Montag, 17. Dezember 2007
Weiße Weihnacht?
Weiße Weihnacht im Ruhrgebiet gab's zuletzt vor sieben Jahren. Auch in diesem Jahr stehen die Chancen schlecht. Die statistische Wahrscheinlichkeit liegt bei alle 8 Jahre. Meteorologisch betrachtet, ist weiße Weihnacht nur, wenn an allen drei Tagen mindestens ein Zentimeter Schnee liegt. Dennoch - die Sehnsucht nach der "weißen Pracht", verschneiten Orten, Schlittenfahrt, Schneemann und Romantik ist groß, denn dann scheint der Winter symbolhaft angekommen zu sein. Die Hoffnung schmilzt zuletzt ...

Dieses weihnachtliche Aquarell "Wetterleuchten" habe ich im August 1997 gemalt. Nach 10 Jahren frage ich mich: Warum malt man Weihnachtsbilder im August?
Euch allen einen guten Start in die restliche vorweihnachtliche Woche. Bald gibt's Ferien, und dann kommt das Christkind;-))
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Ich wüsste gern, ob der Schnee die Bäume und die Felder liebt, wo er sie so zärtlich küsst.
Lewis Carroll Dogson (1832-1898), englischer Schriftsteller
Elli Michlers "Vier Kerzen"
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit sind viele im www unterwegs, um ein passendes Gedicht für einen adventlichen Anlass zu suchen. Sie stoßen dabei oft auf das Gedicht "Vier Kerzen" von Elli Michler, das manche mangels guter Recherche, gerne dem Dichter Rainer Maria Rilke zuschreiben.
Rainer Maria Rilke hat aber nie ein Gedicht wie "Vier Kerzen" geschrieben oder veröffentlicht.
Das Gedicht "Vier Kerzen" von Elli Michler entstammt ihrem Buch: Ich wünsche dir Zeit , © Don Bosco Verlag, München, 3.Aufl. 2006.
Es gehört zu einem Zyklus von Wunschgedichten ähnlich wie ein anderes recht bekanntes: "Ich wünsche dir Zeit."
Elli Michler schreibt selbst zu ihrem dichterischen Anliegen: "Ich wollte meine Gedichte gegen die um sich greifende Sinnkrise in den Dienst der Lebenshilfe stellen, um die in unserem Alltag verloren gegangenen Werte ins Bewusstsein zu bringen."
Sie erhebt auch nicht den Anspruch auf literarische Kunst und Maßstäbe, die man an Rilke-Literatur anlegt. Rilke hat sich in den frühen Phasen systematisch einer Betrachtung der menschlichen Innenwelt zugewandt. Das Stunden-Buch (3 Teile, entstanden 1899-1903, Erstdruck 1905), benannt nach traditionellen Gebetbüchern des Mittelalters, bildet den ersten Höhepunkt des Frühwerkes und ist Ausdruck eines pantheistischen Gottesbildes. Mit seinen kunstvoll verschlungenen Reimbändern und seinem fließenden Rhythmus ist der Gedichtzyklus eines der Hauptwerke des literarischen Jugendstils.
Die radikale Anerkennung der Wirklichkeit ohne Jenseitsvertröstungen oder soziale Entwicklungsromantik prägt auch Rilkes Weltverständnis. Dafür stehen intensive Beobachtungen der Natur sowie des menschlichen Verhaltens und Gefühlslebens.
Rilke wendet sich in den Werken seiner mittleren Phase/Neue Gedichte radikal der Welt menschlicher Grunderfahrungen zu, nun aber nicht mehr in reiner Beobachtung des Innen, sondern in einer das Subjekt zurückdrängenden symbolischen Spiegelung dieses Innen in erlebten Dingen. So entstehen seine "Dinggedichte", beispielsweise Blaue Hortensie und Der Panther, die den literarischen Symbolismus weiterentwickeln. Dieses Welterfassen bezieht ausdrücklich auch die negativen und fremden Aspekte des Lebens ein: Hässliches, Krankheit, Trieb und Tod. (vgl. wikipedia)
All dies wird man in Elli Michlers Gedichten vergeblich suchen und finden. Sie wollte lediglich das Einzigartige, das Besondere im Alltäglichen erkennen und Worte dafür finden.
Sonntag, 16. Dezember 2007
Advent mit Bratapfel
Winternacht
Dämmerstille Nebelfelder,
schneedurchglänzte Einsamkeit,
und ein wunderbarer weicher
Weihnachtsfriede weit und breit.
Nur mitunter, windverloren,
zieht ein Rauschen durch die Welt,
und ein leises Glockenklingen
wandert übers stille Feld.
Und dich grüßen alle Wunder,
die am lauten Tag geruht,
und dein Herz singt Kinderlieder,
und dein Sinn wird fromm und gut.
Und dein Blick ist voller Leuchten,
längst Entschlaf'nes ist erwacht...
Und so gehst du durch die stille
wunderweiche Winternacht.
Wilhelm Lobsien

Für Advents- und Weihnachtskränze ist immer meine Frau Brigitte zuständig. Dies ist ihre Kreation für unsere gute Stube in diesem Jahr. Auch am heutigen 3. Advent sind wir wieder unterwegs. Wir folgen einer Einladung unserer Kinder zum Bratapfelessen.
Euch allen einen friedlichen 3. Advent. Das Wetter verheißt Gutes: sonnig soll's werden, dafür unter Null Grad. Ideale Bedingungen für einen kleinen Rundgang im Wald. Zieht Euch warm an ...
Samstag, 15. Dezember 2007
Weihnachtstreffen in Köln
Das war wieder einmal ein freudiges Ereignis - das Wiedersehen mit unseren Freunden Mari und Andi aus Königsbrück auf dem Kölner Weihnachtsmarkt. Die beiden weilten schon seit Donnerstag am Rhein, wo sie das Konzert von Bruce Springsteen besucht hatten. Die Erfüllung eines Traumes von Mari. Was liegt dann näher als sich dann heute dort mal auf dem Weihnachtsmarkt zu treffen. Wie immer eine Freude, die zum Herzen geht, und in Köln auf den verschiedenen Weihnachtsmärkten waren wir auch noch nie ...

Der Abschied am Flughafen Köln-Bonn war gleichzeitig das Versprechen eines Wiedersehens in Dresden im Sommer 2008.
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Die Freundschaft aus dem Leben wegnehmen wollen heißt, die Sonne aus der Welt verbannen; denn nichts Besseres haben uns die unsterblichen Götter geschenkt und nichts Köstlicheres.
Marcus Tullius Cicero, (106 - 43 v. Chr.), römischer Redner und Staatsmann
Weihnachtsbaumverkauf
Unser Wochenende stand ganz unter dem Zeichen von Weihnachtsmarktbesuchen.
Gestern waren wir mit der ganzen Familie auf dem "Hof Borkenberge" in der Nähe von Haltern, wo der Arbeitgeber unseres Sohnes und gleichzeitig der Wasserversorger unserer Region seine Mitarbeiter samt Famile traditionell zu einem Weihnachtsbaumkauf mit winterlichem Markt einlädt. Den Erlös aus diesem Event verdoppelt die Firma aus eigenem Budget und spendet ihn in diesem Jahr für ein Kinderheim in GE. Entsprechend gut war auch die Besucherquote, und keiner musste ohne Baum die Heimreise antreten.
Ob klein oder groß, dick oder dünn, jeder konnte hier den frisch geschlagenen Weihnachtsbaum seiner Träume finden. Auch wenn die Preise für Tannenbäume in diesem Jahr Rekordmarken erreichten, auf dem Gutshof galten Einheitspreise. 10 Euro pro Tännchen - ein Schnäppchen, da kommt man auch nicht in die Versuchung, sich heimlich in der Nacht in manche Schonungen zu schleichen, um selbst die Axt anzulegen;-))
 
Lucki mit Xmas und Brigitte, der Weihnachtsmann, Sohn Didi mit Tochter Marie in Szene gesetzt von unserer Schwiegertochter Vivi.

In der Weihnachtsbäckerei konnten die Kinder unter Anleitung ihre ganz persönlichen Weihnachtsplätzchen herstellen.

Blick auf den Gutshof.
Fazit: Dieser Weihnachtsmarkt hat mir Spaß gemacht, zumal auch noch ein Bläserchor mit weihnachtlichen Weisen für ein stimmungsvolles Ambiete sorgte.
Freitag, 14. Dezember 2007
Bärenengel
Auch Bären können Engel sein, sie nennen sich dann Bärchen ;-))Â

Die passende Weihnachtsgeschichte dazu findet Ihr bei Janosch's Bärenweihnacht. Mehr und größere Bilder von Bärenengel gibt es [hier]
Euch ein bärenstarkes 3. Adventswochenende, macht was draus!;-))
Donnerstag, 13. Dezember 2007
Ha-Ha-Ha
Die Mitarbeiter der Weihnachtsmann-Firma Westaff in Sydney, das auf den Verleih von Weihnachtsmännern spezialisiert ist, hat seine Mitarbeiter instruiert, den traditionellen "Ho-Ho-Ho"-Ruf nicht mehr zu anzuwenden, da er als frauenfeindlich missverstanden werden könnte. Sie sollen stattdessen "Ha-Ha-Ha" rufen. Wie die Zeitung "Herald Sun" weiterhin berichtet, könne der althergebrachte Ruf furchteinflößend sein und damit Kinder erschrecken, so ein Sprecher der Firma zur "pädagogischen" Begründung.
Ein weiterer Grund für die Anweisung ist, dass "Ho" dem amerikanischen Slangausdruck für Prostituierte ("whore"/ "Hure"),  zu ähnlich sei. Daraufhin entbrannte eine lebhafte Diskussion über die Sinnhaftigkeit dieser Anweisung.
Der Leiter der australischen "Childhood Foundation", Joe Tucci, erkärte, dies sei ein ultimatives Beispiel für politische Korrektheit, die außer Kontrolle gerate. "Es gibt keine wichtigere Tradition für Kinder als Santas Ho-Ho-Ho". Selbst Aktivisten für Kinderrechte von "Free 2B Kids" reagierten genervt und forderten: "Lasst Santa in Ruhe!" (vgl. spiegelonline)
Wer wohl unter einem "Trauma" leidet, dürfte evident sein. Die Firma hat folglich auch eine Rückzieher gemacht und verfügt, dass jeder Weihnachtsmann selbst entscheiden solle, was er in Zukunft ruft. Vielleicht gehen einige nun zu einem "Lachseminar".
Auch die Assoziation des "Ho-Ho-Ho" aus dem Munde von Santa Claus mit dem amerikanischen Slangausdruck für Hure dürfte sprachlich weltweit gesehen - und sicherlich auch einigen englischsprachigen Ländern - schwer fallen.
Ich hätte dem Chef von diese Firma auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt gesacht: "Hömma, weisse watte biss ..." und wenn der jetzt gedacht hätte, ich würde den Satz mit Mistkäfer, Hurensohn oder so watt Ähnlichem beenden, dann hätte er sich abba total geschnitten; denn ich hätte ihn nur darauf aufmerksam gemacht .."Männeken, Du biss gerade dabei, Deine Jacke mitte Currywurstsoße zu versauen. Ha-Ha-Ha!
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Kippt Santa Claus vom Rentierschlitten, verfallen Weihnachten die Sitten.






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