Montag, 4. Februar 2008
Robin
Das war ja gestern ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Wunderbarer Sonnenschein, herrliche Temperaturen und dann noch ein prachtvoller Sieg der Königsblauen aus Schalke gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Stuttgart (4:1).
Ich habe mich zusammen mit Xmas und meiner Kamera auch auf den Weg gemacht und habe dann auf unserem Spaziergang ein kleines Fotomodel getroffen - ein zutrauliches Rotkehlchen, das mir dann allerlei Kunststücke vor der Kamera vorführte.

Bei den einfachen Naturvölkern Europas galt das Rotkehlchen als Träger und Überbringer der Sonne. Bei dem Germanen war es der heilige Vogel des Gottes Thor, der im besonderem Maße für den Milchreichtum zuständig war. Zudem herrschte der Glaube, dass ein Rotkehlchen-Nest in der Nähe des Hauses Frieden in dasselbe bringe und Ehepaare dort in Glück und Frieden leben. Nach einer alten Bauernregel, die noch bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts Glauben fand, gibt es Regen, wenn Rotkehlchen in Höhlen Schutz suchen.
Das Rotkehlchen ist der beliebteste Vogel Großbritanniens. Dies bestimmten die Leser der Times in den frühen 1960er Jahren. Die britische Regierung erkennt es jedoch nicht als offiziellen Nationalvogel an. Einige Jahre stellte das Rotkehlchen das Logo des Naturschutzverbandes Royal Society for the Protection of Birds dar.
Die englischen Fußballvereine Bristol City und Swindon Town tragen den Spitznamen "The Robins", der sich von der heimischen Spielerfarbe Rot ableitet. Aber auch in der Literatur hat sich das Rotkehlchen seinen Namen gemacht. In der schottischen Volkssage "Robin Redbreast’s Christmas Song" heiraten ein Rotkehlchen und ein Zaunkönig. Davon handelt auch Robert Burns Kindererzählung "The Marriage of Robin Redbreast and the Wren". Zudem wird es in Großbritannien mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Im traditionellen Kindermärchen "Babes in the Wood" deckt es die toten Körper der Kinder zu. [gelesen bei wikipedia]
Von Wilhelm Busch stammen diese Verse ...
Rotkehlchen
Rotkehlchen auf dem Zweige hupft,
wipp, wipp,
hat sich ein Beerlein abgezupft,
knipp, knipp,
läßt sich zum klaren Bach hernieder,
tunkt's Schnäblein ein und hebt es wieder,
stipp, stipp, stipp, stipp,
und schwingt sich wieder in den Flieder.
Es singt und piepst
ganz allerliebst,
zipp,zipp, zipp, zipp, tirili,
sich seine Abendmelodie,
steckt's Köpfchen dann ins Federkleid
und schlummert bis zur Morgenzeit.
Wilhelm Busch (1832-1908)
Euch einen gelungenen karnevalistischen Start in die neue Woche. Mein Mottto für den Rosenmontagszug wäre:
Wer liebt, der hat alles Glück der Welt auf seiner Seite.
aus Spanien
Sonntag, 3. Februar 2008
Sonniger Blauweißer Wintertag
Schön ist es am heutigen Morgen. Die Sonne lacht, der Himmel ist wieder einmal Königsblau. Temperaturen um die 0 Grad. Da hält es einen nach all den tristen Tagen nicht mehr in der warmen Stube. Ich bin dann mal gleich mit Xmas in den Wald ...

Jogger und Nordic Walker werden sicherlich unsere Weggefährten sein.
Winter
In den jungen Tagen
Hatt ich frischen Mut,
In der Sonne Strahlen
War ich stark und gut.
Liebe, Lebenswogen,
Sterne, Blumenlust!
Wie so stark die Sehnen!
Wie so voll die Brust!
Und es ist zerronnen,
Was ein Traum nur war;
Winter ist gekommen,
Bleichend mir das Haar.
Bin so alt geworden,
Alt und schwach und blind,
Ach! verweht das Leben,
Wie ein Nebelwind!
Adelbert von Chamisso (1781-1838)
Am Nachmittag gehört mein Herz wieder dem Fußball. Stuttgart ist zu Gast in der Arena in GE, die wie immer ausverkauft ist. Das 70.000. Mitglied hat sich in dieser Woche bei Schalke angemeldet, so las ich. So viele passen gar nicht in das Stadion hinein...smile.
Nun ich kenne den Spruch: ..."Wenn ich eines Tages mal verkalke, ja dann werde ich auch Fan vom FC ....Schalke." Aber die meisten kommen früher ...lach. Das ist wie eine Sucht ...smile. Kennt Ihr eigentlich den Unterschied zwischen einem Gesellen und dem FC Schalke 04? Nein?? ... Ein Geselle kann Meister werden! ...lach
In diesem Sinne Euch einen herrlichen, blauweißen Sonntag. Macht's gut!
Samstag, 2. Februar 2008
Ballen zum Verknallen
Wer kennt ihn nicht, den Kalauer...
Aushang im Geschäft: "Ab 15 Uhr warme Berliner!" Darauf die Frage eines Kunden: "Sind die Herren auch pünktlich?" Tätä, Tätä...
Wie die Narren zum Rosenmontagszug, so gehören die "Berliner Ballen" zum Karneval. Für das beliebte Fettgebäck zum Fasching, Karneval oder Fastnacht gibt es regional recht unterschiedliche Bezeichungen: Berliner, Pfannkuchen, Krapfen, Faschingskrapfen, Kreppel oder Fastnachtsküchelchen. Gemeint ist ein in Fett ausgebackenes Hefegebäck mit einer Füllung aus Pflaumenmus, Erdbeermarmelade oder Eierlikör. [Zubereitung als Fotostrecke]
Einer populären Legende nach wurden Berliner Pfannkuchen anno 1756 von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden, der als Kanonier unter Friedrich dem Großen dienen wollte und sich als wehruntauglich erwies, jedoch als Feldbäcker beim Regiment bleiben durfte. Sozusagen "zum Dank" schuf er die ersten "Pfannkuchen", gab den Hefeteigstücken die runde Ballenform von Kanonenkugeln und buk sie, da kein Backofen zur Verfügung stand, über offenem Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen.
Auch bei der Füllung gibt es regionale Varianten hinsichtlich der Konfitüre: Traditionell Erdbeerkonfitüre oder Pflaumenmus, in Schwaben und Franken mit Hagebuttenmark, in Bayern und Österreich mit Aprikosenkonfitüre oder Vanillesauce. Auf der oberen Hälfte sind die "Berliner Ballen", wie sie im Ruhrgebiet genannt werden, mit Zuckerguss überzogen oder mit Puderzucker bestreut.
Wie auch immer, als Jecken-Imbiss stehen sie zur fünften Jahreszeit überall hoch im Kurs. [weitere Rezepte]

Ballen zum Verknallen!
Übrigens gab es heute bei uns den ersten Schneefall, aber wie der Karneval ...schnell vergänglich.
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An der Maske, die wir uns vorbinden, erkennt man uns.
Otto Erich Hartleben, (1864-1905), Schriftsteller
Freitag, 1. Februar 2008
Jeck oder Muffel
Wenn man im Rheinland an den "tollen Tagen" zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch unkostümiert unterwegs ist, wird man von den "Einheimischen" von der Seite schief angeschaut. Bei uns in GE-Buer ist das fast umgekehrt. Da wird man als Verkleideter von oben bis unten gemustert als käme man vom anderen Stern. Lediglich in den Geschäften versuchten die Verkäuferinnen kostümiert für gute Laune zu sorgen. Na ja, vielleicht macht sich das Karnevalsvirus bis Rosenmontag auch hier noch breit. Bei der "Erstürmung des Cockpits" gewisser franz. Airlines hat "Weiberfastnacht" schon eine Eigendynamik entwickelt. [s. hier]
Eigentlich gibt es ja nur die Alternativen: Jeck oder Karnevalsmuffel. Von Natur aus ist der Muffel keineswegs ein humorloser Mensch, er mag ja nur nicht organisiert feiern oder auf Kommando lustig sein. Er ist ein Anarchist, ein Auflehner, Aufständler, Nonkonformist.
Deshalb, so las ich, könnten darin auch die Wurzeln des Karnevals zu finden sein, sozusagen als Muffelveranstaltung. Die Gründer des Karnevals muffelten gegen die Soldaten (deshalb gab es die Märsche), man muffelte gegen die Obrigkeit, gegen das herrschende System (deshalb nun an Weiberfastnacht der Sturm auf das Rathaus), und man muffelte auch gegen den Krawattenzwang im Büroalltag und in Vorstandssitzungen (deshalb die Schere). Ja und während man so vor sich hinmuffelte, da fand man wiederum viele Gleichgesinnte und institutionalisierte die eigene Muffelei. Karneval wurde organisierter Humor. Die wahren Karnevalisten sind somit eigentlich die Karnevalsmuffel. Logisch, oder? In diesem Sinne "Helau", "Alaaf" und wie man im Ruhrgebiet auch sagt "Glück Auf".
Wer noch kein Kostüm hat, dem schlage ich vor: Geh als Bär. Bär ist dieses Jahr ganz in (Knut oder Flocke), ebenso die Modefarbe Weiß, die trendmäßig das neue Schwarz ist. Und warm isset auch - das Kostüm. In diesem Sinne Euch allen ein närrisches Wochenende. Mein Dienst beginnt übrigens erst wieder am Aschermittwoch, bekanntlich ist dann alles vorbei.






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