Montag, 28. November 2005
Merry Christmas - Linkperle
Gefreut habe ich mich über den folgenden Newsletter des Linkperlen-Teams vom 27.11.2005.
Merry Christmas - Froehliche Weihnachten informiert ueber die Advents- und Weihnachtszeit und verkuerzt beim Lesen das Warten auf das Christkind. Weitere Rubriken sind Infos zu Silvester und Neujahr sowie ein Weihnachtskartenversand. Eine der wunderschoensten Seiten ueber Weihnachten die ich kenne. Ruhig und mit bestechlich einfachem Design fuehrt sie uns durch die besinnliche Zeit. Diese Seite ist sogar fuer Weihnachtsmuffel ein Muss.
Danke für diese Auszeichnung, die vielen Leserzuschriften und weiterhin viel Freude mit dieser Seite.
Mittwoch, 23. November 2005
Wetterleuchten und die Grippe
Lucki hat einfach die Grippe und kann deshalb nicht in gewohnter Weise diesen Blog führen, aber das wird schon wieder.
Heute mal wieder ein Aquarell. "Wetterleuchten". Technik Naß in Naß, Bäume und Zaun mit trockenem Pinselstrich.
Was es auch Großes und Unsterbliches zu erstreben gilt: Dem Mitmenschen Freude machen, ist doch das Beste, was man auf der Welt tun kann.
Peter Rosegger (1843-1918)
Sonntag, 20. November 2005
Winterbazar
Wie in jedem Jahr am Totensonntag macht das Altenheim Haunerfeld in Gelsenkirchen einen Adventsbasar. Heute wurde er umgetauft in Winterbasar. Die alten Leute warten auch wie in jedem Jahr gespannt und mit Freude auf diesen Tag. Wochen vorher erkundigen sie sich auch immer danach, ob die "Kleine" auch wieder kommt. Gemeint ist damit meine Frau, die von Statur recht zierlich ist....smile, und für sie ist es auch immer wieder ein Freude und auch gegenüber den Bewohner eine Art Verpflichtung, sie nicht zu enttäuschen und mit ihren selbstgefertigten Dingen, ob groß oder klein, irgendwie auch ein Gefühl der Vorweihnachtszeit zu geben. Und so reicht die Produktpalette von selbstgemachtem Marzipan, Gebäck, Türkränzen, Adventsgestecken in den unterschiedlichsten Variationen bis hin zu Lavendelbeuteln oder Zimtstangen etc. zum selber basteln.
Ich bin immer wieder beeindruckt von den alten Menschen mit welcher Liebe, Güte und Freude sie sich diesen Basar, an dem auch noch andere Aussteller mit handwerklichen Erzeugnissen teilnehmen, anschauen. Ich glaube manche sind richtig verzückt und scheinen von früheren, vielleicht besseren Zeiten zu träumen.
Träumen
Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind,
da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut.
Rainer Maria Rilke
Da musste ich doch tatsächlich im Duden nachschauen. Schreib man denn Bazar mit "s" oder mit mit "z"? Beides ist möglich, machmal findet man vor lauter Basars den Bazar nicht...smile. Ich wünsche Euch natürlich noch einen angenehmen Restsonntag und bleibt uns gewogen.
Totensonntag
Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Sonntag vom jüngsten Gericht, Christkönigsfest, Letzter Sonntag des Kirchenjahres - viele Namen hat es im Laufe der Zeit für diesen Gedenktag gegeben.
1816 ordnete König Friedrich Wilhelm III von Preußen an, den letzten Sonntag im Kirchenjahr als allgemeinen Feiertag zur Erinnerung an die Verstorbenen zu begehen. Damit wurde aus den vielen regionalen Feiertagen in seinem Land ein einheitlicher Feiertag.
Die evangelische Landeskirche übernahm diesen Feiertag und er wurde zum Gegenstück des katholischen Feiertags Allerseelen.
Für Christen ist der Tod zwar das Ende irdischen Lebens, doch wird dies in der Perspektive der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten gesehen, wie es an vielen Stellen in der Bibel beschrieben wird, z.B. Johannes 11:25.
Totengedenken gibt es in vielen Religionen und Kulturen, im protestantischen Bereich wurde folgendes maßgeblich: König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestimmte durch Kabinettsorder vom 17. November 1816 den Sonntag vor dem 1. Advent zum "allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen". Folgende Gründe kommen dafür in Frage: das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege, die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise oder das Fehlen eines Totengedenkens im evangelischen Kirchenjahr. Die anderen evangelischen Landeskirchen übernahmen diese Bestimmung.
[Quelle eigene und Wikipedia]
Abendempfindung
Abend ist's, die Sonne ist verschwunden,
Und der Mond strahlt Silberglanz;
So entfliehn des Lebens schönste Stunden,
Fliehn vorüber wie im Tanz.
Bald entflieht des Lebens bunte Szene,
Und der Vorhang rollt herab;
Aus ist unser Spiel, des Freundes Träne
Fließet schon auf unser Grab.
Bald vielleicht (mir weht, wie Westwind leise,
Eine stille Ahnung zu),
Schließ ich dieses Lebens Pilgerreise,
Fliege in das Land der Ruh.
Werdet ihr dann an meinem Grabe weinen,
Trauernd meine Asche sehn,
Dann, o Freunde, will ich euch erscheinen
Und will himmelauf euch wehn.
Schenk auch du ein Tränchen mir
Und pflückte mir ein Veilchen auf mein Grab,
Und mit deinem seelenvollen Blicke
Sieh dann sanft auf mich herab.
Weih mir eine Träne, und ach! schäm
dich nur nicht, sie mir zu weihn;
Oh, sie wird in meinem Diademe
Dann die schönste Perle sein!
Joachim Heinrich Campe (1746-1818)
Samstag, 19. November 2005
Noch ist Herbst ...
Noch ist Herbst
Noch ist Herbst nicht ganz entflohn.
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton
Und was jüngst noch, fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige
und das schönste Fest ist da.
Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen,
und wir sehen schon den Stern.
Theodor Fontane (1819-1898)
Freitag, 18. November 2005
Das Rennpferd des Bergmanns
In keiner Region gibt es mehr Taubenfreunde als im Ruhrgebiet. Wenn Außenstehende die Menschen im Ruhrgebiet charakterisieren sollen, erwähnen sie meist ihr besonderes Verhältnis zur Taube. Dabei wurden sie zuerst von den Kumpln in den belgischen Kohlerevieren gezüchtet. Sie brachten die Tiere mit an die Ruhr, als die Industrie im letzten Jahrhundert begann. Für die Bergleute, die ständig in der Dunkelheit arbeiteten, war das Aufsteigen in den Himmel und das Fliegen ein Symbol der Freiheit. Und wer konnte besser diese Träume verwirklichen als die Taube. Zu damaliger Zeit waren die Tauben preiswert und anspruchslos. Das Tier selbst – ein Gemeinschaftstier – ermöglichte auch die Gemeinschaft der Bergleute nach der Arbeit. Taubenvereine wurden gegründet, sogar ausgeklügelte Wettsysteme für den Wettkampf in den Lüften wurden erfunden. In damaligen Zeiten als die Not groß und die Einkünfte gering waren, da landeten die Tauben auch in den Kochtöpfen und wurden somit zu einer wichtigen Facette der Kochkultur im Ruhrgebiet. Heute werden Tauben speziell für den Verzehr gezüchtet. Sie sind jung, das Fleisch ist zart und der Geschmack fein. Berühmt sind z.B. die Bresse-Tauben aus Frankreich.
Gestern brachte der Trainer unserer Terrierhündin Xmas zwei küchenfertige Taubenexemplare aus eigener Zucht zur weiteren Verarbeitung vorbei. Das ist schon eine große Ehre, denn Taubenväter rücken so schnell keine Tauben raus.
Da mein Freund Heinrich und ich momentan an einem Kochbuch mit regionalen Gerichten aus dem Revier arbeiten, war das natürlich ein gefundenes Fressen für unsere Rezeptideen. Folglich wurden die beiden Exemplare flugs in der Küche verarbeitet und anschließend photographisch in Szene gesetzt. Einmal als Taubensuppe und dann noch einmal im Backofen gegart mit Rahmwirsing, fast wie ein klassisches Pot-au-Feu (Pot-au-feu wird in zwei Gängen serviert. Zum Auftakt wird die heiße Bouillon mit getoastetem Weißbrot und anschließend das Fleisch mit dem Gemüse serviert). Gegessen haben wir das natürlich auch und der Geschmack war vorzüglich, nur satt werden kann man davon wirklich nicht...smile
Essen ist wie moderne Musik, man muss die Partitur lesen, um es zu verstehen.
Euch allen noch einen schönen Freitag und ein verdientes sonniges Wochenende, auch wenn es nun etwas kälter wird. Bleibt gesund!...und den Kranken kann ich nur empfehlen: Taubensuppe, damit man wieder zu Kräften kommt. Das wussten schon die Krankenhäuser in den dreißiger Jahren, die eine solche Suppe zur Stärkung der Kranken kochten.
Donnerstag, 17. November 2005
Anderes Maß?
Da traute ich meinen Augen kaum. Nach dem gestrigen Spiel Tschechien gegen Norwegen sehe ich nach dem Abpfiff einen ausgelassenen Jan Koller mit Gehilfen auf den Platz stürmen, um zusammen mit seinen Kameraden das WM-Ticket nach Deutschland zu feiern. Koller, der an einem Kreuzbandriss laboriert, war extra nach Tschechien angereist, um seinen Kollegen und der Mannschaft moralische Unterstützung zu geben. Nun hüpfte und tanzte er mit den Spielern am Mittelkreis und streckte auch seine "Krücken" im Siegestaumel in den Abendhimmel. Ich habe mich mit meinem Leidensgenossen mitgefreut, fragte mich aber, ob sein Arbeitgeber und seine Kollegen von Borussia Dortmund keine Einwände dagegen hatten oder gar Neid zeigten, dass er seine Reha unterbrochen hat und extra zu diesem Playoff-Rückspiel nach Prag gereist ist...und vor allem, dass er sich so ausgelassen freut?!
Es scheint, dass Menschen wohl offensichtlich mit zweierlei Maß messen. In der normalen Arbeitswelt soll es dann doch Leute geben, die glauben, dass man bei solchen Auftritten die Kollegen versucht, durch seine Freude doch eifersüchtig zu machen und auch den Anschein erweckt, mein sei vielleicht gar nicht so gehandicapt. [zur Erinnerung siehe hier und hier] Wie auch immer …
Mich erreichte die Tage ein Brief des Erler Kinderheims …
Lieber Herr P.,
in Zusammenhang mit dem Erler Kartoffelfest 2004 hat durch den Kräuter-Express und den Köcheclub eine wertvolle Beziehung zu den Kindern unserer Einrichtung begonnen, die beim Event in diesem Herbst fortgesetzt wurde.
Konnten Sie auch leider aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst aktiv sein, war es für uns und unsere Kinder, die auch einen Stand auf dem Hof des Kräuter-Express betreut haben, schön zu erleben, dass Sie trotz ihrer Behinderung zu einem kurzen Besuch gekommen sind, um die Kontakte mit den Kindern weiter zu pflegen.
Wir danken Ihnen ganz herzlich für die Zuwendung und Zuverlässigkeit, die gerade für unsere Kinder besonders viel bedeutet.
Ihnen wünschen wir baldige Genesung und
verbleiben mit freundlichen Grüßen
R.-K.
Heimleiterin
…und ich schaue gerne in lachende Kinderaugen ...
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