Dienstag, 20. Dezember 2005
NRW schafft "Fünfer Regel" an Schulen ab
Die schwarz-gelbe Landesregierung schafft jetzt für die Schulen den "Drittelerlass" bei der Notengebung ab.
Danach musste man bisher jede Klassenarbeit, bei der ein Drittel der SchülerInnen nicht mindestens ein "ausreichend" erreicht hat, dem Schuldirektor vorgelegt oder aber wiederholt werden. Die CDU und FDP hatten den Erlass stets kritisiert, da er zur stetigen Absenkung des Leistungsniveaus führte. Man fragt sich: Warum?
Ob dadurch die Leistungssteigerung unserer Schülerklientel gesteigert werden kann, wage ich zu bezweifeln. Auch in früheren Zeiten wurden solche Arbeiten nicht nur ausgewertet und dem Schulleiter vorgelegt sondern auch gewertet, nur man musste wieder Papiere ausfüllen: was man gemacht hat, wieviele Unterrichtsstunden, wie evaluiert wurde, Vergleichsarbeiten beifügen und welche Gründe für das Scheitern einzelner Schüler verantwortlich waren, ggf. noch der Notendurchschnitt etc.. Also nichts Neues an der Ruhr, vielleicht eine kleine Arbeitserleichterung für die Pädagogen.
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Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.
Mark Twain (1835-1910) US- amerikanischer Erzähler und Satiriker
Montag, 19. Dezember 2005
Was zu verzollen ?
Was zu verzollen ?    Â
In Hamburg gibt es wie jeder weiß, an der Elbe einen großen Hafen. Und mittendrin liegt der so genannte Freihafen, das Zollgebiet. Wie an einer ausländischen Grenze gibt es auch hier einen Schlagbaum und die Zöllner kontrollieren die Menschen, die Richtung Innenstadt wollen.
Es ist kurz vor Weihnachten. Zöllner Fred schiebt Dienst und hat es sich in seiner kleinen Wachstube gemütlich gemacht. Um diese Zeit ist nicht mehr viel los. Ab und zu mal ein Taxifahrer, der einen Seemann bestimmt nicht zu einer Weihnachtsfeier fährt. Man kennt sich und winkt ihn kurz grüssend durch. Gerade als er sich seinen frisch gebrühten Tee einschenken will, stört ihn lautes Motorengeräusch. Schnell die Mütze gerade gerückt und schon steht ein großer, alter Lastwagen vor seiner Schranke. "Guten Abend, Zollkontrolle, darf ich mal ihre Ladepapiere sehen ?" Am Steuer sitzt ein älterer Herr mit Bart und schmunzelt: "Ich habe keine Ladepapiere, nur Wunschzettel. Ich bin der Weihnachtsmann". "Ja, ja und ich der Kaiser von China", antwortet noch beherrscht Zöllner Fred. Er macht hinten die Ladeluke auf und sieht Unmengen von Spielsachen und Süßigkeiten. "Von welchem Schiff sind die denn geschmuggelt?"
Der alte Herr hat inzwischen das Führerhaus verlassen. Gekleidet in einer alten Jeanshose und Weste sieht er wirklich nicht wie der Weihnachtsmann aus. "Wir hatten dieses Jahr Transportprobleme mit den Schlitten und da haben wir alle Geschenke für die Hamburger Kinder per Schiff kommen lassen". "Folgen sie mir bitte in mein Büro", kommt nun schon etwas unfreundlicher die Aufforderung vom Zöllner. "Bitte weisen sie sich aus".
 Der alte Herr nestelt einen alten, vergilbten Zettel aus seiner Hosentasche. Name: Weihnachtsmann, Geburtsort: Nordpol. So langsam reicht es Fred, ist es die versteckte Kamera oder war schon wieder einer aus der Psychiatrie entflohen. Irgendwie war ihm unwohl. Aber gut, denkt er, spiele ich ein wenig mit. "Wieso haben sie ihre Dienstkleidung nicht an, so läuft doch kein Weihnachtsmann rum?" "Nun, beim Verladen der Geschenke wäre mein schöner roter Mantel doch recht unansehnlich geworden.
"Ich verrate ihnen ein Geheimnis, in der großen Kirche am Hafen, dem Michel, habe ich in den unteren Gewölben meine Geheimkammer, dort ziehe ich mich immer um und gebe dann vom Turm meinen Rentieren das Zeichen zum Aufbruch." Langsam muss der Zöllner nun doch schmunzeln, soviel Unsinn hatte er an einem Tag noch nicht gehört. "Weißt du noch Fred, wie ich vor vielen Jahren deinen größten Wunsch nicht erfüllt habe?"
Der Zöllner stutzt, woher kannte er seinen Namen? "Du wohntest mit deinen Eltern und Geschwistern in der Stresemannstrasse, die Zeiten waren schlecht und dein größter Wunsch war ein Teddybär. Dein Vater konnte nicht jeden Wunsch erfüllen und so schriebst du mir einen Wunschzettel. Aber auch bei uns waren die Möglichkeiten begrenzt." Der Zöllner kratzt sich verlegen am Hinterkopf, die Daten stimmten, woher wusste der alte Herr das. Der Weihnachtsmann schmunzelt und holt einen alten, verstaubten Aktenordner hervor.
"Auch wir haben eine gute Buchführung, sehen wir doch mal nach." Er blättert die Jahrgänge durch und sein Gesicht strahlt. "Hier haben wir ihn ja", mit diesen Worten hält er Fred seinen alten Wunschzettel unter die Nase. Sprachlos starrt Fred auf den Zettel. Tatsächlich, sein alter noch mit krickeliger Kinderschrift beschriebener Wunschzettel. "Nun wenn das so ist, dann mal los, wollen wir die Hamburger Deerns und Jungs nicht warten lassen." "So ist es recht mein Guter, wünsche dir frohe Weihnachten."
Wie in Trance öffnet Fred den Schlagbaum, der alte Herr winkt ihm noch einmal freundlich zu und biegt rechts zur Stadt ab. "Das darf ich auch keinem Kollegen erzählen", brummelt der Zöllner und geht nachdenklich zurück in die warme Wachstube. Als er sich gerade setzten will, fällt sein Blick auf einen braunen Teddybär.
© Heinz Bornemann/Hamburg

Ein Fest naht ...
- ein Fest wie kein anderes.
Für alle. die guten Willens sind.
Ein Fest, dessen Geist
die Welt umspannt und über Berge und Täler
die Botschaft verkündet:
Christ ist geboren.
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Joachim Ringelnatz

Schön wäre es einmal zu erfahren, wie Ihr den so Weihnachten feiert. Ist es noch das Familienfest? Seid Ihr noch mit den christlichen Traditionen verbunden? Gönnt Ihr Euch besinnliche Tage? Wird noch das Brauchtum gepflegt? Oder feiert Ihr das Fest überhaupt nicht? Ich freue mich auf Eure Antworten.....
Sonntag, 18. Dezember 2005
Die Legende von der Christrose
Die Legende von der Christrose
Vor langer Zeit, als noch der Norden im Bann des Heidentumes lag,
und schrittweise nur die neue Lehre durch fromme Priester Bahn sich brach,
da thront auf stolzem Edelsitze, umringt von seinem Hofgesind
éin mächt´ger Fürst, german´schen Stammes, mit Helga, seinem holden Kind.
Verhaßt war ihm der Christenglaube, schwertlosen Mann hielt er nicht wert.
Doch Helga, der die fromme Amme vom Christuskinde hat erzählt,
hat sich den stillen, sanften Jesus zum Herzenskönig auserwählt.
Mit Stürmen geht das Jahr zu Ende. Es türmet sich der Schnee zu Hauf
da sieht das Mädchen am Kamine zum finstern Vater fröhlich auf.
"Oh Vater, morgen ist Weihnachten," sie streicht das blonde Haar zurück
"Ja, morgen ist das Fest der Freude!" Ihr Stimmchen bebet schier vor Glück.
"Schweig´mir mit deinen Ammenmärchen, der weise Gott gefällt mir nicht,
der immer nur von Feindesliebe, von Frieden und Versöhnung spricht.
In meinem Gau gilt noch die Regel: Der starke Herr, der schwache Knecht.
Ein König ohne Schmuck und Waffen, von dem man nichts gewisses weiß,
der steht bei uns nicht hoch im Preis.
Wo ist sein Land? Wo seine Leute? Mit Dornen hat man ihn gekrönt.
Am Schandpfahl mußt´er schmählich enden." Klein Helgas Vater grimmig höhnt:
"Eh`ich dem Christengott mich beugte und unterm Kreuze sollte knie`n,
eh müßten hier vor meinem Auge die Rosen unterm Schnee erblüh`n."
Klein Helgas Augen stehn in Tränen, Ihr Herz zuckt bei dem schlimmen Wort.
Es zieht sie aus des Vaters Nähe zum dichtverschneiten Walde fort.
Dort, wo das Reh nur leise schreitet, kniet nieder sie in ihrer Not.
Sie faltet fromm die kleinen Hände und betet zu dem Christengott:
"Herr Jesus in der Herrlichkeit, dein Reich ist groß, dein Arm reicht weit.
Du hast mit deiner Wundermacht viel größeres dereinst vollbracht.
Erhöre eines Kindes Flehn, laß auch ein Wunder heut`geschehn,
daß Vater deine Allmacht schaut und an dich glaubt und dir vertraut.
Schaff Rosen, Herr, wie er begehrt, daß sich sein Fluch in Segen kehrt.
Ich weiß`, du kannst`s, ich glaube fest, daß du Herr, dein nicht spotten läßt."
Getröstet geht das Kind nach Hause. Bald bricht die Heilige Nacht herein.
In weißer Hülle liegt die Erde, vom Himmel flattert Sternenschein.
Da tritt ein Engel in die Kammer, in der das Mädchen friedlich schlief.
Er trug ein Pflänzchen in den Händen und grub es in die Erde tief.
"Du sollst ein Zeugnis sein des Höchsten, dass fromme Glaube Wunder schafft.
Blüh`denn zum Preis des Jesuskind um Weihnacht stets mit neuer Pracht."
Am Morgen, als der Graf erwachte, wollt`er den Augen nimmer traun, denn unter Helgas Fenster waren die schönsten Rosen anzuschaun.
Da schmilzt sein Trotz wie Schnee im Frühling, Anbetend sinkt er in die Knie, und Helga schlingt um ihn die Arme: "Christrosen, Vater!", jubelt sie!Â
Weihnachten von Peter Rosegger
Weihnachten
von Peter Rosegger
Ein bisschen mehr Freude und weniger Streit,
ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,
ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass,
ein bisschen mehr Wahrheit, das wäre doch was!
Statt soviel Unrast ein bisschen mehr Ruh',
statt immer nur ich ein bisschen mehr du,
Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut
und Kraft zum Handeln, das wäre gut.
Kein Trübsal und Dunkel, ein bisschen mehr Licht,
kein quälend Verlangen, ein froher Verzicht,
und viel mehr Blumen, solange es geht,
nicht erst auf den Gräbern, denn da blüh'n sie zu spät.

Euch allen noch einen geruhsamen, kuscheligen und nicht so veschneiten 4. Adventssonntag.
Samstag, 17. Dezember 2005
Schneearchitektur
Ach, nur wenn es einen beiläufig interessieren sollte wie das Wetter in Gelsenkirchen ist. Stromausfälle hatten wir erst vor 4 Wochen, ansonsten Ski und Rodel gut, auch für die Autofahrer mit Sommerreifen und Heckantrieb.

Gibt es einen Weihnachtsmann ?
Gibt es einen Weihnachtsmann ?
Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O ´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der "Sun" 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief: "Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann? "
Die Sache war dem Chefredakteur so wichtig, dass er seinen erfahrensten Kolumnisten, Francis P. Church, beauftragte, eine Antwort zu entwerfen - für die Titelseite der "Sun".
Virginia,
Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weichnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weichnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen.
Frohe Weihnacht, Virginia.
Dein Francis Church.






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