Dienstag, 15. März 2011
Vorfrühling
Von dem haben wir bisher noch nicht viel mitgekriegt, aber in der Natur tut sich schon einiges. Der Krokus und die gelbe Narzisse sind schon fast in voller Blüte. Heute scheint mal wieder ein bisschen die Sonne. Leider soll es wieder etwas kälter werden, obwohl ich winterliche Temperaturen so langsam leid bin und die Wintersachen einpacken möchte.
Vorfrühling
Wie die Knospe hütend,
Dass sie nicht Blume werde,
Liegt es so dumpf und brütend
Über der drängenden Erde.
Wolkenmassen ballten
Sich der Sonne entgegen,
Doch durch tausend Spalten
Dringt der befruchtende Segen.
Glühende Düfte ringeln
In die Höhe sich munter.
Flüchtig grüßend, züngeln
Streifende Lichter herunter.
Das nun, still erfrischend,
Eins zum ändern sich finde,
Rühren, alles mischend,
Sich lebendige Winde.
Friedrich Hebbel
So, nun habe ich im Zeitraffer das letzte halbe Jahr zusammengefasst. Da blieb in der Tat keine Zeit zum Bloggen. Wie es weiter geht, das muss man nun abwarten, aber melden werde ich mich schon.

Montag, 14. März 2011
Leidvolle Wochen
Den Dezember, die Feiertage und das Neue Jahr habe ich auf der inneren Abteilung im Krankenhaus begrüßen dürfen (insgesamt 1 ½ Monate). Positiv daran war, dass mir die Schneemassen erspart blieben. Kaum entlassen, da gab’s dann eine neue Hiobsbotschaft. Ich fühlte beim Rasieren einen Knubbel am Hals, der da nicht hingehörte. Es folgten Arztbesuche ohne Ende, CTs, MRTs. So das ganze Programm bis man sich zu einer Operation entschied , um Gewebeproben zu entnehmen. Leider war die Diagnose niederschmetternd. Der Knubbel war eine Drüsenschwellung ausgelöst durch ein Karzinom am Kehlkopf. Dies will man dann nun am Donnerstag entfernen. Danach folgen Kobaldbestrahlungen. Hoffentlich geht alles gut. Die Heilungschancen sind nach Auskunft der Ärzte positiv. Die Stimme wird etwas hauchiger, aber Ich denke auch, das wird schon. Aber was ist das alles schon im Vergleich zu dem, was zurzeit in Japan passiert.
Lebte ich länger
Lebte ich länger,
der nahen Gegenwart dann
würd ich gedenken:
die voller Sorgen ich glaubt‘
die Zeit – ist jetzt mir so lieb
Fujiwara Kiyosuke (1104-1177)
Sonntag, 13. März 2011
Motive Juli bis Dezember
Meine Hausaufgaben habe ich auch noch regelmäßig gemacht. Das Motiv, das an dem Fotoprojekt 1 Motiv x 12 2010 von Isabella teilnimmt, hat sich im Juli wieder stark verändert wie auch in den Folgemonaten.

Saftiges Grün bringt der Juli mit Regen

Sonnenschein dann im August

Ein Wolkenmix im September

Im Oktober Altweibersommer

Typisches Novemberwetter

Schnee im Dezember und der Bach ist wieder zu sehen.
Samstag, 12. März 2011
Grace Sunshine von der Hohen Flur
Am 19.September 2010 bekamen wir dann Familienzuwachs. Grace Sunshine (die Namensgebung stammt von meiner Frau, in Kurzform auch Sunny genannt, der G-Wurf muss aber mit einem Namen mit G anfangen, ihre Schwester heißt ganz einfach Gustl) kam aus Bayern ins Ruhrgebiet 'Auf Schalke'. Sie entwickelte sich schnell zu einem Spezialisten für Internetverbindungen, wo sie innerhalb einer Woche drei Computeranschlüsse lahmlegte, indem sie die Kabel durchknabberte. Die Knabberfreude war riesengroß, auch ein paar Pullover meiner Frau bekamen wunderschöne Löcher verpasst und meine Brille wurde zu einem Kunstwerk ummodelliert. Da staunte der Optiker nicht schlecht. Bei all den dauernden Ermahnungen kam ich mir vor wie ein Gefängnisaufseher, der ständig tyrannisiert wird. Manchmal war ich geneigt, sie in gute Hände abzugeben, andererseits konnte sie die Liebe in Person sein. Inzwischen ist sie 8 Monate, unsere Erziehung hat auch ein paar Früchte getragen, aber die Veranlagung zu einer Rockerin ist immer noch vorhanden. Obwohl ich Xmas nicht vergessen habe, ist die Arbeit lohnenswert. Die beiden Charakteren sind aber unterschiedlich wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Vielleicht wird Grace nach ihrem Jugendalter ein bisschen ruhiger. Xmas wie auch jetzt Grace haben mir immer positive Gefühle vermittelt. Der Ausstellungskalender für Grace ist vollgepackt mit Terminen, nur sie weiß davon noch nichts. Ist ja auch nur ein Tick von ihrem Herrchen.

Grace 8 Wochen alt

...hier könnt Ihr meine schnellen Pfötchen sehen

..weil Du es bist, schau ich mal in die Kamera

ich muss nachdenken

im Liegen geht's noch besser

jetzt weiß ich es wieder, ich wollte ein Schläfchen machen.
Freitag, 11. März 2011
Danke ...
für die herzlichen Geburtstags- und Segenswünsche sowie für die Tipps zur Gestaltung meines Pensionsdaseins.
Der Juli und August war unsere Ferienzeit. Mallorca hat uns dieses Mal nicht so gut gefallen. Es war einfach zu heiß und die Luftfeuchtigkeit so hoch, so dass an Ausflüge, Golfen etc. nicht zu denken war. Der Pool war die einzige Rettung. Hinzu kam noch, dass die Gäste mit vielen Kindern, die dort eine Taufe feiern wollten, nicht gerade zu einer idyllischen Ruhe beigetragen haben. Dazu gab es in unserer Reihe noch eine Frau, die ihrem Kind lautstark stundenlang und mit wachsender Begeisterung mittelalterliche Märchen vorlas, und dies morgens, mittags und abends. Erst nach mehreren Beschwerden von verschiedenen Urlaubern legte sich das momentan, setzte danach aber wieder vehement ein. Man muss die Angelegenheit nicht weiter kommentieren, wenn man hinzufügt, dass diese Frau bei den Temperaturen für den Fall eines Gewitters auch noch einen Anorak trug. Nach unserer Rückkehr versuchte ich ein bisschen Struktur in mein Pensionärsleben zu bringen. Das gelang aber nur vereinzelt. Musik hören, Nichtstun, ein bisschen Dolce Vita und der Tag war rum. Mitte September sollte sich das ändern …

Freitag, 16. Juli 2010
Ferien, Sommer, Urlaub
Gestern war der erste Ferientag. Für mich nun ein ungewohntes Gefühl. Die Schule nur noch eine Erinnerung, ein verlassener Ort, der für mich nun wenig Anziehungskraft ausübt. Für viele Schüler in den Ferien natürlich auch. Tagtäglich fand man sich dort ein, heute erinnert mich Schule als steingewordene Mahnung, das für die Schüler die Ferien nicht endlos sind, für mich nun schon. Ich brauche nicht mehr auf den Kalender zu schauen, dass die Kids nun 46 freie Tage haben. Ich muss mir nun meinen eigenen Stundenplan machen und meine Termine selbst festlegen. Das ist etwas ungewohnt, wird aber mit der Zeit sicher klappen. Täglich trudeln die besten Wünsche für den Ruhestand ein, und auch Ratschläge: "Mit der Reife wird man immer besser." Gesundheit, Lebensfreude, Entspannung, Wohlbefinden, Harmonie, Regeneration und Leichtigkeit wünscht man mir. Mal schauen, ob mir das alles irgendwie gelingt.
In den letzten Tagen habe ich mich mal ein bisschen von dem Computer getrennt. Die Finger klebten an der Tastatur. Der Schweiß rann auch beim Nichtstun, und in der Wohnung wie draußen herrschten Saunatemperaturen. Heute ziehen ein paar Wolken vorrüber, es hat sich in der Nacht ein bisschen abgekühlt. Dennoch sollen heute die Temperaturen wieder steigen, begleitet von einigen Schauern und Gewittern. Euch wünsche ich ein frisches Wochenende. Macht's gut!
Das ist ein Sommerstrauß, mit dem mich meine Frau Brigitte aus meinem Berufsleben verabschiedet hat. Grüße von der Sonne!
Sommer
Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze,
und von den Auen dränget uns die Glut;
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut.
Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze,
die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut,
dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern;
doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern.
Johann Wolfgang von Goethe
Montag, 12. Juli 2010
Spanien ist Weltmeister
Der Europameister holt sich auch den Weltmeistertitel in Johannesburg und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Andres Iniesta vom FC Barcelona erzielte in der Verlängerung das "Goldenen Tor" gegen die Niederlande. Nimmt man das Finale als Gradmesser für das gesamte WM-Turnier, so muss man freilich gestehen, es war ein grottenschlechtes Gekicke mit Haken und Ösen, von Zauberfußball nichts zu sehen. Stattdessen ein Getrete als wäre man beim Training von Kick-Boxer Mannschaften. Der Schiedsrichter Howard Webb aus England vergab nur zwölfmal Gelb und einmal Gelb-Rot. Ich glaube, der hatte Angst, zum Schluss alleine auf dem Platz zu stehen. Das war weder ein Fußballgenuss, noch ein Finale, einen würdigen Weltmeister zu finden. Derjenige der dieses Spiel verpasst hat, der braucht sich nicht zu ärgern. Es wird auch nicht in die Fußballgeschichte eingehen, vielleicht als Lehrfilm für Sanitäterseminare. Fassen wir alles zusammen so gewann "La Furia Roja" erstmals den Weltmeister-Cup, ein würdiger Sieger, und die Niederlande erzielten ein Triple als Vizeweltmeister, nachdem man schon in den 70 Jahren bis heute vergeblich in drei Fußballgenerationen einen Anlauf auf den Titel genommen hat. "Campeones, campeones, oé, oé, oé!", jubelten die Fans den Spielern und Trainer Vicente del Bosque zu, während die Holländer mit hängenden Köpfen Zur Siegerehrung schlichen.
Für den Fußballfan beginnt nun eine Zeit des Entzugs. Fast einen Monat nur Fußball, am Tag manchmal drei Spiele, dazu noch verschiedene Berichterstattung und die Weltpresse. Schön war‘s, aber nun ist Schluss, und wir werden auch Schweißausbrüche (siehe Wetter) oder depressive Verstimmungen verkraften müssen, ebenso Tage ohne Tore und ohne Ball. Irgendwie öde, aber wir werden auch solche Tage wie unsere Jungs beispielhaft mit Anstand meistern.
Eine Fankappe des neuen Weltmeisters
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Ein gutes Beispiel und Vorbild ohne Wort ist stärker, als die schönsten und beredtesten Worte ohne dasselbe.
Christian Heinrich Zeller (1779-1860), dtsch. Pädagoge






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