Freitag, 29. Februar 2008
Bunt
In der Kunst wird viel über Farben philosophiert. Welche Farbe wann und wie wichtig ist. Welche sich einprägt, welche besondere Gefühle erzeugt, welche Effekte eine Farbe bei dem Betrachter auslöst. Das gilt auch bei den sogenannten unbunten Farben. So hat sich in der letzten Zeit wiederum ein Trend entwickelt der gleichermaßen für Möbel und Autos gilt: Das neue Schwarz heißt Weiß. Ob Wollweiß, Schneeweiß, Cremeweiß, das sind die Hits für die Karossen in dieser Saison. Man könnte auch geneigt sein, diese Farben als schmuddelhell einzustufen. Ob "Missgriff" oder "trendy", das liegt im Auge des Betrachters. Das hat aber auch seine Ursachen darin, dass Farben von unterschiedlichen Personen nicht gleich wahrgenommen werden.
Farben begegnen uns überall, ob in der Mode, in der Architektur, in der Fotografie, in Bildern eines Künstlers sowie auch in der Musik (Klangfarben). Wir verbinden damit Assoziationen und Gefühle. Rot verbinden wir z.B. mit Feuer wie mit der Liebe als auch mit Gefahren. In unterschiedlichen Kulturen gewinnen sie auch jeweils eine eigene bzw. andere Bedeutung. Kein Wunder, das die Farbenlehre Gegenstand philosphischer und psychologischer Betrachtungsweisen wurden.
Der Weimarer Bauhausmeister Walter Gropius verwarf alle diese Farbtheorien und überlieferte uns: "Bunt ist meine Lieblingsfarbe." Das wiederum wirft ganz neue Farbfragen auf ...
Unsere Enkelin Marie ist momentan beeindruckt von einem Lied des verstorbenen Schlagersängers Drafi Deutscher mit der Frage:Â Welche Farbe hat die Welt? [Text: hier und Musik: hier] Habt Ihr eine Antwort?
"Ist sie schwarz oder grün, ist sie blau oder gelb, ist sie rot
wie die Rosen oder braun wie die Pferde,
oder ist sie so grau wie des Schäfers große Herde?" ...Â
Textzitat aus: "Welche Farbe hat die Welt" von Drafi Deutscher
Euch ein farbenfrohes und nicht allzu stürmisches Wochenende!
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"Die Natur des Auges ist es, die Farben zu lieben; aber wenn das Herz nicht heiter ist, so mögen alle fünf Farben vor Augen sein, und man sieht sie nicht."Â
Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 60 (ca. 300 v.Chr. - ca. 235 v.Chr.)
Donnerstag, 28. Februar 2008
Alternativ Suchen
Natürlich gibt es die Klassiker bei den Suchmaschinen wie Google oder Wikipedia, um nützliche Informationen aus dem weltweiten Netz zu fischen.
Daneben gibt es auch Angebote, die auf die Hilfe von Menschen oder Internetusern setzen. Yahoo Clever und Lycos IQ gehören dazu. Die Essener Suchmaschine Yaggs setzt ebenfalls nicht nur auf Suchroboter, sondern lässt Mitarbeiter die besten Links aus dem Internet sammeln und stellt diese in thematisch geordneten Listen bereit. Das erspart unnötiges Wühlen durch lange Trefferlisten.
Wenn es allerdings um Personen geht, von denen man Wissenswertes erfahren möchte, da helfen sogenannte Personensuchmaschinen wie 123people oder auch Yasni und nicht zuletzt das klassische Who is Who. Personensuchmaschinen werden gerne auch von Personalchefs und Jobberatern benutzt, um sich über einen möglichen Bewerber ein Bild zu machen. Wer viel aus seinem Privatleben ins Netz gestellt hat, könnte dies dann möglicherweise bereuen, weil einen die Netzvergangenheit immer wieder einholt. Man würde so gerne seine Blödelvideos, die man irgendwann in seiner Jugend eingestellt hat oder von anderen hochgeladen wurden wieder los werden. Nur wie? Es gibt Dienstleister wie Deinguterruf.de, die sich gegen Entgelt darum bemühen, alles ungeschehen zu machen, doch das kann recht teuer werden. Gegen nicht genehmigte Videos kann man sich wehren, das zeigt dieser Artikel. Auch Mobbing kann mit einem zu leichtfertigen Umgang seiner eigenen Daten im Web 2.0 schnell zum Thema werden.
Kehren wir aber zurück zu den vielseitigen Suchmaschinen. Wer z.B. nach Software sucht, der kann sich der Hilfe von Ask bedienen, wer spezielle Umwelthemen benötigt, dem hilft PortalU. Zum Schluss gibt es da noch den Metager, der gleichzeitig viele Suchmaschinen durchforstet.
Ab dem 15. April kommt noch eine neue Informationsquelle hinzu, da geht der Brockhaus mit seinem Wissensportal von 300000 Stichworten und 40000 Bildern online.
Ich hoffe, Ihr werdet immer fündig auf Eurer Suche. Einen schönen Tag noch!
Mittwoch, 27. Februar 2008
Zwischenbilanz
Die Bochumer Staatsanwaltschaft hat eine Zwischenbilanz in der Liechtensteiner Steueraffäre gezogen, die sich inzwischen zu einem globalen Problem entwickelt hat. Es ist nicht verwunderlich, dass durch die Fahnder und Selbstanzeigen inzwischen 28 Mio Euro zurückgezahlt wurden, immerhin schon eine kleine Anzahlung für die 2 Milliarden, die die IKB dem Steuerzahler kostet, bei der WestLB sind es noch weitere 2 Milliarden, die durch Fehlspekulationen in den Sand gesetzt wurden. Dazu noch ca. 2000 Arbeitsplätze.
Was mich bei der gesamten Affäre stört, ist nicht die Gier nach mehr Wohlstand ein paar Reicher oder Volkes Empörung über "Schwarzgeld", sondern dass Steuerhinterziehung eine Art Volkssport geworden ist. Das beginnt mit Schwarzarbeit, da wird das Auto ohne Rechnung repariert, die Putzhilfe kriegt ihren Lohn "bar auf Tatze", beim Wohnungsbau lässt man das eine oder andere "unter der Hand" machen und jeder freut sich, dass er durch kleine Betrügereien dem Staat ein Schnippchen geschlagen hat. Alltagsbewältigung kann man das auch nennen. Appelle an die Moral gelten immer nur für andere.
Das sagen die reichen Edelmänner der Wirtschaft auch. Selten werden sie mit Gefängnisstrafen belegt. Ob die Millionen für den Informanten eine tolle "Rendite" sind, bleibt abzuwarten. Ob Hehlerei oder oder ein legitimes Handeln vorlag, das wird die Gerichte noch beschäftigen. Der Vorsitzende des Schweizer Bankenverbandes, Pierre Mirabaud, hat das Vorgehen der Deutschen bei der Suche nach Steuersündern mit Methoden verglichen, "die jenen der Gestapo würdig sind". Rechtfertigung hin oder her, es bleibt ein fader Nachgeschmack. In diesem Zusammenhang ist es sicherlich auch lohneswerter über die Steuerverschwendungen unserer Bürokraten nachzudenken, die jährlich so schön vom Bundesrechnungshof fein säuberlich aufgelistet werden.
Was die Steuermoral angeht, so wäre der Staat gut beraten über niedrige Abgaben oder ein anderes Steuermodell nachzudenken (unseres steht im Ranking hinter der "Bananenrepublik" Tahiti). Erfahrungsgemäß nimmt man dann mehr ein. Die Mehrwertsteuererhöhung war jedenfalls überflüssig, wie sich schon herausstellte, und ein "Vitaminschub" für die Schattenwirtschaft.
Ein Kampf gegen den Steuerbetrug ist für den Staat nicht zu gewinnen. Liechtenstein und auch die Schweiz werden an ihrem Bankgeheimnis festhalten, und für die "Reichen" werden sicherlich neue perfide Steuermodelle erdacht und neue "Oasen" geschaffen. Das ist wie mit der Geschichte von dem Hasen und dem Igel.
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Ziel und Mittel der Demokratie: möglichst vielen Unabhängigkeit schaffen.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844-1900), deutscher Philosoph, Essayist
Dienstag, 26. Februar 2008
Danke !
Eigentlich wollte ich heute gar nichts schreiben. Meine eigene Erkältung ist inzwischen bedeutungslos geworden, aber noch nicht weg.
Ich möchte den Augenblick aber nicht ungenutzt lassen, mich recht herzlich bei Euch für die Genesungswünsche für meine Mutter zu bedanken. Ich wollt, ich könnte ihr diese übermitteln oder zeigen.
Die OP ist von chirurgischer Seite normal verlaufen, der Heilungsverlauf muss noch abgewartet werden. Sorgen machen wir uns aber um den augenblicklichen Zustand. Als wir heute Mutter besuchten, haben wir uns zunächst bei dem diensthabenden Arzt einen Ãœberblick über den Allgemeinzustand verschafft. Die Nachrichten waren nicht positiv, obwohl der Arzt bemüht war, uns diese schonend beizubringen. Am Mittag stellten sich bei Mutter Symptome einer postoperativen Verwirrtheit und Desorientierung ein. Wie man uns erklärte, kommt und geht so etwas, und das Risiko kognitiver Störungen ist bei Hüft- und Knieersatz nicht ungewöhnlich. Mit Medikamenten wird man dann ruhig gestellt. Erkannt hat sie mich wohl, aber sie konnte es mir nicht sagen ...
Nun, ich will momentan nichts dramatisieren, aber das war nicht "meine Mama" wie ich sie in der Unfallnacht im Krankenhaus verlassen habe. Jetzt heißt es hoffen, dass sich bald alles zum Guten wendet.
Bis bald und nochmals Danke!
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Ein Tropfen Liebe ist mehr als ein Ozean an Verstand.
Blaise Pascal
Montag, 25. Februar 2008
Nach dem Tatort
Während wir uns gestern Abend noch über den "Tatort" im TV unterhielten, erreichte uns ein Anruf zu einem neuen "Tatort". Meine Mutter war in ihrer Wohnung gestürzt, der Rettungswagen schon benachrichtigt, und wir machten uns nun auch auf die Socken. Die Rettungssanitäter verstanden ihr Handwerk, und so konnte unser "mütterlicher Patient" schnell in die Unfallklinik gebracht werden.
Diagnose: Fraktur des lk. Handgelenkes und Bruch des lk. Oberschenkelhalses. Heute wird nun operiert, hoffen wir, dass alles gut verläuft. Der Bruch am Handgelenk wird mit einer Platte fixiert werden, und der Oberschenkel erhält eine Teilprothese. Wie es dann weiter geht, muss abgewartet werden. Krankenhausaufenthalt um die 12 Tage, danach noch 3 Wochen Reha.
Ja so schnell kann der fiktionale Tatort mit einem realen in die Verlängerung gehen. Um zwei Uhr in der Nacht waren wir dann zurück. Kein glücklicher Start in die neue Woche.
Den aber wünsche ich Euch. Das Wetter hier in GE scheint sonnig zu werden. Macht's gut!
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In der Liebe liegt die Kraft, das Dunkel der Traurigkeit zu erhellen.Â
aus Israel
Mandelblüte auf Mallorca
Sonntag, 24. Februar 2008
Neuer Frühling
Nun von den vorhergesagten 17 Grad und der Sonne ist in GE leider nichts zu spüren. Im Gegenteil ...grauer Himmel bei 9,5 Grad, uselig!
Neuer Frühling
Unterm weißen Baume sitzend,
Hörst du fern die Winde schrillen,
Siehst, wie oben stumme Wolken
Sich in Nebeldecken hüllen;
Siehst, wie unten ausgestorben
Wald und Flur, wie kahl geschoren;
Um dich Winter, in dir Winter,
Und dein Herz ist eingefroren.
Plötzlich fallen auf dich nieder
Weiße Flocken, und verdrossen
Meinst du schon, mit Schneegestöber
Hab der Baum dich übergossen.
Doch es ist kein Schneegestöber,
Merkst es bald mit freudgem Schrecken;
Duftge Frühlingsblüten sind es,
Die dich necken und bedecken.
Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maie,
Schnee verwandelt sich in Blüten,
Und dein Herz es liebt aufs neue.
Heinrich Heine (1797-1856) aus der Sammlung "Neuer Frühling"
Ganz anders dagegen sieht es zur Zeit auf Mallorca aus ...
Dieses Bild von der augenblicklichen Mandelblüte bei Consell/Mallorca hat mir Verena geschickt. Da merkt man den feinen Unterschied zu GE.
Samstag, 23. Februar 2008
Erwischt
... hat mich nicht die Steuerfahndung, sondern eine starke Erkältung mit allen üblichen Nebenerscheinungen und -wirkungen. Wesentliche Bestandteile meiner Ernährung sind nun Pillen und Medikamentensäfte, die der Doc mir verordnet hat und die zu einer baldigen Genesung beitragen sollen. Momentan fühle ich mich platt wie eine Flunder.
Dass mich der oder das Virus erwischt haben soll, weil ich bei Regenwetter im Gebüsch gesessen haben soll, um einen "medialen Aufmarsch der Steuerfahndung" zu fotografieren, ist ebenso ein Gerücht wie das, dass mich meine Kollegen "mobben", weil ich nicht zu diesem "erlesenen Liechtensteiner CD-Club" gehöre und auch nicht mit einer Stiftung aufwarten kann. Ich war auch noch nie in Vaduz, wohl aber mehrfach in der Schweiz zum Skifahren und habe einen Freund mit Schweizer Staatsbürgerschaft, was mein Ego vielleicht wieder etwas aufwertet. Nein, Reiseführer über Macao, Hongkong oder Singapur habe ich mir auch noch nicht besorgt, ich mag keine Fernostreisen.
Einen erholsamen Samstag allerseits!
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Es steckt mehr Philosophie in einer Flasche Wein als in allen Büchern dieser Welt.
Louis Pasteur, (1822-1895), franz. Chemiker
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