Sonntag, 25. November 2007
Adventsbasar
Wie in jedem Jahr am Totensonntag macht das Altenheim Haunerfeld in Gelsenkirchen einen Adventsbasar. Die alten Leute warten auch wie in jedem Jahr gespannt und mit Freude auf diesen Tag. Wochen vorher erkundigen sie sich auch immer danach, ob die "Kleine" auch wieder kommt. Gemeint ist damit meine Frau, die von Statur recht zierlich ist....smile, und für sie ist es auch immer wieder eine Freude und auch gegenüber den Bewohner eine Art Verpflichtung, diese nicht zu enttäuschen und mit ihren selbstgefertigten Dingen, ob groß oder klein, irgendwie auch ein Gefühl der Vorweihnachtszeit zu geben. Und so reicht die Produktpalette von selbstgemachtem Marzipan, Gebäck, Türkränzen, Adventsgestecken in den unterschiedlichsten Variationen bis hin zu Lavendelbeuteln oder Zimtstangen etc. zum selber basteln.
Ich bin immer wieder beeindruckt von den alten Menschen mit welcher Liebe, Güte und Freude sie sich diesen Basar, an dem auch noch andere Aussteller mit handwerklichen Erzeugnissen teilnehmen, anschauen. Ich glaube manche sind richtig verzückt und scheinen von früheren, vielleicht besseren Zeiten zu träumen.
Träumen
Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind,
da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut.
Rainer Maria Rilke
Ewigkeitssonntag
Irgendwie passt das trübe Wetter zum heutigen Feiertag. Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Sonntag vom jüngsten Gericht, Christkönigsfest, Letzter Sonntag des Kirchenjahres - viele Namen hat es im Laufe der Zeit für diesen Gedenktag gegeben.
Die evangelische Landeskirche übernahm diesen Feiertag und er wurde zum Gegenstück des katholischen Feiertags Allerseelen. [siehe unseren Bericht hier]
Auch ich habe heute das Grab meines Vaters aufgesucht, gestern Nachmittag allerdings auch. Warum ich dies besonders betone? Nun viele Leute gehen nicht gerne zum Friedhof, Allerheiligen oder der Totensonntag mögen da vielleicht eine Ausnahme sein. Bei mir ist das anders. Der Buersche Freidhof, das habe ich sicherlich schon einmal an anderer Stelle erwähnt, ist wie ein Park angelegt und lädt förmlich zum Spazierengehen ein.
Ich mag die Natur dort ebenso wie die Stille. Der Friedhof hat nichts Beängstigendes für mich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich als 14jähriger dort in den Ferien in einer Friedhofsgärtnerei gearbeitet habe. 1 DM die Stunde! Das war überhaupt mein erster Ferienjob. Heute mache ich dort meine Runden mit Xmas, bewundere die Veränderungen der Jahreszeiten in der Natur und bin dort weit weg von Hektik und Gebrusel. Vereinzelt trifft man mal auf einen Jogger oder Spaziergänger. Gelegenheit auch mal auf die eine oder andere Grabinschrift zu schauen, wo man dann feststellt: Ach, den hast du doch gekannt. Zwangsläufig werden dadurch Erinnerungen an längst vergessene Zeiten wach, und mir wird klar wie schnelllebig doch die Zeit ist und auch welche Veränderungen der Tod eines Menschen gebracht hat.
Mit Tod und Trauer umzugehen ist sicherlich nicht leicht, wo unsere Gesellschaft heute hauptsächlich auf Coolness getrimmt ist. Für mich ist jedoch solch ein Ort der Stille ein Geschenk, um meinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf zu lassen, auch zu begreifen, das Tod und Leben sich wie die Jahreszeiten zu einander verhalten. Ein ständiges, nicht aufhaltbares Wechseln und Gehen. Für mich ist der Friedhof auch nicht ein Ort des Todes, sondern der Lebendigkeit, ein Zeitzeuge mit vielen Facetten und Geschichten, sicherlich ein Ort, traurige Erfahrungen zu verarbeiten.
Erst kürzlich erfuhr ich, was es mit einem ganz bestimmten Teil des Friedhofes auf sich hat. Ich bin dort schon zig Male daran vorbei gegangen, habe die dort aufgestellte Skulptur schon mehrfach fotografiert und mich manchmal gewundert, warum dort Blumen, Spielzeug oder auch Vasen auf einem freien Rasenstück aufgestellt oder hingelegt worden waren. Oft nicht besonders ordentlich, vielleicht hat mich das verwirrt.
Nun ist mir des Rätsels Lösung bekannt. Hier nehmen Angehörige Abschied von Menschen, die sie gar nicht kennenlernen durften. Fehl- oder Totgeburten. Somit ein "Gräberfeld für nicht bestattungspflichtige Kinder" wie es im Amtsdeutsch heißt. Ein Ort, den die Eltern besuchen und mit Spielzeug schmücken können, um ihre persönliche Trauer oder Katastrophe zu verarbeiten, zu akzeptieren und zu bewältigen. Für viele Frauen auch ein Ort, der ihnen auch Trost und Kraft gibt, vielleicht einem neuen Erdenbürger ein Leben zu schenken.
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Die Träne ist die Sprache der Seele und die Stimme des Gefühls.
Filippo Pananti (1766-1837)
Samstag, 24. November 2007
Lottoglück oder Lotterleben
Wenn meine Frau den Lottoschein zerknuddelt und ihn verächtlich in den Mülleimer wirft, dann weiß ich, ihre Zahlen waren nicht dabei. Dann folgt mein Machospruch: "Verstehe ich überhaupt nicht, da wurden doch alles bekannte Zahlen gezogen."
Heute ist sicherlich wieder so ein SamsTag. Auf dem Spiel steht ein Jackpot von 26 Millionen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
"Eine Lotterie ist wie eine Kollekte, da man mit Manier von den Leuten Geld bekommet, welches sie sonst entweder gar nicht, oder wenn man ihnen eins auferlegt, nur mit Murren und Ungedult gegeben hätten." So definierte einst der Philosoph Samuel von Pufendorf (1623-1694) das Gewinnspiel.
Wir wissen auch, dass Glück relativ sein kann und viel Geld auch so manchen in tiefes Verderben gestürzt hat. Einige Lottomillionäre, das ist bekannt, führten ein Luxus - und Lotterleben und stürzten ab. Viele von diesen leben heute unterhalb der Armutsgrenze. Da nützt auch eine Broschüre aus Dänemark mit dem versprechenden Titel "Erste Hilfe für Lottomilionäre"Â wenig. Ob mit Ratgeber oder ohne - heute wurde wieder gezockt und Schlange gestanden.
... und dann beglückt die Lottofee wieder einen Glückspilz völlig überraschend. Das ist ja auch kein Wunder, denn die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen, ist geringer als die, beim Kegeln zu sterben. Das hat die Stiftung Warentest berechnet! In konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das: Die Chance, den Jackpot heute zu knacken, liegt bei 0,00000071511 Prozent.
... und wenn sich zu dem Glück auch noch Pech gesellt, dann müssen wir uns mit 8644,41 Euro begnügen, weil wir die Superzahl nicht getroffen haben und mit vielen anderen Tippern teilen müssen. Das liegt wiederum daran, dass der Mensch psychologisch dazu neigt, Geburtsdaten als Glückszahlen anzusehen. Tja und so wird es uns folglich nie gelingen, in die Milliarden-Liga eines Bill Gates zu gelangen.
Trotz alledem: die Zahlen sind bekannt, und frau hat es auch heute wieder versucht - vielleicht...?, wer weiß? ...smile
Da habe ich es doch einfacher, ich kann mich heute über den Erfolg der Schalker in Hannover freuen. Das Spiel ist aus! Schalke 3, Hannover 2!
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Geliebt und verstanden zu werden, ist das größte Glück.
Honoré de Balsac (1799-1850), französischer Schriftsteller
Weihnachten mit Lucki
Wir sind in diesem Jahr etwas spät dran. Unsere Statistiken zeigen uns seit Tagen, dass auf den xmas web projects kräftig nach weihnachtlichen Themen gesucht wird. Ja und versprochen und angekündigt hatten wir es ja auch, unsere Weihnachtsseite Merry Christmas, Fröhliche Weihnachten im November wieder zu öffnen ...
Nun ist sie wieder online. Merry Christmas wurde am 27.11.2005 mit dem Prädikat "Linkperle" ausgezeichnet und erhielt von den Autoren folgende Beschreibung:
"Merry Christmas - Fröhliche Weihnachten" informiert über die Advents- und Weihnachtszeit und verkürzt beim Lesen das Warten auf das Christkind. Weitere Rubriken sind Infos zu Silvester und Neujahr sowie ein Weihnachtskartenversand. Eine der wunderschönsten Seiten über Weihnachten, die ich kenne. Ruhig und mit bestechlich einfachem Design führt sie uns durch die besinnliche Zeit. Diese Seite ist sogar für Weihnachtsmuffel ein Muss."
Viel Spaß und Freude wünschen wir Euch natürlich auch beim Blättern und Lesen. Dazu noch ein friedliches Wochenende. Macht Euch eine schöne Zeit.
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Die Dankbarkeit ist eine Gabe, die das Glück erst vollkommen macht.
Günter Goepfert
Freitag, 23. November 2007
Ärgerlich - der Weihnachtsmarkt in Buer
Weihnachten kommt mit großen Schritten ins Ruhrgebiet. In Dortmund, Bochum und Essen öffnen die Weihnachtsmärkte am Wochenende. In Gelsenkirchen und Buer beginnt der Weihnachtsmarkt erst am Montag.
Der buersche Weihnachtsmarkt steht auch in diesem Jahr unter keinem guten Stern.[vgl. unseren Bericht aus dem Vorjahr!] Erst kam die zwangsweise Verordnung des späteren Eröffnungstermins nach Totensonntag. Nun steht neuer Ärger ins Haus. Diesmal geht es um die Position der Hütten. Da hat man doch tatsächlich an der "Alten Apotheke" eine 'Bude' keine 30 cm direkt vor das Schaufenster eines Modegeschäftes plaziert und direkt nebenan eine weitere vor der Apotheke. Die Werbegemeinschaft verärgerte damit den Besitzer und den Mieter der besagten Objekte. Von innen schauen sie nun statt auf vorweihnachtliches Treiben auf Bretterwände. Die Kunden können weder die Schaufensterauslagen bewundern, noch kommen sie ungehindert in die Apotheke. Nun hat man gegen die Aufstellung der Hütten eine Einstweilige Verfügung beantragt! Die Buden wegzusetzen wäre das Einfachste, aber ein anderer Standort würde nach Meinung der Werbegemeinschaft das "durchgängige Bild" stören. Da wiehert der Amtsschimmel!
Hinzu kommt noch, dass die Beläge der Hauptverkehrsstrassen und Zubringer von und nach Buer ausgerechnet jetzt gleichzeitig erneuert werden. Es war wohl noch etwas Geld im Säckel, das man noch vor Jahresfrist ausgeben wollte. Unverständlich: Nicht die Idee der Erneuerung (das ist schon seit Jahren fällig), sondern die Terminierung. Von Buer nach GE, meinem Dienstort, brauche ich jetzt täglich ca. eine halbe Stunde länger. Das dürfte sich sicherlich auch auf die Besuche der Weihnachtsmärkte in beiden Ortsteilen auswirken, vor allem für die Ortsunkundigen! Die kommen entweder kaum in die Innenstädte rein oder anschließend nur sehr schwer wieder raus.
Alles ist recht ärgerlich, wenig produktiv und hätte alles im Vorfeld lange geklärt werden können. Kehren wir noch einmal kurz zu den Hütten zurück. Angeblich "Frequenzbringer" für das Weihnachtsgeschäft, was insofern bezweifelt werden kann, da dort Obst und Tischwäsche der Marke "Pakistangrün" feil geboten werden, also wenig Weihnachtliches. Würde man sie nun ganz entfernen, so befürchtet die Werbegemeinschaft den "Tod des Weihnachtsmarktes"!
Als alter Bueraner und Szenekenner würde ich etwas uncharmant sagen: "Besser wär's, das Image hat schon genug gelitten!!"
Leichtes Schlemmen
Bevor am Wochenende wieder die Gänsebraten und andere schöne, aber schwere Festtagsmahle auf den Tisch kommen, kann ich Euch mal eine kleine, leichte und raffinierte Leckerei für Zwischendurch empfehlen ...
Salat mit Putenstreifen süß/sauer
...das brauchen wir für 4 Personen:
200 gr Ruccola Salat (Rauke), 200 gr Lollo Rosso Salat, 200 gr Eichblattsalat, 1 Paprika gelb, 1 Paprika rot, 6 Schalotten, 2 Zucchini, 1 Knoblauchzehe, 4 Eßl. Sesamöl, 6 Eßl. Olivenöl, 3 Eßl. Balsamicoessig, 2 Eßl. Honig, 4 Putenbrustfilets
... und so wird's gemacht:
Den Salat waschen, Paprika und Zucchini schälen und in Streifen schneiden, Schalotten würfeln. Putenbrustfilets in Streifen schneiden und in einer Pfanne goldgelb anbraten. Zucchini, Paprika, Knoblauch und Schalotten dazu geben, mit Balsamicoessig, Sesamöl und Honig ablöschen. Salat mit Essig und Öl marinieren und auf einem Teller mit den Putenbruststreifen und dem Gemüse anrichten.
Lasst's Euch schmecken ...
Die Lieb'
Die Lieb'
ist wie's Wetter,
bald stürmich, bald still;
a Narr, der durchs Bitten
was ausrichten will.
volkstümlich
Ein gemütliches Wochenende wünsche ich Euch, auch wenn der Himmel sich in einem gepflegten Grau zeigen wird!
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