieselregen entdecken, der einen wirklich jeck macht. Dies lässt den Rückschluß zu, dass die Steigerungsform von Jeck nicht "High-Jecker" ist, sondern "Jeck im Rän", was soviel heißen kann wie "Verrückter im Regen". Den eingefleischten Jecken ist das aber sicherlich Jecke wie Hose.
In diesem Sinne Euch einen gefühlt schönen Sonntag.
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Wer sein Glück in beide Hände nimmt, wird reiche Ernte haben.
aus dem Kaukasus
Freitag, 20. Februar 2009
Jeckentreffen in der Arena
Ob Petrus ein Jeck war oder nicht, das ist nicht überliefert, jedenfalls kann man das Wetter nicht närrisch und den Narren wohlgesonnt bezeichnen, eher wird man da ganz narrisch.
In GE findet heute in der Schalker Arena eine große Karnevalssitzung statt. Früher nannte man das Revierderby. Die Schalker Jecken spielen gegen die Dortmunder Narrenzunft um die Vorherrschaft im bedeutungslosen Mittelfeld. Ein Festkommitee wird es auf der Ehrentribüne auch geben. Natürlich auch Choreographen für die tanzenden blauen Funkenmariechen und die als "Biene Maja" getarnten verkleideten Dortmunder. Ob beide Karnevalsgesellschaften auch wissen, dass heute der "Rußige Freitag" ist. Vielleicht wird es auch für einen der beiden ein rabenschwarzer Tag. Für den Sieger gibt es dann eine dreifache Rakete, und der Verlierer wird anschließend mit dem Narhalla Marsch vom Rasen verabschiedet. Wer jetzt mit "Helau" und wer mit "Alaaf" angefeuert werden darf, das wird sicherlich bei der Seitenwahl entschieden.
Ab 20.30 Uhr können wir dann auch karnevalistisch mitsingen ....
Denn wenn et Trömmelche jeht,
dann stonn mer all parat ...Da simmer dabei, dat is prima...
und zum Abschluss ...
Bye bye my love, mach et jot,
bes zom nächste Mol.
Wie im richtigen Karneval so ist auch bei dieser Veranstaltung das "Wildpinkeln" verboten. In Duisburg kostet das 25 Euro. In Köln hat man die Gebühr unlängst von 20 auf 35 Euro erhöht. Also so teuer wie 10 Glas Bier;-). In GE ist das Bußgeld genauso hoch. Inflagranti ertappte Täter kommen nur davon, wenn sie eine ärztlich diagnostizierte Blasenschwäche nachweisen können. London nimmt dafür gar 300 Euro!
Euch ein närrisches Wochenende. Treibt's nicht zu doll.
Nachtrag: Das Spiel endete übrigens mit einem Unentschieden 1:1, so dass sich an den Tabellenplätzen der beiden Reviervereine nichts änderte. Das ist in der Tat "königsblöd"!
Samstag, 14. Februar 2009
Tag der Liebe
Liebe hält bekanntlich jung, das ist gut so, aber brauche ich dazu einen speziellen Tag. Nun der Valentins-Tag schreibt seine eigene Geschichte, ein Weltwassertag auch. Ihr merkt, ich werde bei solch einem Tag völlig unromantisch. Für mich ist das ein Tag wie der "Halloween des Herzens", fast eine Parallele zum Muttertag. Muss ich an diesem Tag eine rote Rose für 4,50 € plus einem Bund Grün für 2,50 € kaufen, um meiner Gattin meine Liebe zu beweisen. Zu D-Mark Zeiten hätte man die Verkäuferin in Wildwest-Manier über die Ladentheke gezogen und noch einmal flüstern lassen: "14 DM"!! Da lobe ich mir doch den Aufstand eines Blumengeschäfts im Allgäu, das diesen Tamtam gar nicht mitmachen will und den Laden an diesem Tag bewusst geschlossen hält.
Der Tag der Liebe ist wie ein schlechter Film mit leeren Versprechungen, Gutscheinen, die nicht eingelöst werden oder vielleicht mit einem Candlelight-Dinner. Ich muss gestehen, dass meine Frau Brigitte auch ohne Kerzenlicht gut anzusehen ist und ich füge auch bewusst nicht den Zusatz hinzu "für ihr Alter". Oftmals wird sie 20 Jahre jünger eingeschätzt, das ist für ein Frau ein großes Kompliment! Liebe macht jung...das hab ich ja einleitend schon erwähnt.
Liebe ist nicht oberflächlich und lässt sich auch nicht an Tagen oder Blumengeschenken festmachen. Also bei aller Liebe muss ich festellen: Liebe ist schwer, und ein Kapital, was man selbst in Krisenzeiten nicht verspielen sollte. Vielleicht hat die Liebe auch mehr mit einem gegenseitigen analytischen Verstehen als mit der Romantik eines Groschenromans zu tun.
Vielleicht ist der Valentinstag etwas für frisch Verliebte, vielleicht auch für die, die ein schlechtes Gewissen haben und schnell das Wort LIEBE als SMS an eine Nummer versenden, um dann eine Bild mit einem Liebesgruß zu erhalten. Unser lokaler Radiosendern hat extra für dieses Wochenende ein "Love Song Special Weekend" eingelegt. Balladenhafte Schmusesongs höre ich aber auch so ganz gerne, je nach Laune und Gusto.
Statt "Für immer Dein ..." könnte ich auch aus dem Trikoteinsatz der Schalker zitieren. "Ein Leben lang ..." steht da im Hemdkragen.
Zugegeben, meine Frau sieht das natürlich völlig anders. Deshalb ist auch unser Tisch mit roten Herzchenlichtern und einem kleinen Rosenbukett geschmückt, und als Teddysammler bekam ich heute einen kleinen Teddy mit roten Herzchen auf den Pfoten. Natürlich habe ich mich revanchiert, auch mit einem Herzchen. Darauf zu lesen: S04! ;-)
Ja, die Königsblauen haben heute ein Revierderby. Sie spielen in Bochum. Ich finde, die Herzen ergänzen sich doch prima, oder? Ihr wisst ja ... getrost meiner Holzlöffelmentalität ..."ein Leben lang ...".
Dennoch wünsche ich allen Verliebten einen rosigen und wunderschönen Tag, der die Liebe zueinander nur fester werden lässt und dass alles so bleibt wie ihr Euch das in Euren Herzen wünscht!
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Die Liebe, die Liebe, welch lieblicher Dunst; doch in der Ehe, da steckt die Kunst.
Theodor Storm (1817-1888), deutscher Schriftsteller
Freitag, 13. Februar 2009
Abergläubisch?
Heute ist Freitag, der 13. Viele haben ihn schon unversehrt überstanden, dennoch hält sich hartnäckig der Aberglaube, dass dieser Tag Unglück bringt. Viele sagen auch, dass interessiert mich nicht. Es ist ein Tag wie jeder andere.
Der Aberglaube ist so alt wie die Menschheit. Die Römer beschimpften alle fremden Kulturen als dem "superstitio" (lat Wahnglauben) verfallen. Das Schimpfen hat ihnen wenig genützt. Ihr Reich ist verfallen, der Aberglaube hält sich dennoch wacker.
Aberglaube liefert aufgrund der narrativen Einbettung seiner Inhalte noch heute viele Hinweise auf das soziokulturelle Wissen alter Kulturen und ist Objekt zahlreicher volkskundlicher Forschungsarbeiten. Aberglaube ist oft eine Form von überlieferten wiederholten, habitualisierten sozialen Handlungen und Bräuchen, die einstmals unter Umständen mit Sinn verbunden waren, später jedoch zu sinnentleerten Ritualen wurden. Auch sind in bestimmten Milieus abergläubische Vorstellungen verbreiteter als in anderen, was auf eine soziale Funktion des Aberglaubens hindeutet. (z.B. bei Seeleuten, Bauern, Soldaten, Schauspielern, Sängern, Glücksspielern, Sportlern).
Bei den Seeleuten war Freitag der Unglückstag , da lief man nicht aus, Sonntag war immer der gute Tag. Vor der Premiere ist es üblich, dass die Schauspieler untereinander ein dreimaliges Spucken über die Schulter andeuten, damit die Aufführung Erfolg hat. Wir poltern vor einer Hochzeit, weil wir glauben, das Scherben Glück bringen wie auch die Begegnung mit einem Schornsteinfeger. Frauen haben panische Angst, einen Spiegel zu zerbrechen, weil das Unheil nach sich zieht und eine schwarze Katze bringt nur Glück, wenn sie von rechts nach links läuft. In manchen Gebäuden gibt es im Fahrstuhl keinen 13. Stock.
Also, wie immer wir das auch drehen, ... wenn etwas passiert, können wir höhere Mächte dafür verantwortlich machen. Das beruhigt, weil wir vielleicht auch noch ein selbt gefundenes vierblättriges Kleeblatt in der Tasche haben.
Für den Fall, dass meine geneigten Leser/innen wissen wollen, wie oft wir noch mit Freitag, dem 13. in diesem Jahr konfrontiert werden. Noch zweimal. Am 13. März und am 13. November!
Seid Ihr abergläubisch? Das würde mich mal interessieren.
Kommt gut ins "Special Love Weekend"!
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Der Aberglaub', in dem wir aufgewachsen, verliert, auch wenn wir ihn erkennen, darum seine Macht nicht über uns.
Lessing, Nathan der Weise
Dienstag, 10. Februar 2009
Quinten & Powerdrink
Da fällt selbst das Blogschreiben schwer. Also macht man eine virtuelle Erfindung ...
Gerade rechtzeitig zum Valentinstag kommt die prickelnde Erfrischung, Lucki's Powerdrink! Der Softdrink wurde mit einem Generator kreiert und dann in ein Mallorcabild montiert. Fertig ist die Werbung für den persönlichen Powerdrink.
So dann viel Spaß beim Mixen, der Fantasie freien Lauf lassen und macht das Beste aus diesem useligen Tag.
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Der Sturm der Liebe hat das Glück im Gepäck.
aus Weißrussland
Mittwoch, 28. Januar 2009
Kunterbunt
Was ich so in den letzten Tagen den Nachrichten entnehmen konnte, verschlägt einem schon die Sprache. Man weiß nicht so recht: Ist man in einem Tollhaus oder in der Villa "Kunterbunt"?
Hartz-IV-Regelung für Kinder verfassungswidrig
Die Beschränkung auf 60 Prozent des Regelsatzes für Erwachsene sei nicht ausreichend begründet worden und verstoße gegen den Gleichheitsgrundsatz, die Menschenwürde und das Sozialstaatsprinzip. Hier haben die Gesetzgeber mal wieder alles gegeben, was mit beschämender Willkkür bezeichnen kann. Aber solcher Mumpitz scheint zur Tagesordnung zu werden. Wir kennen das bereits von der Pendlerpauschale und dem Nichtrauchergesetz etc.
Eltern erhalten 100 Euro fürs Kinder-Wecken
Eltern, deren Kinder die Schule schwänzen, sollen einen Anreiz mit einem Bonus von 100 Euro erhalten, wenn sie ihre Kinder pünktlich zur Schule schicken und ihnen auch noch ein leckeres Pausenbrot mitgeben. Jemand der seine Kinder nicht in die Schule schickt, sollte wissen, dass dies für die Kinder nicht gut ist, unabhängig davon, dass er sich strafbar macht. Stichworte: Schulpflicht/Bußgeld). Für mich ist das keine sinnvolle (sozial)pädgogische Maßnahme, sondern eher eine Bankrotterklärung, eine Kapitulation. Begrüßungsgeld für Schulschwänzer, ich werd verrückt.
Umstellung der Kfz-Steuer zum 1. Juli
Die Vergleiche bei der Auflistung der Ersparnisse und Verteuerung hinken schon mächtig.
Für einen "Smart fortwo" mit seinen 999 Kubikzentimetern Hubraum und einem CO2-Ausstoß von 112 Gramm pro Kilometer sinkt die Steuer von derzeit 67 auf 20 Euro.
Beim Audi A8 mit 4134 Kubikzentimetern Hubraum und dem CO2-Ausstoß von 249 Gramm erhöht sich der Betrag von 648 auf 657 Euro.Â
Entweder möchte ich ein Spaßfahrzeug oder eben eine Limousine, da jucken den Käufer eines Premium-Modells doch 9 Euro nicht wirklich. Also ein zukunftsweisendes Signal sehe ich da nicht. Verstehen kann ich sie auch nicht. Denn, kaufe ich ein Modell im Mai, dann ist das gleiche Modell doch im August nicht "grüner" oder umweltfreundlicher geworden? (vgl. auch Neue Kfz-Steuer verfehlt nicht nur Klimaziele)
Also ich gönne sie wirklich jedem, keine Frage. Eine gewisse Euphorie der Autowirtschaft ist sicherlich gegeben. Ökonomisch jedoch wenig sinnvoll, da sind sich die Experten einig. Lohnend vielleicht nur in der Kleinwagenklasse, da profitieren meist nicht heimische Hersteller mit ihren Arbeitsplätzen, sondern ausländische Fabrikate etc. Einen bemerkenswerten Bericht dazu hat auch mein Bloggerfreund Juwi verfasst. Ich persönlich habe das Gefühl, das Volk wird mit "Brot und Spiele" gefüttert, nachdem man den Banken zig Milliarden als Rettungspakete genehmigt hat. Der Bürger soll angesichts der Prämie im Wahljahr 2009 auch mal lachen dürfen. Ein bisschen Kosmetik an der Fassade, aber kratzen und abschminken verboten.
Urteil Zumwinkel
Allen Rachesüchtigen und Empörten empfehle ich die Lektüre des Leitartikels "Das Urteil gegen Klaus Zumwinkel und die öffentliche Moral". Nicht das Missverständnisse auftreten, ein solches Handeln war und ist kriminell, aber nicht erst bei einer Million, sondern schon da, wo ich in der Steuererklärung falsche Kilometerangaben mache, die Handtasche als Aktenmappe deklariere, Schwarzarbeit fördere und auch nur einen Euro am Fiskus vorbeischleusen will. Der Tatbestand ist immer dergleiche, die Strafen unterschiedlich. Aber, was habe ich persönlich davon, wenn ein Promi in den Knast wandert? Kostet doch nur noch weitere Steuergelder. Abschreckung? Hunderte, die auf der Daten-CD aufgelistet werden, haben sich gar nicht gemeldet, dafür Hunderte, die gar nicht darauf Erwähnung fanden.
Ob ich Mitleid mit Z. habe? Keineswegs, das Gericht hat ihn bestraft, die Staatsanwaltschaft ist zufrieden, fertig.
Anderseits müssen bei der Aufklärung auch die Methoden unseres Rechtsstaates in Frage gestellt werden wie öffentliche Bekanntgabe der Durchsuchung, Akten mit Steuerdaten weiterzugeben, Verletzung von Dienstgeheimnissen, daraus resultierend eine mediale Verfolgung etc.
Reiche Rentner sollen arme bald mitfinanzieren
Die Renten von Gutverdienern sollen gekappt werden, um die Rente von Geringverdienern aufzustocken. Begründet wird der Vorschlag mit der unterschiedlichen Lebenserwartung von Gering- und Spitzenverdienern, da Bezieher höherer Einkommen statistisch deutlich älter würden. Geht jetzt wieder der Enteignungsgedanke um? Oh menno!
Allen nach dieser Lektüre einen geruhsamen Abend.
Ach, das Wetter hier in GE wird sehr sonnig bis zum Wochenende. Das ist doch erfreulich.
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