Freitag, 4. Januar 2008
Ausgemustert
Silvester ist vorbei, Weihnachten auch, aber in manchen Wohnzimmern steht er noch - der Christbaum. Nur verschämt erinnert er uns noch an die festliche Saison. Wirft aber gleichsam die Frage auf: Wann muss er raus?
Spätestens am Neujahrstag fordern die Rastlosen. Manch schmucker Baum hat aber auch schon die Silvesternacht nicht überlebt, weil das Wohnzimmer zur Partyzone erklärt wurde. Am Dreikönigstag vielleicht, so ganz traditionell? Oder erst dann, wenn die letzte Nadel abgefallen ist?
Beobachtungen gehen dahin, dass in diesem Jahr immer mehr Haushalte -Â früher als sonst -Â zur baumfreien Zone erklärt wurden. Woran liegt's? Ging der Weihnachtsstimmung einfach die Puste aus, nach Spekulatius, Marzipankartoffeln und Printen Anfang August?
Dennoch gibt es Leute, die beim Anblick eines entsorgten Baumes in Zweifel und in Versuchung geraten. So entnahm ich am Neujahrstag einem Gespräch: "Soll ich den nicht vielleicht reinholen? Der ist doch viel schöner als unser Baum." Und Überlegungen wurden laut, ob man dann nicht den "neuen" gleich noch einmal schmücken sollte. Vielleicht könnte man eine Tauschbörse einrichten, für all diejenigen, die länger am (Zweit)Baum festhalten wollen. ;-))
Â
Ein Wochenende nach Maß, das wünsche ich Euch!
Donnerstag, 3. Januar 2008
Heinz S. Tesarek Photography
Mit Superlativen bin ich immer ein bisschen vorsichtig, aber die Website des Wieners Heinz S. Tesarek hat es mir besonders angetan. Technisch saubere, ergreifende, aussagekräftige und abwechslungsreiche Bilder machen dieses Portfolio so einzigartig.
Tesarek wurde 1976 in Wien geboren und arbeitete später in allen Krisengebieten der Welt. Er begann seine Karriere bei Austria Press Agency, Contrast Photo Agency und arbeitete später dann für Getty Images und die Anzenberger Agency. Der Kaukasus, Russland, Thailand und auch Afghanistan sind Station seines Schaffens bis er nun wieder in Wien sesshaft geworden ist. Seine Auftraggeber lesen sich wie das "Who is Who" der Top-Magazine und seine Arbeitsbereiche umfassen die Reportage, das Portrait von Berühmtheiten bis hin zu Auftragsarbeiten von Firmen. Prädikat sehenswert!

Bei der Gelegenheit möchte ich auch im neuen Jahr einmal unsere GE.larie empfehlen, die sicherlich nicht solch spektakuläre Bilder zeigt, dennoch einen kleinen Einblick in Luckis fotografisches Schaffen bietet. Einige meiner Bilder haben Wettbewerbe gewonnen, andere landeten oftmals auch auf den 'undankbaren'Â Plätzen zwei und drei. Auf jeden Fall sind sie einen Blick wert....smile. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mal vorbeischaut. Ihr seid immer herzlich willkommen;-)
..............................................
Ein Bild gibt uns das Gefühl, die ganze Welt in den Händen zu halten. Fotos sind Dokumente des Augenblicks, des Lebens, der Geschichte. Die Fotografie verwandelt die Welt in ein ewig fortbestehendes Angebot, aus der Wirklichkeit in das Reich der Fantasie, aus dem Schmerz in die Freude zu fliehen - durch das Fenster der Seele, das Auge.
Mario Cohen in Vogue (Brasilien)
Wenn ich die Geschichte in Worten erzählen könnte, bräuchte ich keine Kamera herumzuschleppen...
Lewis W.Hine
Mittwoch, 2. Januar 2008
Späte Einsicht
Mit Erleichterung nehme ich heute die Nachricht der SZ zur Kenntnis, dass J.B. Kerner die Moderation der Kochshow im ZDF beenden und sich stärker in der Sportberichterstattung engagieren will. Besser ist es!! Ich erinnere mich noch an meinen Artikel: Italienischen Küche mit J. B. Kerner turnt ab ... vom 26.02.2005. Kerner gab auch bekannt, dass Moderator Markus Lanz, der von RTL zum ZDF wechselt, ihn in der Sommerpause als Talkshow-Moderator vertreten soll. Warum nicht ganz, (m)ein Wunsch ans neue Jahr?
Zudem räumte der Moderator Kerner Fehler mit dem Umgang mit Eva Hermann (JBK am 09.10.2007) ein, die im Oktober seine Sendung verlassen hatte. Er habe falsch entschieden: "Wir hatten so eine Reaktion von ihr nicht auf dem Zettel". Späte Einsicht, aber wenigstens eine anständige!!
Vielleicht träumen Kerner und Herman davon, im neuen Jahr gemeinsam eine neue Autobahn einzuweihen? ...smile
Glück
Recht hast, liebe Ulrike, Zufriedenheit, das scheint mir auch ein Schlüsselwort zu sein. Einer, der kein Lotto spielt, der kann auch kein Glück im Spiel haben, aber dennoch sehr zufrieden mit sich, seinem Leben und der Welt sein. Was nichts anderes bedeutet als Einklang mit sich und seiner Umgebung.
Unsere Dichter und Denker haben dazu auch ganz unterschiedliche Ansätze ...
Das Ideal
Ja, das möchste:
Â
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer - nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve -
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) -
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad - alles lenkste
natürlich selber - das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.
Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche - erstes Essen -
alte Weine aus schönem Pokal -
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.
Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.
Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten -
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer.
Tröste dich.
Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.
Kurt Tucholsky (1927)
..daneben gibt es auch die fatalistische Sichtwiese oder diejenigen, die ihr Leben in Gottes Hand legen ...
Zum neuen Jahr
Wie heimlicher Weise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!
In Ihm sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!
Mörike, Eduard (1804-1875)
Kommt gut in die erste Arbeitswoche im neuen Jahr.
.............................................
Wenn ein Jahr nicht leer verlaufen soll, muss man beizeiten anfangen.
Johann Wolgang von Goethe (1749-1832)
Betrüblich
Wie ich gerade lesen musste, stellt Dr. Web seinen von mir sehr geschätzten Newsletter-Service ein.
"Nach 303 Newslettern in fast 10 Jahren ist Schluss. Warum das? Das Problem ist der Spam. Der Newsletter erreicht seine Empfänger nicht mehr. ...so Sven Lennartz, der Herausgeber-Â
"Da hilft nur noch das so genannte Whitelisting. Eine Art Positivliste derjenigen die versenden dürfen. Das alles macht kaum noch Spaß und geht einher mit einem nicht unerheblichem Verwaltungsaufwand. Der Newsletter macht so leider keinen Sinn mehr und wird deshalb eingestellt."
Schade!
Dienstag, 1. Januar 2008
Frohes Neues Jahr
Nun ist es da, das neue Jahr. Wie wird's werden? Zufriedenstellend, besser oder gar glücklich?
Bei den Neujahrswünschen taucht es ja immer wieder auf das Wort "Glück". Was ist das eigentlich 'Glück'. Eine Philosophie für sich?
Es gibt für den einen das große Glück - den Jackpot, vielleicht auch die eigene Gattin. Und es gibt das kleine Glück - dieses Gefühl, wenn man angesaust kommt, und die Ampel springt auf Grün. Was auch wieder Pech sein kann, weil man eine Rotphase lang in das frische Brötchen beißen wollte. Ist es das Glück des Zufalls oder das Glück des Tüchtigen? Lotto oder Arbeit? Fragen über die man sich schon beim Start ins neue Jahr unglücklich lange den Kopf zermatern könnte.
So weiß wikipedia: "Das Wort "Glück" wird vom mittelniederdeutschen "gelucke" (ab 12. Jahrhundert) bzw. dem mittelhochdeutschen „gelücke“ abgeleitet. Beide Formen sind vom Verb "gelingen" abgeleitet, das sich wiederum von "leicht" ableitet. Glück ist demnach ursprünglich also das Gelungene, das leicht Erreichte oder der günstige Ausgang eines Ereignisses. Dieses Ziel musste nicht durch Talent oder ähnliches erreicht werden, sondern wurde ohne Leistung beziehungsweise eigenes Zutun erreicht."
Glück haben in diesem Sinne bedeutet, entweder schicksalhaft oder durch ein unvorhersehbares Ereignis begünstigt zu sein. Beispiele umfassen den Gewinn beim Lotto, Roulette oder einem sonstigen Glücksspiel; auch durch Zufall einen Nachteil vermeiden gehört hierzu. Das Gegenteil von Glück (im Sinne von "Glück haben aus Zufall") ist unvorhersehbar eintreffendes Unglück, Unheil oder Pech.
Im Englischen wird hier in der Wortbedeutung sauber getrennt. So gibt es das Wort "lucky" (Glück haben) und das Wort "happy" (glücklich sein).
Mein Nick "Lucki" hat wiederum auch nichts mit Glück zu tun, sondern ist abgeleitet von Luckilucki.
Nun Lucki ist ein Mensch des Ruhrgebietes, und das Ruhrgebiet erkennt man nicht nur an seinem typischen sprachlichen Dialekt, sondern auch an seinen eigenen Wortschöpfungen, die die Sprache des Ruhrgebiets ausmachen, obwohl Lucki ist auch gerne mal "happy" und wünscht sich auch hin und wieder "good luck"!
"Luckilucki" heißt soviel wie sich etwas genau anschauen oder vorsichtig Ausschau halten.
Dabei helfen können z.B. kleine Glücksbringer. Bei uns traditionell der Schornsteinfeger mit Kleeblatt und Hufeisen. Hier in einem von Brigitte gestaltetem Neujahrsgesteck.

Früher war es eine Katastrophe für den Haushalt, wenn der Kamin verstopft war oder schlecht zog, denn dann konnte das Essen nicht mehr zubereitet werden und es wurde kalt im Haus. In einer solchen Situation brachte der Kaminkehrer die Rettung. Er säuberte den Kamin (Schlot) und es war wieder möglich, zu kochen und zu heizen. So brachte er das "Glück" zurück. Heute soll es auch Glück bringen, sich an einem Schornsteinfeger zu reiben oder den goldenen Knopf (ersatzweise die Jacke) zu berühren. Ferner brachte die Reinigung des Schornsteins den Vorteil, dass sich der angestaute Ruß nicht so schnell entzündete und es zum Häuserbrand kam.
Das Empfinden von Glück ist sowohl ein Gefühl als auch ein Zustand, in dem sich eine Person befindet, und der sich durch ein allgemeines, oft unbewusstes Wohlbefinden auszeichnet. Entscheidend sind dabei nicht die objektiven Tatsachen, sondern das subjektive Erleben der betreffenden Person. Mit Glück in Verbindung gebracht werden: Subjektives Wohlbefinden, Zufriedenheit, angenehmes/gelingendes/gutes Leben, Lebensqualität, Freude, Lebensfreude.
In der englischen Sprache unterscheidet man zwischen zwei Glücksvarianten: pleasure und happiness. Das erste ist nur kurzfristig, das andere von Dauer.
Diese Glücksmomente wünsche ich Euch im neuen Jahr von Herzen, auf das es ein persönlich gutes und glückliches 2008 wird. Â
Kehraus
So schnell geht's ...

...das blieb von 2007 übrig ...War alles nur Müll?
Einen unfreiwilligen Fußmarsch, den musste zum Jahreswechsel so mancher Nachtschärmer auf sich nehmen. In der Silvesternacht zog hier im Revier dichter Nebel auf, so dass man die eigene Hand nicht vor Augen sah. Sichtweite unter 5 m. Selbst das Feurwerk war nur schemenhaft zu erkennen.
Das blieb nicht ohne Folgen Die Nachtbusse stellten bald den Pendelverkehr ein, und selbst die Taxizentrale hatte von 70 Fahrzeugen nur sechs im Einsatz. "Man konnte kaum die Ampeln erkennen", so eine Sprecherin des Unternehmens, die daraufhin ihre Fahrer frei stellte.
Dennoch gab es nichts Außergewöhnliches, das sich wegen des Nebels oder des lahm gelegten Verkehrs zugetragen hat. Glück hatte derjenige, der gut zu Fuß war.






Kommentare