Donnerstag, 18. Oktober 2007
Ausflug
Gestern fand nach unserem Unterricht der diesjährige Kollegiumsausflug statt. Leider ließ das Wetter wirklich zu wünschen übrig, so dass auch eine Programmkürzung stattfand.
Schwerpunkt war die Besichtigung der Kokerei Prosper in Bottrop und der Malakoffturm von Prosper II. Ausgerüstet mit Helm, Kittel und Sprechfunk ging es dann auf eine ausgezeichnet geführte Entdeckungsreise in die Funktionsweise der Kokerei und die Entwicklungsgeschichte der Kokereitechnik.
Die Kokerei Prosper ist die letzte Kokerei, die von der Nachfolgegesellschaft der Ruhrkohle AG - der Deutschen Steinkohlen AG - noch betrieben wird. Ihr Hauptprodukt ist qualitativ hochwertiger Hochofenkoks für die Hüttenindustrie. Pro Jahr werden 2 Millionen Tonnen Koks produziert.
Für die Produktion stehen dafür 146 Koksöfen, aufgeteilt in 3 Batterien, zur Verfügung. Hier wird die Kohle unter Luftabschluss in 25 Stunden bis auf 1100° C erhitzt. Die Öfen zählen zu den größten der Welt Jeder Druckvorgang eines ausgegarten Ofens liefert ca. 40 Tonnen Koks. Seit in Betriebnahme im Jahr 1928 hat die Kokerei bis heute ca. 110 Millionen Tonnen Koks produziert. Ein Zug, beladen mit dieser Menge, würde die Erde einmal umrunden.
Koks ist elementares Produkt bei der Erzeugung von Eisen. Auf der sogenannten "schwarzen Seite" der Kokerei, in den Koksöfen wird der kompliziert aufgebaute Feststoff Kohle destilliert und veredelt. Die "flüchtigen Bestandteile" wie Gase, die bei diesem Prozess entstehen, werden auf der "weißen Seite", der chemischen Fabrik auf der Kokerei weiterverarbeitet. Zahlreiche Produkte unseres täglichen Lebens werden aus den Nebenprodukten z.B. aus dem anfallenden Rohteer hergestellt. Kunststoffe, das Blau der Jeans-Stoffe, Pfannengriffe aus Bakelit bis hin zu Rasendünger und Pulverfeuerlöscher.
Im Bild: fertiger Koks wird zum Löschen transportiert.
Unter den 14 erhaltenen Malakofftürmen (Ein Malakoff-Turm ist eine Turmform, die insbesondere im Bergbau im Zeitraum 1855 bis 1880 für den Bau von Fördertürmen benutzt wurde.)Â des Ruhrgebiets ist der steinerne Koloss von Prosper II in Bottrop einer der aufwändigsten Schachttürme, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden. Heute ist er stummer Zeitzeuge einer ehemals blühenden Bergbau-Epoche, die nachhaltig unsere Kulturlandschaft geprägt hat. Als Industriedenkmal wird der aufwändig restaurierte Turm heute für kulturelle Veranstaltungen und Seminare genutzt.
Sehen wir mal vom Wetter ab, so war dieser Ausflug auf den Spuren der Industriekultur ein informativer Einblick in die geschichtliche Arbeitswelt unserer Region. Einen würdigen Ausklang fand unser kultureller Ausflug abends im alten Bahnhof -Nord, wo wir uns lukullisch verwöhnen ließen.
Dienstag, 16. Oktober 2007
Gegen die Pfunde
Welternährungstag am Berufskolleg
Promis und Schüler kämpften am heutigen Welternährungstag spielerisch gegen die Pfunde. Die Veranstaltung für die Schüler an unserem  Berufskolleg und einiger Grundschulen aus Gelsenkirchen wurde vom vierfachen Oympiateilnehmer und Weltrekordschwimmer Christian Keller moderiert. Comedy-Star Ingo Oschmann hatte die Schirmherrschaft und begrüßte die Schüler in der Aula des Berufskollegs.
In einer Talkrunde diskutierte er mit Fußballweltmeister Olaf Thon und anderen Prominenten über gesunde Ernährung. Im Anschluss begann ein abwechslungsreiches Programm auf dem Schulhof. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Kochshow mit TV- und Eventkoch Matthias Ruta, der Anleitungen für eine gesunde "Stulle" gab, die von den prominenten Herren zubereitet wurde. Olaf Thon gab zusammen mit den angehenden Freizeitsportleitern einen Einblick in die "Hohe Fußballkunst", während die Weltmeisterin im Hip-Hop Sille Tischtau die Kids bei ihrem musikalischen Trainingsprogramm nach dem Motto: Let's dance! in Bewegung hielt.
Von den Stars konnten die Schüler/innen und Kinder heute lernen wie man sich gesund ernährt und trotzdem Spaß am Essen hat.
Dass ich als schlechtes Beispiel vorgezeigt wurde, ist nur ein Gerücht ...smile. Euch noch einen angenehmen Tag.
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Erfreuliches
Erfreulich sind die Meldungen über die beiden deutschen Nobelpreisträger.
Zum zweiten Mal in drei Jahren erhält ein deutscher Physiker den Nobelpreis. Die Auszeichnung geht an den 68-jährigen Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich der Helmholtz-Gemeinschaft sowie an den Franzosen Albert Fert. Beide wurden für ihre Beiträge zur Erforschung des Riesen-Magnet-Widerstands ausgezeichnet, der für den Lesevorgang bei Computer-Festplatten verwendet wird. Die Forscher beobachteten, dass der elektrische Widerstand von dünnen magnetischen Schichten sich unter dem Einfluss äußerer Magnetfelder stark ändert - ideal für Sensoren. Das war der Durchbruch für Gigabyte-Festplatten.
Der Chemie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den deutschen Wissenschaftler Gerhard Ertl. Er wird für seine Arbeiten zu chemischen Prozessen auf festen Oberflächen ausgezeichnet. Seine Forschungen finden beispielsweise Anwendung beim Bau von Katalysatoren oder Brennstoffzellen und helfen, Phänomene wie Rost zu verstehen. Damit habe er die Grundlagen für die moderne Oberflächenchemie geschaffen.
Deutschland scheint doch ein guter Standort für wissenschaftliche Forschungen zu sein!
Freitag, 5. Oktober 2007
Tag des Lehrers
Heute ist "Internationaler Tag des Lehrers". Dieser wurde übrigens durch die UNESCO 1994 eingeführt - im englischsprachigen Raum firmiert er unter "World Teacher's Day ". Der internationale Tag des Lehrers soll das Engagement von Lehrerinnen und Lehrern honorieren und die Bedeutung von Bildung in die Öffentlichkeit rücken. Und so stapeln sich die Pressemitteilungen rund um den Lehrerberuf - zwischen platten Statements und statistischem Zahlenmaterial ist alles zu haben.
Das Zahlenmaterial hat das Statistisches Bundesamt (DESTATIS) [hier] aufgearbeitet. Demnach gibt es 792.000 Lehrer, davon 40% Teilzeit (steigend), 65% Frauen. Lehrer werden immer älter, der Durchschnitt liegt bei 48,1 Jahren.
Unbestritten ist, dass der Beruf "Lehrer" anspruchsvoller geworden ist, Lehrer immer mehr gesellschaftliche oder familiäre Probleme auffangen sollen und damit die Anforderungen steigen. Inwieweit die Verbesseung der Reputation des Lehrerberufs dazu beiträgt gute Lernerfolge mit dem Renommee des Berufsbildes zu erzielen wie es eine "Analyse" des saarländischen Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft macht, darf bezweifelt werden, obwohl ganz nett. "Mit Kritik an den Lehrern sei man zwar schnell bei der Hand, aber keiner wolle beruflich mit ihnen tauschen. Diese Erkenntnis zeige, wie schwierig es geworden ist, Lehrer zu sein." so der saarländische Kultusminister Jürgen Schreier. Er rief deshalb zu mehr Verständnis für diesen schwierigen Beruf des Lehrers und Erziehers auf. Nicht an allem seien nämlich die Lehrer schuld.
Nein gewiss nicht! Die meisten Lehrer sind sehr eifrig und engagiert und man darf die Ferienzeit nicht mit Urlaub gleichsetzten. In der so genannten unterrichtsfreien Zeit müssen Schulstunden vorbereitet, Klassenarbeiten korrigiert und diverse Konferenzen abgehalten werden. An unserem Berufskolleg ist die letzte Ferienwoche der Sommerferien auschließlich für die Vorbereitung des neuen Schuljahres angesetzt. Ich korrigiere auch keine Arbeiten in der Toscana, sondern bilde mich auf eigene Kosten fort und vertrete u.A. in den Ferien auch die Schulleitung. Im Ãœbrigen haben wir tariflich die gleichen Urlaubstage wie die übrigen Beamten. Nur die können sie frei wählen und geschickt legen;-))
Was sich allerdings Pädagogen von durchgeknallten, besserwisserischen und desinteressierten Eltern alles bieten lassen müssen, ist schon sensationell. Die Lehrerschaft erfährt kaum Respekt, weder von den Eltern und so gut wie gar nicht von Schülern mit Migrationshintergrund. Betrifft besonders Lehrerinnen.Â
Ja, es gibt sie wirklich, die Spezies, die sich trotz aller Widrigkeiten um ihre Schüler bemüht, aber gegenüber Bildungspolitik und bekannten Vorurteilen machtlos ist.
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Wenn wir frei von Fehlern wären, würde es uns nicht so viel Vergnügen bereiten, sie an anderen festzustellen.
Horaz, römischer Dichter
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