Samstag, 9. September 2006
Elsässer Flammkuchen
Nun kommt sie wieder die Zeit der jungen frischen Weine wie Federweißer und Spezialitäten wie der Flammkuchen, Quiche oder Zwiebelkuchen.
Entstanden ist der Flammkuchen um 1900, als man vor dem Brotbacken erst einen Fladen aus Brotteig in den Ofen schob, um die Temperatur zu testen. Durch die Tatsache, dass die Flammen im Ofen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig ausgelodert waren, erhielt der Flammkuchen seinen Namen. Der Flammkuchen ist eine Spezialität aus dem Elsass, der benachbarten Pfalz und Baden.
Elsässer Flammkuchen
Das brauchen wir ...Â
Für den Teig: 250 g Mehl, 1/2 Pck. Trockenhefe, 1/2 TL Salz, 50 ml Olivenöl, 2 EL Sahnequark
Für den Belag: 250 g Frühstücksspeck in Scheiben, 2 Gemüsezwiebeln, 250 g Sauerrahm, 2 Gemüsezwiebeln, 250 g Sauerrahm, 150 g geriebener Gouda, Salz, Peffer, 1 Prise Musakt und 1 Bund Schnittlauch
... und so wird's gemacht:
Für den Teig Mehl sieben, mit Hefe, Salz, Olivenöl, Quark und 50 ml lauwarmem Wasser in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Mit dem Kochlöffel so lange schlagen, bis der Teig Blasen wirft. Zugedeckt an einem warmen Ort bis zur doppelten Menge aufgehen lassen.
Ein Backblech fetten. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kräftig durchkneten, in Größe des Backblechs ausrollen und auf das Blech legen. Einen kleinen Rand hochziehen und erneut ca 10 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 230 Grad (Umluft) vorheizen.
Speckscheiben auf den Teig verteilen. Die Gemüsezwiebeln abziehen, in feine Scheiben schneiden und auf dem Speck verstreuen. Den Sauerrahm mit dem Gouda vermischen, mit Salz, Peffer und Muskat würzen. Auf dem Flammkuchen verteilen und 10-15 Minuten backen.
Danach Schnittlauch abbrausen, in Röllchen schneiden. Flammkuchen herausnehmen, auf ein großes Holzbrett gleiten lassen und in 8 Stücke teilen. Mit Schnittlauch bestreuen und servieren.
Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen dieser Köstlichkeit.
Freitag, 8. September 2006
Freie Fahrt
Freie Fahrt ins Wochenende ...

... macht's gut und passt auf Euch auf!
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Eine heitere Gegenwart soll alles umstrahlen und verschönern.
Adalbert Stifter (1805-1868), österreichischer Erzähler
Donnerstag, 7. September 2006
Über Verantwortung
Gestern hat unsere Nationalelf doch tatsächlich ein Schützenfest im EM-Qualifikationsspiel gegen San Marino gefeiert. 13:0 hieß es am Ende. Man sollte sich eigentlich freuen, dass wir wieder einmal so klasse gespielt haben, oder war es eine Demütigung eines "Fußballzwergen" der öffentlich und mit Begeisterung vorgeführt wurde. Der "Fair Play-Gedanke" jedenfalls bleibt bei solchen Spielen auf der Strecke. Verantwortlich dafür ist die UEFA. Man könnte für solch schwache Mannschaften einen anderen Qualifikationsmodus finden.
Das Medieninteresse ist und war groß im Falle des Entführungsfalles "Natascha Kampusch". Seit gestern wird es nun systematisch ausgeschlachtet, "behutsam und einfühlsam" versteht sich, mit "Extraseiten und psychiatrischem Beistand". "Das Interview" war anscheinend der Straßenfeger schlechthin. Ich habe es nicht gesehen, bin aber ob der Berichterstattung doch erschrocken. Legitimiert wird das Ganze mit dem Wunsch auf Information. Von welcher Seite? Ich hatte diesen Wunsch nie gehegt. Ehrlich gesagt interessiere ich mich auch nicht für Verbrechen in Form von Schlüssellochspäherei. Auch hier wurde eine junge Frau auf die offene Bühne gezerrt, "behutsam", versteht sich (s.o). und "mit Schutz und Rücksichtnahme auf ihre Empfindsamkeiten und das erlittene Leid". Kaum zu glauben. Macht es da einen wesentlichen Unterschied, ob da die WAZ zusammen mit NEWS interviewt oder die Bild oder das ORF und RTL die Verantwortung übernehmen? Es ist und bleibt ein seelischer Striptease, egal wie weit man in die Privatsphäre eindringt. Irritiert bin ich auch darüber, dass die Berater und Psychiater einen richtig guten Deal mit den interessierten Medien gemacht haben. Wohlgemerkt "einfühlsam und zum Wohle der jungen Frau (s.o.)". Ich würde das eher als Abzocke bezeichnen, um die öffentliche Neugier zu befriedigen. Ehrlich helfen sieht aus meiner Sicht ganz anders aus und kann auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschehen zum Schutze der 18-jährigen, vielleicht mit neuer Identität und selbstloser finanzieller Unterstützung der Medien. Das wäre verantwortungsbewusst!
Oder will das sehr eloquent, auffallend selbstsicher und wortgewandt auftretende Opfer dieser Tat dies so und ist sich ihrer Verantwortung gar nicht bewusst, wenn sie davon erzählt, dass sie zwei Projekte plane: Hungernden in Afrika helfen und sich für Frauen in Mexiko einsetzen, die vom Arbeitsplatz verschleppt, entführt, brutalst gefoltert und vergewaltigt werden.
Der Entführer hat für sich selbst Verantwortung übernommen und bewusst zum Mittel der Selbsttötung gegriffen. In der Soziologie auch als anomischer Suizid bekannt. Das gleiche gilt für den Hauptverdächtigen im jüngsten Skandal um Gammelfleisch, der zudem noch eine Firmenpleite befürchten musste und sich der Vorverurteilung in den Medien nicht mehr gewachsen sah. Ja, ich kann's verstehen, das ist verdammt ärgerlich, dass diese beiden Herren nicht mehr interviewt werden können, deshalb werden sie auch als Feiglinge tituliert.
Beim Gammelfleisch frage ich mich allerdings immer noch: Wer ermöglicht denn solche schwerstkriminelle Dimensionen? Die EU mit ihren immensen Subventionen? (Fleischhalden und Transporte von Waren durch ganz Europa, die letztlich wieder dort landen, wo sie hergekommen sind.)Â Schlampige Lebensmittelkontrollen? Lückenhafte Gesetze? Der Handel, sprich Imbissbetriebe oder Restaurants? Der Verbraucher, der nicht bereit ist, einen marktentsprechenden Preis zu bezahlen (Anm.: in Berlin wird ein Dönerprodukt für 1 Euro angeboten, in Frankreich kostet der Döner über 5 Euro)Â und in seinem Konsumdenken deshalb auf Billigfleisch setzt. Wir alle in der Rolle als Schnäppchenjäger? Wer trägt hier die Verantwortung?
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In Freiheit leben heißt erst leben.
Karl Wilhelm Ramler (1725-1798) Deutscher Lyriker
Mittwoch, 6. September 2006
Taktgefühl
"Sie sind eine attraktive Frau", ein solches Kompliment hört man (sprich Frau) doch ganz gerne, so dachte ich bisher. "Sie sind für Ihr Alter eine sehr attraktive Frau", finden einige "ehrlicher", so hörte ich.
Nun frag ich mich, ob so viel "Ehrlichkeit" immer angebracht ist und fürchte, dass ich diesbezüglich in meinem Leben "oft gelogen" habe.
Da haben es die Nordwestafrikaner irgendwie einfacher, finde ich.
"Du bist so schön wie ein Kamel" ist der höchste Lobpreis, den eine Targia aus dem Mund eines Targis hören kann. Na also ... geht doch ;-)
... oder doch lieber Rosen?

Komplimente sind wie Parfüm. Sie dürfen duften, aber nie aufdringlich werden.
Oscar Wilde, (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker
Dienstag, 5. September 2006
Planet Erde
Mit Superlativen angekündigt war die gestrige Dokumentation in der ARD - Planet Erde. Fünf Folgen (jeweils montags um 21.00 Uhr) hat die internationale Koproduktion, die die Handschrift des BBC-Autoren Alastair Fothergill ("Unser blauer Planet") trägt. Aus meiner fotographischen Sichtweise eine beeindruckende Inszenierung mit Bildern, die nur die Natur so wunderschön zaubern kann. Hinzu kommt die Ausstrahlung jener High-Definition-Qualität, die die Natur atemberaubend zeigt. Und noch etwas war beeindruckend - der Mensch als Global-Player wurde darin nicht erwähnt oder gezeigt.
Fünf Jahre haben 40 Kamerateams an weltweit 200 Schauplätzen 10.000 Stunden Filmmaterial belichtet. Fast 24 Millionen Euro hat das Projekt gekostet und ist damit die aufwendigste Dokumentrarreihe im TV. Die gestrige Premiere war ein Augenschmaus, und ich freue mich auf die nächsten Gänge.

Wohl oft fand ich, was Aug’ und Herz ergötzte, doch nie, was meine Heimat mir ersetzte.
Friedrich Martin von Bodenstedt, (1819 - 1892)
Sommerlaune
Der Sommer kehrt wieder zurück ;-))
Rückblick: Peter Maffay ... und es war Sommer
Augenblick: Marquess ... el temperamento
Ach, übrigens die berühmten Kirschenpralinen haben auch ihre Sommerpause beendet...lach...ich hatte sie schon in der Werbung vermisst. Schönen Tag auch!
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In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.
Augustinus (354-430 n. Chr.)
Montag, 4. September 2006
Spätsommer?
Nun, eigentlich sollte in diesen Tagen der Spätsommer beginnen. Kommt er nun oder nicht? Es ist einfach uselig, nicht gerade kalt, aber durch stürmische Winde und den Nieselregen mehr als ungemütlich. Zur Wochenmitte werden nun für den Süden des Landes um die 30 Grad angesagt. Kaum zu glauben. Lassen wir uns also überraschen, man muss halt das Beste daraus machen. Eigentlich wünschte ich es mir so wie Rainer Maria Rilke in einem seiner schönsten Gedichte den Übergang vom Sommer zum Herbst beschrieben hat.
Herbsttag
Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten reif zu sein;
gib Ihnen noch zwei südlichere Tage,
dräng sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr
wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird lesen, wachen, lange Briefe schreiben
und wird auf den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Ich liebe auch im Herbst die Sonne und habe deshalb heute mal ein Bild ausgewählt, dass mich an einen Spätsommernachmittag in Mallorca erinnert. Das lässt mich die Regenzeit etwas besser ertragen ...smile. Habt alle eine gut gelaunten Start in die kommende Woche und lasst es Euch gut gehen.







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