Sonntag, 14. Oktober 2007
Ballonglühen
Man kann sagen die Woche endete wie sie begann - erlebnisreich. Da lese ich doch am Samstagmorgen in der Tageszeitung von einem der erfolgreichsten und profiliertesten Ballonfahrer der Welt, der direkt aus der Nachbarstadt Gladbeck stammt und dass der Landesverband NRW des Deutschen Aero Club dort das Gladbecker Oktoberfest für Gas- und Heißluftballone feiert und die Bürger am Samstag, 13. Oktober, von 18 bis 20 Uhr zum spektakulären Ballonglühen einlädt.
Ich erinnerte mich an meine Ballonfahrt und auch an die Worte vor fünf Jahren: "Der westfälische Ballonadel gibt hiermit kund und zu wissen, dass Ulrich Pokorra am heutigen Tage an Board des Heißluftballons D-OLEF die Jungfernfahrt absolviert hat und nach Zunft und Ordnung der Ballöner mit Feuer und Sekt auf den Namen Ulrich, luftiger Kanalüberquerer, Graf am Abendhimmel über dem Dortmund-Ems-Kanal getauft und in den Adelsstand der Ballonfahrer aufgenommen wurde."
Das hieß: Adel verpflichtet, und so machte ich auch meiner Frau Brigitte klar, dass wir uns dieses einzigartige Ereignis nicht entgehen lassen sollten. Wir hatten nämlich schon oft geplant, uns eine solche Show anzusehen, aber aus unterschiedlichen Gründen letztlich doch immer wieder nicht wahrgenommen. Am Samstag um 19 Uhr gab es nun eine neue Chance ...
Knapp 10 Minuten brauchten wir zum Ort des Geschehens im Stadtwald von Gladbeck. Beim Anblick der Luftriesen gerät man wieder ins Schwärmen - vom schönsten Stehplatz am Himmel, dem ich eine eigene Website gewidmet habe: Faszinationen im Wind.
Wenn die Winde günstig stehen, kann man mit Gasballonen die Erde umrunden. Für Heißluftballone ist normalerweise nach spätestens zwei Stunden Schluss, wenn die Gasflaschen leer sind. Gasballone werden mit einem Wasserstoffgemisch gefüllt. Sie fahren auf Luftschichten, die kälter sind als andere Schichten und deshalb über ihnen liegen. Fachleute sprechen von Inversionsschichten. Erwärmt die Sonne den Wasserstoff, dehnt sich das Gas aus und strömt aus der unten offenen Ballonhülle. Deshalb kann man mit diesen Ballonen auch in größeren Höhen fahren.
Geleitet von einer "unsichtbaren Hand" haben der Schweizer Luftfahrtpionier Bertrand Piccard und sein britischer Copilot Brian Jones 1999 als erste Menschen in knapp 20 Tagen per Ballon die Erde umrundet. Die Gedanken schweiften ab ...
Aber kehren wir zurück zum gestrigen Abend in Gladbeck - Spektakel pur für Zuschauer und Kamera.

Hier werden die Heißluftballone in der Vorbereitungsphase noch von Scheinwerfern angestrahlt ...

... dann werden sie mit Brennern angeheizt und von innen zum Leuchten gebracht - das Ballonglühen - ein Anblick, der zu begeistern weiß.

Irgendwie sind Ballonfahrer doch glückliche Menschen, dachte ich mir beim Abschied. Ein erhebenes Gefühl, den Blick zu genießen, wenn die Landschaften unten vorbeiziehen ..., und ich habe noch einen Blick riskiert auf einen Aushang: "...für Sonntag um 7.00 Uhr sind noch Mitfahrgelegenheiten bei den Wettbewerben frei!" ... Brigitte schien meine Gedanken lesen zu können: "Nun komm," sagte sie, "ich weiß, ... ein anderes Mal, ... vielleicht."
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Ja, ich bin ein Träumer,...denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung bevor die Welt erwacht.
Oscar Wilde, (1854 - 1900)Â Â
Euch einen herbstlichen Sonntag. Ich werde ihn als Ruhetag genießen und den Himmel beoachten. Vielleicht entdecke ich ja einen glücklichen Menschen in einem Korb ...
Samstag, 13. Oktober 2007
Wünsche werden wahr ...
Nicht nur Fernsehshows können sehnliche Wünsche erfüllen. So geschehen in dieser Woche.
Für Schwiegertochter Silvi ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Einmal mit Robben tauchen. Von der Idee bis zur Umsetzung bedurfte es vieler kleiner Helferlein, bis Vivi schließlich zusammen mit Ottmar Kolb vom Tauchsportclub Poseidon Gelsenkirchen in das Seelöwen-Becken in der Alaska-Welt des heimischen Zoos abtauchen konnte, um die Unterwasser- und die Lebenswelt aus der Robbenperspektive zu betrachten. Für die erfahrene Taucherin, die schon vor den Küsten der Seychellen und Australiens Erfahrungen sammeln konnte, sicherlich ein neues, faszinierendes Erlebnis.
Die Tauchexpeditionen verfolgen aber auch einen ganz praktischen Zweck, nämlich die Reinigung der Glasscheiben und des neun Meter langen Glastunnels, damit die Besucher immer freie Sicht auf die Tierwelt haben. Dennoch, so bekannte Silvi nach dem Tauchgang, war dies ein Highlight in ihrer Taucherkarriere. Natürlich war die ganze Familie mit dabei, um das Abenteuer hautnah mitzuerleben. Töchterchen Marie, 3 Jahre, konnte es kaum verstehen, dass nur ihre Mama die Tiere mit Fisch füttern und anschließend auch mit ihnen Unterwasser spielen durfte. Diesen Wunsch wird sie sicherlich auf die Liste für den Weihnachtsmann setzen... smile

Euch auch noch ein sonniges und erlebnisreiches Wochenende. Wie wär's mal mit einem Zoobesuch?
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Suche nicht das Abenteuer, aber gehe ihm nicht aus dem Weg.
Fernöstliche WeisheitÂ
Freitag, 12. Oktober 2007
Neue Kurse brauchen die Männer
Männer verstehen Spaß. Gerne benehmen sie sich etwas tollpatschig, nur um "ihr" den liebenswerten Clown vorzuspielen. Ja so sind sie, diese possierlichen Kerlchen - man muss sie einfach mögen! In diesem Sinne ist auch das folgende Kursangebot gedacht, das mir heute ein Kollege oder war es vielleicht gar eine Kollegin ins Fach gelegt hat ...
Kurs-Nr. 01
Die Selbstreinigung schmutzigen Geschirrs
Mit Videobeispielen dokumentierte Zerstörung einer Illusion.
Kurs-Nr. 02
Wie werde ich der ideale Einkaufsbegleiter?
Wir besuchen die Kleider- und Schuhbekleidung eines Kaufhauses.
Einweisung in Meditations-, Entspannungs- und Atemtechniken.
Kurs-Nr. 03
Die Rolle des Beifahrers
"Einfach die Fresse halten" - Training in 2er-Gruppen mit Fahrsimulation.
Erlernen kommentarloser Akzeptanz.
Kurs-Nr. 04
Loslassen – oder: wie Sie es schaffen können,
Ihrer Frau die Fernbedienung auszuleihen
Bitte bringen Sie leichte Kleidung und eine Fernbedienung mit.
Kurs- Nr. 05
Umweltfragen: Wachsen Toilettenpapierrollen auf dem Halter nach?
-Erstaunliche Möglichkeiten der Papierbeschaffung
-Übungen zur (umweltgerechten) Entsorgung der Papphülse.
Kurs-Nr. 06
Selbständigkeit: Ab heute finde ich meine Socken alleine!
Aufklärung über typische Aufbewahrungsorte von Kleidungs- und Wäschestücken im Haushalt mit anschließender Schnitzeljagd.
Kurs-Nr.07
Gedächtnistraining: Ein Jahrestag kommt selten allein
-Wie erinnere ich mich an Geburtstage, Hochzeitstage usw. (mit Beispielen aus der Fußballhistorie)?
-Wie schaffe ich es anzurufen, wenn ich mich verspäte.
Kurs-Nr. 08
Aufklärung: Das große Geheimnis hinter dem "kleinen Geschäft"
Wir besprechen die Zubehörteile einer handelsüblichen, gutbürgerlichen Toilette und ordnen sie zu. Mit Powerpoint-Präsentation!
Kur-Nr.09
Unterschiede zwischen Wäschebehälter und Fußboden
Bilder und Erläuterungen mit lustigem Suchspiel.
Nun bin ich ja mal gespannt für welchen Kurs mich meine Frau anmelden wird ...smile. Euch jedenfalls ein sonniges Wochenende. Die Sonne, die heute wie die Lokführer gestreikt hat, soll morgen wieder lachen.
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Ewig jung ist nur die Sonne
Ewig jung ist nur die SonneÂ
Heute fanden meine Schritte mein vergeßnes Jugendtal,Â
Seine Sohle lag verödet, seine Berge standen kahl.Â
Meine Bäume, meine Träume, meine buchendunkeln Höhn -Â
Ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön.
Â
Drüben dort in schilf'gem Grunde, wo die müde Lache liegt,Â
Hat zu meiner Jugendstunde sich lebend'ge Flut gewiegt,Â
Durch die Heiden, durch die Weiden ging ein wandernd Herdgetön -Â
Ewig jung ist nur die Sonne, sie allein ist ewig schön.
Conrad Ferdinand Meyer

Die leichte Naturtrübung, sprich Morgennebel, ist nur vorübergehend. Am Wochenende soll es wieder heiter werden. Euch noch einen sonnigen Nachmittag!
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Armutszeugnis für Krawall-Show
JBK am 09.10.2007
Kerner sorgt für Eklat
Allein die Besetzung mit einem Fäkalkomiker, einer Ex-Showmasterin Schrei(ne)makers mit Schüttellähmung im Kopf, einer etwas entrückten Pseudo-Diva Senta Berger (die zugab, nichts von dem, was diskutiert wurde, gelesen zu haben) und einem überforderten Moderator wirft einige Fragen bezüglich der Kompetenz des Produktionsteams auf.
Herr Kerner müsste eigentlich wissen, dass Redefreiheit, die Freiheit der eigenen Meinung und die Toleranz gegenüber Andersdenkenden die beste Sicherung gegen Extremismus ist. Herr Kerner verhielt sich wie in einem mainstream angepassten Medienapparat, wo nur die zu geltende Einheitsmeinung artikuliert werden darf.
Übrigens finde ich schon erstaunlich, wie in den klassischen Medien auch heute über die gestrige Sendung fast einheitlich berichtet wird (contra Herrman/BILDarchiv lässt grüßen) und wie im Gegensatz dazu überall im Netz die Meinung in den Foren ist. [hier] und [hier] Interessant wieviele konträre Kommentare abgegeben wurden. und wie unterschiedlich die Wahrnehmung der gleichen Sendung bei den Zuschauern war. Scheinbar handelt es sich nur um eine grassierende Lese-und Verständnisschwäche unserer politischen und journalistischen "Eliten".
Welt.de brachte deshalb heute morgen auf den Punkt, was viele Zuschauer empfanden: "Die Talkshow hatte den Charakter einer öffentlichen Hinrichtung".
Das ZDF sollte eher vom rückgratlosen Herrn Kerner als "seriösem" Talkmoderator Abstand nehmen, wenn es sein eigenes Rückgrat noch beweisen will, denn Gutfried-Gutmensch Kerner hat es geschafft, die öffentlich-rechtlichen Spätsendungen mit den Krawall-Shows im kommerziellen Nachmittagsfernsehen zu vernetzen. Tief gesunken, Herr Oberzensor Kerner. Er wusste am Ende nicht einmal vorrüber er eigentlich reden wollte, verwechselte Gleichstellung mit Gleichschaltung. Freudsche Fehlleistung oder einfach nur peinlich.
Nach der Verabschiedung von Frau Eva Herman war dann wieder Kerners Stammtischniveau erreicht, ein bisschen Partystimmung, die Verbrüderschwesterung von Mario Barth und Senta Berger hätte kaum besser laufen können … Und jetzt kamen sie alle zum Zuge. Die eine, die wohl auf Jobsuche ist, die andere, die auf ihren Samstagkrimi hinweisen wollte und auch der Komiker, der einer war, auch wenn er gar keiner gewesen wäre, mit seiner Promotiontour und seiner Freude über die Platin-DVD. Dazu noch die Vorabmeldung von dpa, dass es abends bei Kerner den Ausschluss von E.H. zu sehen gibt. Das machte die Inszenierung rund ...so macht man Quote!
Das Video zur Sendung gibt es [hier].
Erfreuliches
Erfreulich sind die Meldungen über die beiden deutschen Nobelpreisträger.
Zum zweiten Mal in drei Jahren erhält ein deutscher Physiker den Nobelpreis. Die Auszeichnung geht an den 68-jährigen Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich der Helmholtz-Gemeinschaft sowie an den Franzosen Albert Fert. Beide wurden für ihre Beiträge zur Erforschung des Riesen-Magnet-Widerstands ausgezeichnet, der für den Lesevorgang bei Computer-Festplatten verwendet wird. Die Forscher beobachteten, dass der elektrische Widerstand von dünnen magnetischen Schichten sich unter dem Einfluss äußerer Magnetfelder stark ändert - ideal für Sensoren. Das war der Durchbruch für Gigabyte-Festplatten.
Der Chemie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den deutschen Wissenschaftler Gerhard Ertl. Er wird für seine Arbeiten zu chemischen Prozessen auf festen Oberflächen ausgezeichnet. Seine Forschungen finden beispielsweise Anwendung beim Bau von Katalysatoren oder Brennstoffzellen und helfen, Phänomene wie Rost zu verstehen. Damit habe er die Grundlagen für die moderne Oberflächenchemie geschaffen.
Deutschland scheint doch ein guter Standort für wissenschaftliche Forschungen zu sein!
Dienstag, 9. Oktober 2007
Notgroschen
Es gibt Klischees (manche nennen sie auch: Wahrheiten), die lassen sich einfach nicht ausräumen. Zum Beispiel, dass Lehrer zu viel Urlaub haben oder, dass alte Damen ihren Notgroschen (oder auch mehr Bares) in der Zuckerdose aufbewahren.
Ein ganz anderes Versteck offenbarte mir vor kurzem ein junger Mann. Beim Kauf eines Krimis in einer Buchhandlung in der City reichte der Inhalt seines Portemonnaies nicht aus. Er trat zur Seite, öffnete seinen Turnschuh, zog ihn aus und holte zum Erstaunen der umherstehenden Kunden einen "Fuffi" (50 €-Schein) heraus.
Dass es sich bei dem Krimi um Ellery Queens "Das Geheimnis der weißen Schuhe" gehandelt hat, ist allerdings nur ein Gerücht.
Euch allen noch einen spannenden Nachmittag.






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