Freitag, 13. März 2009
Trauriger Frühling
Heute soll der letzte Regentag sein, vielleicht bleibt's aber auch trocken. Gerade richtig für ein schönes, frühlinghaftes Wochenende. Dann kann das Wochenende ruhig kommen. Bisher kann man dem Frühling nur das Attribut 'traurig' bescheinigen.
Trauriger Frühling
Mir ist's im Kopf so wüste,
Die Zeit wird mir so lang,
Wie auch der Lenz mich grüßte
Mit Glanz und frischem Klang,
Das Herz bleibt mir so wüste,
Mir ist so sterbensbang.
Â
Viel Vöglein lockend sangen
Im blühenden Revier,
Ich hatt mir eins gefangen,
Jetzt ist es weit von mir,
Viel Vöglein draußen sangen,
Ach, hätt ich meins nur hier!
Joseph v. Eichendorff (1788-1857)

Diesen Baum verfolge ich im Wechsel der Jahreszeiten für das Projekt 1 Motiv x 12. Am letzten Samstag konnte ich ihn noch in voller Sonnenpracht fotografieren. Unter der Woche zeigte er sich mehr im Regen. Eine vergrößerte Ansicht von diesem Fotobeitrag könnt Ihr auf der GE.larie sehen [klick].
Kommt gesund ins sonnige Wochenende.
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Die Sonne scheint jeden Tag neu.
Herakleitos (540-480 v. Chr.), griechischer Philosoph
Donnerstag, 12. März 2009
Warum?
Zur Tagesordnung überzugehen fanden wir bei unserer heutigen Direktorenkonferenz nicht angemessen. Die Nachrichten über den Amoklauf eines ehemaligen Schülers an der Albertville-Realschule in Winnenden bei Stuttgart vom gestrigen Tag waren noch zu frisch als dass man unbefangen darüber diskutieren konnte. Jeder von uns hat auch diesen Vorfall anders wahrgenommen, die Tat an sich war aber für alle unbegreiflich.
Natürlich projiziert man solche Möglichkeiten auf die eigene Schule, auf die eigene Stadt und versucht Antworten zu finden: Wie kann man solche Taten frühzeitig erkennen, wie abwehren, wie kann man maximalen Schutz erreichen.
Die Antwort war so einfach wie bescheiden. Trotz Amoknotfallplänen, trotz Psychologen, Sozialarbeitern und geschultem Lehrpersonal wie auch ständigen Zusammenarbeit und Kontakt mit der örtlichen Polizei musste festgestellt werden: Es gibt keine Patentrezepte, keine sichere Prävention, nichts was solche Taten zukünftig ausschließen könnte. Auch kann es kein Lösungsansatz sein, Schulen in Hochsicherheitstrakte umzugestalten.
Einig waren sich Lehrer, Polizisten und Politiker am heutigen Tage dabei, dass mehr Sicherheitseinrichtungen an den Schulen in GE wohl nichts bringen. Das sei nicht zielführend, sagte zum Beispiel Gelsenkirchens Schuldezernent Manfred Beck. Die Gewerkschaft der Polizei mahnte mehr psychologisches Training für Lehrer und Schüler an. Außerdem biete sie Anti-Gewalt-Trainings, dafür müsste es aber mehr Personal geben, so die Polizei. Ein besseres Schulklima forderten einige Schulleiter. Nur so ließen sich Mobbing und Vereinsamung verhindern. Und das sei die bestmögliche Versicherung gegen Amokläufe.
Einen Tag nach dem Amoklauf in Winnenden haben viele Schulen in Baden-Württemberg und in der gesamten Bundesrepublik damit begonnen, das schreckliche Geschehen im Unterricht aufzuarbeiten. Kultusminister Helmut Rau rief alle Schulleiter im Land dazu auf, in den Stundenplänen Freiräume für Gespräche und Trauerarbeit zu schaffen.
Auch wir haben das an unserem Berufskolleg in einer Gedenkfeier in der Aula und in Gesprächen mit den Schüler/innen getan.
Die zentrale Frage war immer: Warum?
Eine schmerzhafte Frage auf der Suche nach Antworten gemischt mit Trauer, ohnmächtigem Schmerz, Leid, Fassungslosigkeit, Entsetzen, Emotionen, Mitgefühl und Betroffenheit. Betroffenheit soweit weg von GE und doch so nah. Ein Stein der Vorstellungskraft und Anteilnahme an den sinnlosen Morden und der Tragödie schier erdrückt.
Natürlich werden jetzt schnell wieder vage Antworten und Rückschlüsse auf mögliche Täterprofile und Erklärungen von Politkern und Schulen erwartet. Oberflächlich kommen altbekannte Argumente ins Spiel. Das Verbot von Ballerspielen, schärfere Waffengesetze , die Forderung nach mehr Schulpsychologen und die Verantwortung der Lehrerschaft. Auch PISA kann darauf keine Antwort geben.
Die bisher bekannten Amokläufe sind allesamt sehr individuell und einzigartig. Allgemeingültige Täterprofile gibt es genauso wenig wie beim Selbstmordattentätern. Schutz gegenüber solchen verwirrten Menschen gibt es nicht, sie sind nicht auszurechnen, weshalb auch Präventivmaßnahmen nahezu wirkungslos sind. Tickende Zeitbomben können weder Psychologen noch Lehrer, die sehr nah an ihren Schülern sind, entlarven. Der Glaube daran ist bewundernswert wie ebenso naiv. Weder Metalldetektoren, noch Schleusen können Schutz garantieren oder solche Wahnsinnstaten verhindern.
Dass Schulen gerade die Bühne für solche Taten liefern, hängt damit zusammen, dass sie als Ort der letzten erlittenen Niederlagen, Enttäuschungen, geringer Wertschätzung ausgemacht werden. Die Wurzeln aber dafür sind eher im Elternhaus zu suchen, wo solche Jugendliche wenig Geborgenheit, echte Liebe und Wärme, Erziehung, Wertevermittlung, Aufmerksamkeit, Kontrolle, Verständnis und Zuneigung erfahren. Mit Geld und bürgerlichem Druck kann man nur oberflächlich Warnsignale verdrängen. Diese Erkenntnis ist aber nicht opportun. Deshalb werden wir weiterhin lernen, mit solchen Taten, die es schon immer gab, auch wenn diese nicht immer so medial in Szene gesetzt wurden, zu leben und die Opfer zu betrauern.
In einer Fernsehsendung wurden die Worte von Johannes Rau, dem verstorbenen Alt-Bundespräsidenten, der in seiner Amtszeit den Amoklauf von Erfurt erleben musste, zitiert. Es waren zugleich auch die Schlussworte der Sendung. "Wir sollten uns eingestehen", sagte Rau, "wir verstehen diese Tat nicht."
Mittwoch, 11. März 2009
Industriell & ländlich
Nirgendwo in Gelsenkirchen liegen die Gegensätze so dicht beieinander wie im Norden der Stadt in den Ortsteilen Scholven, Hassel und Buer.
Industrie und ländliche Idylle prallen hier aufeinander. Hier ist die Heimat eines Giganten des Ruhrgebiets, die E.ON Kraftwerke.

"Mit einer Nettogesamtleistung von rund 2200 Megawatt ist Scholven eines der größten Steinkohlekraftwerke Europas und das größte der E.ON Kraftwerke. Mit der Scholvener Jahresproduktion kann das Kraftwerk umgerechnet rund drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Zudem liefert der Standort Fernwärme in sechs Städte des Ruhrgebiets und Prozessdampf für die umliegende Industrie.", so ist auf der Website des Unternehmens zu lesen. Unser Haushalt bezieht auch die Fernwärme von diesem Kraftwerk.

Ein Markenzeichen sind die Kühltürme, die mit 302 Meter zu den höchsten in Deutschland gehören und eine beeindruckende Industriekulisse bilden. Daher wurde das Kraftwerksgelände und die benachbarte Halde Oberscholven, von der das Bild aufgenommen wurde, Schauplatz im Tatort "Die Kugel im Leib" von 1979. Die zwei nördlich stehenden Kühltürme wurden am 10. August 2008 gesprengt.

Von hier aus öffnet sich das Tor zum Münsterland mit Feld, Wald und Wiesen wie hier die Aufnahme aus dem Flugzeug zeigt. Diese stammt aus dem letzten Sommer auf dem Rückflug Richtung Haltern/Dülmen auf der Höhe des Golfplatzes Westerholt. Im Hintergrund zu sehen, der Ortsteil Hassel und die Industrieanlagen.Â
Heute zeigt sich das Wetter in GE wechselhaft, Schauer und ein Sonnenmix wechseln sich ab bei z.Zt. 4 Grad.
Euch ein nettes Bergfest in der Woche. Wir hoffen weiterhin auf den Frühling. Irgendwann muss er doch den Durchbruch schaffen, da bin ich ganz zuversichtlich. Einen schönen Tag allerseits.
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Wer nur zurückschaut, kann nicht sehen, was auf ihn zukommt.
Konfuzius
Dienstag, 10. März 2009
Diskussionswürdig
Zahlreich sind die diskussionswürdigen Themen des Tages:
Da gibt es den Schweizer Gigolo, den 3 Frauen abgöttisch liebten, um ihm 9,4 Millionen zu schenken, und der nun wegen Betrugs und versuchter Erpressung für sechs Jahre hinter Gittern muss. Das Ende eines "Eintänzers" (giguer, frz. hüpfen), dem frau besser nie begegnen sollte. Eine Spezies, die heuchlerisch Liebe erschleicht, aber vom Wesen her eher ein guter Geschäftsmann sein will. Da wären die Damen besser beraten gewesen, einen Top-Gigolo für 15 Stunden bei der Schweizer Begleitagentur "Gigolos" zu buchen. Die schlagen nur mit Kosten von 1300 Euro zu Buche und beherrschen die Knigge-Regeln.
Da gibt es das Freud und Leid in der Autobranche, die durch die Abwrackprämie entstand. Während die Autohäuser von einer Nachfrage überrollt werden, werden die Gebrauchtwagenhändler und kleinere Autowerkstätten in tiefe Depressionen gestürzt. Autos der unteren Preisklassen sind aus zweiter Hand kaum noch gefragt. Die Verschrottungsprämie und die Schrottpresse sind zum Konkurrenten geworden. Auch der Wiederverkaufswert (Restwert) der Gebrauchten befindet sich im Sinkflug. Das sind die Schattenseiten der Abwrackprämie.
Da gibt es den 50. Jahrestag des Aufstandes der Tibeter gegen die Vorherrschaft der chinesischen Machthaber. 86000 Tibeter sollen bei der Niederschlagung der Rebellion durch Chinas Armee bei der Besatzung ums Leben gekommen sein. Tibets Oberhaupt, der Dali Lama, floh damals ins Exil. Auch heute noch gibt es eine Pressezensur, während sich die chinesiche Regierung darum bemüht, in verschiedenen Kampagnen sich als Retter Tibets darzustellen. Die kommunistische Partei und deren Medien trichtern den Chinesen ein, dass sie Tibet von dem langen Leid unter der Herrschaft des Dalai Lama erlöst habe. Sie zeichnen ein Bild des Erlösers, des Retters Tibets aus der Sklaverei und lassen keinen Zweifel daran, dass Tibet ein Teil Chinas ist. Entsprechend werden an diesem Jahrestag militärische Vorkehrungen getroffen.
... und zum Schluss gibt es noch die Nachricht in GE, dass der Aufsichtsrat den Schalker Manager, A. Müller, gefeuert hat. Der Trainer, Fred Rutten, darf jedoch noch etwas bleiben. Er erhält noch eine Schonfrist. Nach turbulenten Wochen, sportlichen Pleiten und erheblichen Fan-Protesten war dieser Schritt längst überfällig. Ob die Perspektiven des Vereins dadurch augenblicklich besser werden, kann jedoch bezweifelt werden.
Da bleibt zu guter Letzt nur noch die Hoffnung, dass morgen das Wetter wieder besser wird.
Montag, 9. März 2009
Frühjahrsmüdigkeit?
Frühjahrsmüdigkeit? Bei Xmas keine Spur. Sie hat mal die wenigen Strahlen der Frühjahrssonne auf ihr Fell scheinen lassen, und es sichtlich genossen. Vielleicht war auch der Ausblick auf die ersten Gänseblümchen so schön.

Bei uns in GE heißt es weiterhin die unterschiedlichsten Regentypen zu kategorisieren: Schauer, Schnür- oder Landregen, Sprühregen oder Nebelnässen, Platzregen. Da gibt es erhebliche Unterschiede beim Tropfendurchmesser und der Fallgeschwindigkeit. Nass wird man bei allen Regenarten;-)
Kommt gut in die neue Woche, der Schirm wird unser ständiger Begleiter sein.
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Das Glück ist nicht in einem ewig lachendem Himmel zu suchen, sondern in ganz feinen Kleinigkeiten, aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.
Varmen Sylvy
Sonntag, 8. März 2009
It's raining again
Zumindest stimmt die Wetterprognose für heute: It's raining again! Der Regen hat uns wieder und prasselt unaufhörlich an die Fensterscheiben.

Was kann man an kreativen Dingen an solch einem Tag machen? Vielleicht seine CD-Sammlung nach Regen- oder Sonnenliedern sortieren? Spontan fallen mir da ein: Why Does It Always Rain On Me?, Have You Ever Seen The Rain?, Raindrops Keep Fallin´ On My Head, Barfuß im Regen, I can't stand the Rain, Singin' in the Rain, Rain and Tears, Am Tag als der Regen kam, Nightrain, Everytime It Rains, Hamburg- 8° -Regen, Rain Must Fall ....
oder Ihr sortiert nach Sonne: Waiting for the Sun, Walking On Sunshine, Don't Let The Sun Go Down On Me, Sunshine Reggae, Here Comes The Sun, Wochenend und Sonnenschein ...
...oder ein ganz sicherer Tipp: Ihr schaltet Euren Fernseher ein, denn: The Sun Always Shines On TV! Â
Wer seiner Liebsten am heutigen Weltfrauentag etwas Gutes tun möchte, der kann sich vielleicht als Gesangstalent versuchen:
Regentropfen, die an Dein Fenster klopfen
Das merke dir, die sind ein Gruß von mir.
...und wer nicht singen kann, der schickt die Zeilen einfach per SMS!
Liebe Damen, nicht böse sein, aber der Titel It´s Raining Men ist eine Lüge. It's raining cats and dogs!Â
Euch allen noch einen beschaulichen Sonntag!
Samstag, 7. März 2009
Tun Sie es!
In der Zeitung las ich die Frage: 'Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten, dass heute der letzte trockene Tag ist?' Tun Sie es! ...war die Antwort und wir haben getan ...
nämlich unseren "Baum im Wechsel der Jahreszeiten" besucht ....

Ob dies Bild stellvertretend für den März sein wird, das weiß ich noch nicht, denn bisher waren in den Wegefurchen auch wunderbare Regenpfützen zu beobachten;-)
Unser Sohn hat auch getan ...
nämlich für die kommenden Winter vorgesorgt und Berge von Holz gespalten ...

... und zum Abschluss waren wir dann noch auf der Suche nach einer neuen Couch. Suche ist vielleicht das falsche Wort. Modell und Marke wussten wir schon, nur live sehen und ausprobieren wollten wir noch, um uns letzte Gewissheit zu verschaffen. Meine Frau wollte sich die Sache noch einmal überlegen, aber schon auf der Rückfahrt war sie sich wie ich auch sicher. Lieferzeit ca. 8 Wochen. Das ist aber das geringste Problem ..smile. Ihr kennt ja meinen Wahlspruch: 'Alles kommt zu dem, der warten kann.'
So vergeht dann ein sonniger Samstag wie im Fluge. In den nächsten Tagen müssen wir uns wieder auf Dauerregen einrichten.
Euch noch einen gelungenen Samstagabend. Bis dahin!
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Anfangen im Kleinen, Ausharren in Schwierigkeiten, Streben zum Großen.
Friedrich Alfred Krupp (1854-1902), Unternehmer






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