Samstag, 24. Dezember 2005
Gedanken zur Weihnacht
Es ist schon lange her – zwei Jahrtausende – seit das bekannte Gebot von dem Kaiser Augustus ausging und Josef sich aus Galiläa aufmachte, um mit Maria nach Bethlehem zu reisen.
Viel zu lang ist es her.
Nicht nur die Zeit ist uns fern – auch das Land.
Und was gehen uns Josef und Maria an?
"und da sie selbst waren", so erzählt die alte Geschichte, "kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn. Unterwegs in einem Stall."
Aber was unterscheidet Maria von den Millionen Müttern auf den Flüchtlingsstrassen dieser Erde?
"Und sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge."
Aber was ist das Besondere?
Auch heute noch liegen in Kisten und Schachteln Millionen neu geborener Kinder in den Bretterbuden und Blechhütten am Rande der Großstädte in Afrika, Indien und Südamerika.
"Es waren Hirten auf dem Felde bei den Herden. Sie hüteten des Nachts ihre Schafe."
Sie warteten und hofften, wenn sie dazu noch die Spannkraft hatten, auf den Befreier, der Gerechtigkeit schaffen würde.
Doch das unterscheidet sie von den Getretenen und Ausgenützten rund um den Erdball.
Eines fällt auf in unserer Geschichte. Da erhob sich eine Stimme, die sprach von der "großen Freude".
Mitten in der durchschnittlichen, kaum auffälligen Geschichte; ist von einem Engel die Rede, von Klarheit, von Licht und von einer Rettung.
Aber wer soll gerettet werden und worüber sollen wir uns freuen?
In der längst vergangenen Geschichte, so sagt uns das neue Testament, liegt ein Geheimnis, und wer noch irgend Augen hat für ein schwaches, von tiefer Dunkelheit umschlossenes Licht, kann es sehen. Aber was für ein Licht und was für ein Geheimnis?
Betrachten wir das Weihnachtsbild.
Es zeigt die kleine Welt im Stall. Stroh, Balken unter dem Dach, Vieh im dunklen Hintergrund. Wir sehen das Kind, das im Stroh liegt, warm geborgen in einem Kreis von freundlichen, behutsamen Menschen.
Maria, die Mutter, ist eine einfache Frau, wie sie für viele Generationen Urbild und Inbegriff der Frau war, den Frauen in den christlichen Ländern Bild ihrer Hoffnungen und ihrer Leiden. Sie wendet sich ihrem Kind zu, das die Quelle des Glücks ist.
Was finden wir denn, wenn wir auf einem alten Bild nach dem Sinn der Heiligen Nacht suchen? Viele von uns haben ja nicht nur die Bilder verloren, sondern auch das Fest, das Singen, die Freude, die Hingabe und das Gebet.
Vielleicht führt unser Weg zu einem neuen Verstehen gar über die Weihnachtslieder, sondern über eine Begegnung mit dem erwachsenen Christus, dem Meister von Nazareth.
Wahrscheinlich müssen wir erst wieder seine Stimme gehört haben, so dass wir in ihr die Stimme Gottes vernehmen, ehe wir mit den Hirten und Engeln von Bethlehem wieder etwas anfangen können.
Vielleicht berührt es uns heute seltsam, wenn man uns sagt, die Tage des Advents seien früher die Tage der Stille gewesen. Man sei in diesen Wochen vor dem Fest einen ganz bestimmten inneren Weg gegangen, Schritt um Schritt. Man habe sich selbst geprüft und habe in den Propheten und den Evangelien die Worte nachgelesen und bedacht, die von der Ankunft Gottes reden.
Man habe es für wichtig gehalten vorbereitet zu sein, wenn nach dem Gang durch die kürzer werdenden Tage und die langen, dunklen Nächte die Krippe dastand, das Mysterium des Lebens und des Lichtes von Gott.
Vielleicht sind die Wochen des Advents für uns tatsächlich verloren, jedenfalls für einen Teil unserer Generation.
Im guten Fall bleiben uns die Tage nach dem Fest, wenn wir sie nicht wieder mit Arbeit aller Art füllen.
Vielleicht berührt uns der Sinn der Weihnachtsgeschichte nach dem Fest, wenn die Pflicht getan, die Lieder gesungen und die Kerzen abgebrannt sind, wenn das alte Jahr schließt und das neue beginnt.
Vielleicht entdecken wir rastlosen Menschen von heute eine Folge von Tagen und Nächten neu. Vielleicht wäre es ein Anfang, wenigstens die sieben Tage und Nächte zwischen dem Heiligen Abend und dem letzten Abend des Jahres wieder der Stille vor zu behalten, damit an Weihnachten noch etwas geschehen kann.
Vielleicht finden wir doch noch die Stunde, in der wir mit einem Wort oder einem Bild allein sind und in der wir mehr begreifen vom Sinn unserer Daseins als an den übrigen Tagen des Jahres.
VIELLEICHT???
Quelle: Weihnachtsbrief 2005 des Erler Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth Gelsenkirchen
Freitag, 23. Dezember 2005
Das Revier hoch vier gleich 256
Eckhard Wesener verwirklicht seine Plakatidee, die ein anderes Bild Gelsenkirchens zeigt
Vier hoch vier gleich 256: Eben diese Zahl an Fotografien hat der Gelsenkirchener Künstler und Designer Eckhard Wesener auf einem Imageplakat zusammengestellt. Sieben Monate dauerte das ehrgeizige Projekt des 64-Jährigen. Jetzt ist es vollendet. Wesener: "Das war eine Heidenarbeit." Aber er wurde auch auch von uns mit diversem Bildmaterial unterstützt.
Das schlechte Image Gelsenkirchens ("Bitterfeld des Westens") grämte den Designer. "Der Auftritt Gelsenkirchens ist schlecht. Die Stadt verkauft sich unter Wert", hatte Wesener sein Engagement begründet. Er will ein Gegenbild schaffen - gerade auch mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft 2006. Die "Vier" steht dabei ebenso für das Revier wie für die königsblaue Fußballvier. Kultur, Wissenschaft, Freizeit-Oasen, Wohn- und Arbeitswelten, architektonische Top-Adressen oder Sportvitalität sollen die 256 Einzelbilder widerspiegeln, ein Gesamtbild schaffen. 13 Themen-Segmente bildete er auf dem Großposter mit den Maßen 125 mal 85 cm ab. Mit der Sparkasse hatte Wesener einen Sponsor gefunden, der die nicht unbeträchtlichen Kosten übernahm, um das großformatige Plakat in einer Auflage von 1000 Stück zu drucken. Plakatformat nimmt auch der mitgelieferte Text- und Bildnachweis an, der alle 256 Motive aufführt - Impressionen aus dem Musiktheater, Fotos von Firmen, von Menschen, von Sehenswürdigkeiten und grünen Ecken.
Das Plakat soll zum Beispiel Unternehmen als Visitenkarte dienen, kann öffentliche Orte zieren oder als ganz privates Imagebild genutzt werden. Auch der Stadt will Wesener einen Stapel Plakate zur Verfügung stellen: "Zeigen wir selbstbewusst, was wir zu bieten haben."
Heinrich Wächter und und Ulrich Pokorra vom Köche Club Gelsenkirchen zeigen ein gerahmtes Beispiel dieses Plakats, zu dem wir mehr als 20 Photomotive beigesteuert haben. Ein riesiges Lob an unseren ehemaligen Kollegen Eckhard, der dies alles so hervorragend und uneigennützig umgesetzt hat. Da kann man nur sagen: "Bravissimo"!

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Freund in der Not will nicht viel heißen. Hifreich möchte sich mancher erweisen. Aber die neidlos dein Glück dir gönnen, sie darfst du wahrliche Freunde nennen.
Paul vonn Heyse (1830-1914), Literatur-Nobelpreisträger
Weihnachtsbäckerei
Eiserkuchen oder auch Neujährchen
Zutaten:
250 g Mehl
2 Eier
1 Päckchen Vanillezucker
250 g Zucker
125 g Butter
3/8 l Wasser
50 g ganzer Anis

Zubereitung:
Butter weich schlagen, dann Eier, Zucker und Vanillezucker hinzugeben. Danach das Mehl unterheben und das Ganze mit 3/8 Wasser zu einem flüssigen Teig rühren. Anschließend Anis einstreuen. Kein Backpulver und keine Milch verwenden, der Teig wird dann weich!
Den Teig mit mit der Kelle vorsichtig auf die Fläche des Hörncheneisens gießen und die Hörnchen backen. Hörncheneisen auf Stufe 3 stellen , Backzeit höchstens 2 Minuten. Danach herausnehmen, aufrollen und auskühlen lassen. Teigmenge ergibt ca. 35 Stück.
Entweder so zum Knabbern oder mit Sahne gefüllt servieren.
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Zimtkuchen
Das ganze nennt sich Zimtkuchen (ein fester Kuchen), man kann davon schon so einiges wegnaschen....
Zutaten:250 g Margarine
250 g Zucker und 1 Päckchen Vanillezucker
375 g Mehl
125 g Rosinen
125 g Korinthen, die letzten beiden in 4 Esslöffel Rum einweichen
3 Esslöffel gehackte Mandeln
1 Esslöffel Zimt
1 Prise Salz
1 Zitronenschale (ungespritzt)
4 Teelöffel Backpulver
4 Eier
Margarine und Zucker schaumig rühren, Eier, Zitrone und Mehl hinzugeben. Zum Schluss Rosinen und Mandeln dazutun.
Backzeit ca. 75 Minuten in einer Rodonkuchenform.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, mit Puderzucker bestreichen.
Zutaten:
für den Zuckerguß sind erforderlich
125 g Puderzucker, 1 Esslöffel Rum und den Saft einer halben Zitrone verrühren.
Donnerstag, 22. Dezember 2005
Turbulenter Tag
Gestern war bei uns sprichwörtlich die Hölle los. Die WAZÂ (Deutschlands größte Regionalzeitung) hatte sich angesagt, um eine Reportage von Heinrich und mir zu unserem bekannten "Dinner For One" zu machen.
Da wurde interviewt, gebacken, geschnitten, dekoriert, gekocht was das Zeug so hergab. Eigentlich alles perfekt, dann kam der Fotograf.
Wir kennen ja inzwischen die Spielchen, mal von rechts dann nach links , dann auf das Produkt schauen, nicht lächeln, dann wieder doch und in die Kamera schauen, dann wirft die Tischlampe einen Schatten und ein Leuchter auf dem Schrank wirkte hinter mir wie ein Geweih. Inzwischen war die Soße etwas verlaufen, also wieder alles neu dekorieren. Aber am Ende war alles im Kasten und alle waren zufrieden. Die WAZ macht zwischen Weihnachten und Neujahr darüber eine ganze Seite, wir werden darüber berichten. Zeit für das Shooting fast drei Stunden. Aber die Redakteure waren vom Empfang, von der Beköstigung und der Dekoration meiner Frau sichtlich angetan. So etwas Freundliches hätten sie selten erlebt, so ihre Aussage.
Dann sind Heinrich und ich inzwischen Paten(onkel) geworden - von einem Luchskater, der auf den Namen "Nikolai" hört und in unserem Zoo, besser gesagt in der ZOOM- Erlebniswelt in Gelsenkirchen wohnt. Die Patenschaft dient der Finanzierung von Futtermitteln, ärztlicher Betreuung, Pflege etc..Die Unterstützung hilft dem Zoo in Zukunft eine optimale Haltung der Tiere zur gewährleisten.
Der Eurasische Luchs oder Nordluchs (Lynx lynx) ist eine in Eurasien verbreitete Art der Luchse. Im deutschen Sprachgebrauch ist fast immer diese Art gemeint, wenn von "dem Luchs" die Rede ist.
Mit einer Kopfrumpflänge von bis zu 1,30 m (plus zwischen 11 und 25 cm Schwanz) und einer Schulterhöhe von 65 cm ist der Luchs die größte Katze Europas. Er wiegt bis zu 38 kg. Mit den anderen Arten der Gattung teilt er die langen Pinselohren, den rundlichen Kopf und den sehr kurzen Schwanz. Sein Fell ist gelb bis graubraun und trägt oft eine Zeichnung aus dunkleren Flecken oder Streifen. Die Fleckung ist vom Lebensraum abhängig und ändert sich von Region zu Region. Der Eurasische Luchs trägt einen sehr ausgeprägten Backenbart. Hochbeinigkeit, kurzer Schwanz und kurze Ohren sowie die stark behaarten Pfoten stellen Anpassungen an Kälte und hohe Schneelagen dar.
Bereits in der Antike galt er als außerordentlich scharfsichtig (vgl. Lynkeus), in Deutschland auch als hellhörig ("Ohren wie ein Luchs") und verstohlen ("jemandem etwas abluchsen").
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Luchses reichte von den Pyrenäen in einem breiten Gürtel bis nach Sibirien, unter Aussparung des nordwestlichsten Europas (Großbritannien, Niederlande, Norddeutschland, Dänemark). Das nördliche Skandinavien war ebenfalls unbesiedelt. In Deutschland wurden die letzten Luchse 1846 bei der Ruine Reußenstein und um 1850 in den bayerischen Alpen getötet. Bis etwa 1960 war der Eurasische Luchs in Westeuropa vollständig ausgerottet. In großen Teilen Nord-, Ost-, und Südosteuropas sowie in der sibirischen Taiga konnte sich die Art jedoch halten, die westlichsten autochthonen Vorkommen gab es um 1960 in Südschweden, Ostpolen und der östlichen Slowakei.
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Durch zahlreiche Einbürgerungen sind heute einige Bereiche Westeuropas wie die Alpen, der Jura, die Vogesen und der Böhmerwald wiederbesiedelt. In Deutschland gibt es wieder Luchse im Pfälzer Wald und einzelne aus Tschechien eingewanderte Luchse im Bayerischen Wald. Im Nationalpark Harz läuft ein Auswilderungsprojekt, und einzelne wahrscheinlich aus der Schweiz eingewanderte Luchse wurden auch schon wieder im Schwarzwald gesichtet. 2002 kam es im Harz zur ersten Geburt frei lebender Luchse seit der Wiedereinführung: Ein Luchspaar hatte Nachwuchs geworfen. Im Jahre 2005 wurde nach mehr als 200 Jahren erstmals wieder ein frei lebender Luchs im oberen Donautal oberhalb von Sigmaringen gesichtet und mit einer Videokamera mit Infrarotscheinwerfer gefilmt. Seit einigen Jahren wird auch von einzelnen Beobachtungen und Spurensichtungen in den abgelegenen Teilen der Eifel im deutsch-belgischen Grenzgebiet berichtet, von der Schnee-Eifel, dem Zitterwald, dem Hohen Venn bis in den Nationalpark in der Rureifel hinein. 2004 wurde hier erstmals ein weibliches Tier mit zwei Jungtieren gesichtet. Die Herkunft der einzelnen Tiere ist bisher ungeklärt. Es wird vermutet, dass sie aus dem Pfälzer Wald über den Hunsrück zugewandert sind.
Der Eurasische Luchs ist ein Waldtier, das offene Landschaften und menschliche Siedlungen nur randlich und temporär nutzt, daneben finden sich die Tiere auch in der felsigen Gebirgszone und in den Hochebenen Zentralasiens.
Der Luchs lebt als Einzelgänger, der vor allem in der Dämmerung und nachts jagt. Kleine und mittelgroße Huftiere werden bevorzugt, im Übrigen umfasst das Beutespektrum praktisch alle im jeweiligen Lebensraum vorhandenen kleinen und mittelgroßen Säuger und Vögel. In den Alpen dominieren in der Nahrung Rehe und Gämsen, im Bayerischen Wald spielen neben Rehen auch Rothirschkälber und Feldhasen eine wichtige Rolle. In der Taiga werden vor allem Schneehasen und Rauhfußhühner erbeutet. Nur gelegentlich spezialisieren sich einzelne Luchse auf Haustiere wie Ziegen und Schafe. Die Jagd erfolgt nach Katzenart durch Anschleichen mit abschließendem Anspringen oder einem Kurzspurt von meist unter 20m Länge.
Die Pärchen finden sich nur zur Paarungszeit zwischen Februar und April zusammen. Die zwei bis drei Jungen werden meist nach einer Tragzeit von zehn Wochen in einer Felsenhöhle geboren und bleiben bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter.
Die Lebensdauer eines Luchses liegt bei zehn bis zwölf Jahren, es wird allerdings auch von bis zu vierundzwanzig Jahre alten Einzeltieren berichtet. (gelesen bei wikipedia)
Nun Nikolai kann man nun in der ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen bewundern. Wir haben uns nur gefragt womit wir ihm zu Weihnachten eine große Freude machen können…Mäuseschaschlikspieße oder ob wir das Restaurant La Botte beauftragen sollen, ein bisschen Hirsch vorbeizubringen?
Natürlich besitzen wir auch einen echten Patenbrief, aber die uns zur Verfügung gestellten Pressephotos der ZOOM Erlebniswelt sind doch um ein Vielfaches schöner als ein Blatt Papier von Nikolai.
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Die eigene Zuverlässigkeit lernt man erst schätzen, wenn man sich auf andere verlassen muss.
aus Italien
Tragischer Zwischenfall
Tragischer Zwischenfall in der Zoom Erlebniswelt: Kodiakbär Ibo hat die Bärin Lina totgebissen. "Wahrscheinlich bei einem Paarungsversuch", vermutet Tierärztin Dr. Pia Krawinkel. Die Ursache und der genaue Hergang der Auseinandersetzung zwischen den Tieren sind noch nicht abschließend geklärt. Ein Pfleger hatte Mittwoch am späten Nachmittag Blut im Wasser der Bärenanlage gesehen und Alarm geschlagen. Mit Stöcken, Steinen und einem kräftigen Wasserstrahl versuchten die Pfleger, die Bären auseinanderzubringen. Erst gestern Morgen gelang es, den Bär mit Futter in den Stall zu locken und die tote Bärin zu bergen. Es heißt, Ibo habe Lina angeknabbert, aber nicht großflächig angefressen.

Mittwoch, 21. Dezember 2005
Warum Weihnachten am 25. Dezember
Warum wird Weihnachten am 25. Dezember gefeiert? Habt Ihr Euch diese Frage schon einmal gestellt?
Festgelegt wurde das Datum im 4. Jahrhundert in Rom. Erstmal als Zeitpunkt für die Geburt Jesu erwähnt wird es in einenr Schrift von 354.
Demnach hat man das Weihnachtsfest am 25. Dezember im Jahre 336Â gefeiert. Die offizielle Begründung für diese Datum: Jesu Geburt. Der wahre Grund für Weihnachten geht jedoch auf den Mithras- Kult zurück. Diese aus Persien stammende Religion war im alten Rom überaus populär. Und deren höchtster Feiertag, die "Geburt der unbesiegbaren Sonne", wurde am 25. Dezember, dem ungefähren Tag der Sonnenwende, begangen,
Pragmatisch, wie die Römer in Religionsdingen waren, feierten sie vorher noch ein paar Tage lang zu Ehren des Saturn die althergebrachten Saturnalien, eine ziemlich freizügigie Zeit mit viel Alkohol und anderen Ausschweifungen.
Zum Ende des Saturnalien, am 24. Dezember wurden traditionell Geschenke ausgetauscht.. Später stieg das Christentum zur neuen Staatsreligion auf und Papast Leo I. triumphierte: "Wir feiern am 25. Dezember nicht die Geburt der Sonne, sondern die Geburt dessen, der die Sonne geschaffen hat."
Langsam wurde die Bedeutung des Festes der "unbesiegbaren Sonne" umbenannt, statt des Sonnengottes wurde der wahre, der christliche Gott und somit Jesu Geburt gefeiert.
Dienstag, 20. Dezember 2005
Frohes Fest!
Frohes Fest!
"114 bitte 7, hundertvierzehn bitte!" Ich konnte mir ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. Niemand bemerkte es. Jeder war auf die Fahrt mit der Rolltreppe fixiert, Taschenbehangen.
Plötzlich ein kleiner Ruck. Die Treppe hielt. Stromausfall im ganzen Kaufhaus. Ich spürte, wie sich rückwärts eine Rolle Geschenkpapier zwischen meine Füße schob und jemand "tschuldige, DU" murmelte. Oh Gott, ein Sozialpädagoge.
Na, suuuper, dachte ich. Heiliger Abend, 12 Uhr mittags. High Noon in den Kaufrauschtempeln. Ich war nicht der einzige, ohne Weihnachtsgeschenk. Da es stockfinster war, von der Notbeleuchtung abgesehen, schallte es wieder aus den Lautsprechern. Diesmal wurden keine Nummern gesucht, die enigermäßig verschlüsselt waren, wobei ich wusste, dass die "17" Toilette bedeutete. "Bin mal 17", hatte ich zu einem weit erfreulicheren Anlass gehört. Nein es hieß: "liebe Kundinnen und Kunden, wir haben ein kleines technisches Problem und bitten Sie, den Leuchtspuren der Auslegeware zu den nächstgelegenen Treppenhäusern zu folgen. Bitte bewahren Sie Ruhe!" Beim Wort "Bitte" ging das Licht wieder an, die Rolltreppe setzte sich in Bewegung und übergangslos ertönte erneut eine nicht mehr so freundliche, sondern etwas angenervte Frauenstimme "114 bitte SIEBEN!"
Wer war sie oder er also, die "114"? Keine Ahnung, irgendjemand, der gerade Mittagspause machte? Egal, dachte ich mir. Nicht egal war mir, dass die Rolltreppen nicht mit leuchtspurenbehafteter Auslegeware ausgestattet waren. Ein eklatanter Verstoß gegen fundamentale Sicherheitsbestimmungen? Ich verwarf den Gedanken, dem Kaufrausch-Manager des Kaufhauses mein Bedauern darüber zum Ausdruck zu bringen, um im Anschluss zu fragen: "wie bitte soll dies technisch funktionieren?!"
Meines Wissens schließt dieser "gefährliche" Laden um 12 Uhr 30. Nur noch wenige Minuten. Vorbei an der Fleischtheke: "Putenschnitzel" im Angebot. "Schnutenpitzel" sagt ein Kollege immer, der es zum Tränenlachen beherrscht, derartige Wortverdrehungen zu erfinden, und zwar Jahre bevor eine drittklassige Comedy-Truppe des Kommerzfernsehens dies für "sich" entdeckte und bis zum Erbrechen ausschlachtete...
Nur noch wenige Meter: die Haushaltswaren-Abteilung. Der einzige Bereich, der noch Waren im Überfluss feilbot, wo also noch ein wenig Auswahl bestand.
Ich steuerte ein Regal mit Messerblöcken an, griff zu und gab ungewollt einem ebenfalls danach Greifenden die Hand. "Mensch Kaya", fuhr es aus mir heraus. Ein alter Schulfreund. "Bitte!" sagte er, nach dem obligaten "give me five". "Nimm du ihn, wir haben scheinbar das gleiche Problem", sagte er lächelnd. "Es sind ja noch mehr da."
Wir einigten uns, auf ein Glas Bier irgendwo einzukehren, sobald die Einkäufe beendet waren. Bloß raus hier! Auf dem Weg zum Ausgang hielten wir an einem prachtvoll geschmückten Stand inne, um dem Treiben des engagierten Weihnachtsmannes (vermutlich ein Student der Informatik im 71. Semester) beizuwohnen.
Ein kleines Mädchen stand kerzengerade und mit ehrfurchtsvollem Blick, erwartungsvoll vor dem Weihnachtsmann. Es fragte zum allgemeinen, aber zurückhaltenden Vergnügen der Anwesenden "du, lieber Weihnachtsmann, kannst du meine Lisa heile machen?" Lisa war eine sehr zarte und sehr alte Stoffpuppe, der beim Spiel wohl versehentlich der linke Arm abgerissen wurde. Der Weihnachtsmann blickte auf seine für Weihnachtsmänner untypische Swatch-Uhr, schaute sich flüchtig die beiden Puppenteile an, gab sie dem Mädchen zurück und sagte so unpassend, wie nur eben möglich: "Nein, aber deine Mutti kann das bestimmt!" - dann schob er die Kleine hastig beiseite, um seinen "wohlverdienten" Feierabend in Angriff zu nehmen.
Die meisten der Anwesenden folgten dem Beispiel des bezahlten Bescherers, suchten und fanden schnell das Weite. Zurück blieben der Weihnachtsmann, Kaya und ich.
Die Mutter des kleinen Mädchens, das zu Recht ein wenig enttäuscht vom Kundenkontaktverhalten neuzeitlicher Himmels-Angestellter war, brachte Lisa & Co tröstend zur Rolltreppe.
Kaya sah mich an, ich sah ihn an. Wir sahen den Weihnachtsmann an. Und zwar genau. Kaya ergriff den Rauschebart, ich die rote Zipfelmütze. Sehr langsam und genussvoll zog er den Bart so lange, bis die Gummibänder rissen, während ich, ebenso genussvoll, die Mütze tief in das verblüffte Gesicht unseres Studiosos zog.
"Frohes Fest!" riefen wir, wie aus einer Kehle.
Um kurz nach 21 Uhr verließen wir beide, herrlich über alte Zeiten lästernd, "weisst du noch auf Klassenreise in Berlin?" die Kneipe unserer Wahl. Aus einem Bierchen wurden mehrere. Der Abend war heilig, aber total im Eimer. Jedenfalls familiär gesehen.
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© 2002 Michael Kurz, Hamburg; früher www.arts-only.de [offline]






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